Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №21/2009

Bildung und Erziehung

Damit Kindern keine dicke Zukunft droht

Mit mehr Kreativität gegen das Übergewicht bei Kindern

Berlin. Sportmediziner, Allergologen, Schwimmweltmeister, Kabarettisten und Ernährungsmediziner gehören zum großen Expertenteam von imedo. Ab sofort berichten die Experten aus Funk und Fernsehen im wöchentlichen Wechsel dar­über, was wirklich gesund ist, was Anfänger beim Sport beachten sollten und wie Pollen1-Allergiker unbeschadet durch den Frühling und Sommer kommen.
Imedo-Gesundheitskolumnist Dr. med. Michael Prang über die «dicke Zukunft» der Kinder: «Wäre ich ein übergewichtiger 13-jähriger Jugendlicher, würden mich Appelle2, doch bitte etwas gesünder zu essen, interessieren? Nein. Würden sie mich überhaupt je erreichen? Nein, auch nicht, denn als 13-jähriger Jugendlicher surfe ich eher nicht auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Und so würde ich weiter essen, was mich dick und bei den angesagten3 Mädchen unbeliebt macht, aber auf den ersten Biss leckerer ist als ein Salat und Vollkornbrot: Burger, Pizza, Kuchen und Co., gerne heruntergespült mit ein paar Cola oder zuckerwasserartigen Energy-Drinks.
Über die Ursachen für das Übergewicht unserer Kinder und Jugendlichen samt der Folgen für die Gesundheit ist schon hundertfach geschrieben worden: die Gene der Eltern, der Bewegungsmangel und das überwältigende Angebot an kalorienreichen Lebensmitteln. Alle Versuche, diesem Trend entgegenzusteuern, konnten bisher nur die Verschlimmerung der Situation verhindern.
Denn die Statistik zeigt: Kinder und Jugendliche in Deutschland werden immer dicker, das Problem wird also größer und nicht kleiner.
So richtig die Bemühungen von vielen Behörden, Lehrern, Ärzten und Eltern auch sein mögen, so wenig reichen sie offensichtlich aus, um essgestörte4 Kinder und Jugendliche von einer gesunderen Ernährung zu überzeugen. Es ist deshalb an der Zeit, mehr Kreativität zu wagen, um die Betroffenen besser zu erreichen. Wie wäre es zum Beispiel mit Videos, die gesunde Ernährung thematisieren und dabei so passgenau auf die Zielgruppen zugeschnitten sind, dass sie bei YouTube, My­Space und Co. laufen könnten? Die Beiträge könnten in Zusammenarbeit mit Schulbehörden, Krankenkassen, Handyportalen, Ernährungsgesellschaften, Telekommunikationsunternehmen und anderen aus der freien Wirtschaft wie etwa Sparkassen finanziert und angeboten werden.
Einen Versuch wäre ein solches Projekt allemal wert. Denn in der Zukunft könnte es noch dicker kommen: Wer einmal in den USA in der Warteschlange eines Disney-Parks gestanden und gleich mehrere Eltern samt ihrer Kinder mit krassem Übergewicht unter den Mitwartenden beobachtet hat, weiß, was da noch kommen könnte. Schätzungen zufolge werden im Jahr 2030 neun von zehn Amerikanern übergewichtig sein.



1 Pol|len, der; -s, - [lat. pollen = sehr feines Mehl, Mehlstaub] (Bot.): Blütenstaub.

2 Ap|pell, der; -s, -e [frz. appel, zu: appeler = (auf)rufen < lat. appellare, appellieren]: a) auffordernde, aufrüttelnde Mahnung: ein A. an die Vernunft; einen dringenden A. an die Öffentlichkeit richten; b) Aufruf, Aufforderung: ein dringender A. an die Nation, zum Frieden, zur Zusammenarbeit.

3 an|ge|sagt <Adj.> [2. Part. von ansagen] (ugs.): 1. in Mode, sehr gefragt, sehr begehrt: eine total -e Kneipe; Treue ist bei jungen Menschen heute wieder a. 2. *a. sein (bevorstehen, anstehen; gemacht, ausgeführt werden sollen, auf Erledigung warten): Frühstück ist jetzt a.; heute ist ein Ausflug a.; jetzt ist Handeln/handeln a.; hier ist eine Renovierung, eine neue Tapete a.

4 ess|ge|stört <Adj.>: an einer Essstörung leidend. Ess|stö|rung, Ess-Stö|rung, die (Med., Psych.): in der Aufnahme übermäßiger, unzureichender od. falscher Nahrung bestehende (psychisch bedingte) Störung.

Der Text ist entnommen aus:
http://www.teachersnews.net