Sprachliches
Hätten Sie’s gewusst?
«Man sieht nur mit dem Herzen gut»
Diese Erkenntnis findet sich in dem Märchen «Der kleine Prinz» des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupery (1900–1944; französischer Titel «Le petit prince»; deutsch 1950). Ein Fuchs übermittelt sie dem kleinen Prinzen, der von einem fernen Planeten auf die Erde gekommen ist. Der Autor setzt mit diesem Bild der rationalen Sehweise der Erwachsenen die unvoreingenommene Sehweise des Kindes entgegen, das mit dem Gefühl das Wesen der Dinge erfasst, ohne sich dabei von äußeren Erscheinungen beirren zu lassen. Denn: «Man sieht nur mit den Augen des Herzens gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar» (französisch: On ne voit bien qu’avec le coeur. L’essentiel est invisible pour les yeux; Kapitel XXI).
Chor/Korps
Die Fremdwörter «Chor» und «Korps» sind so genannte Homophone; als Homophon bezeichnet man in der Sprachwissenschaft ein Wort, das zwar genauso ausgesprochen wird wie ein anderes, aber unterschiedlich geschrieben wird und eine andere Bedeutung hat, z. B. auch Lehre/Leere.
Das Wort «Chor», Plural «die Chöre», von griechisch «choros»
(= der Tanz, der Reigen) über lateinisch «chorus» ins Deutsche entlehnt, ist in seiner Bedeutung durchaus vielseitig: Der «Chor» (oder seltener auch: «das Chor») meint einen erhöhten Kirchenraum mit Altar, der ursprünglich für das gemeinsame Chorgebet der Kleriker gedacht war, ebenso wie den Platz der Sänger auf der Orgelempore. Weiterhin steht der «Chor» für eine Sängergemeinschaft wie auch für eine Komposition für gemeinsamen, mehrstimmigen Gesang.
Das «Korps», Plural «die Korps» (im Plural wird das «s» mitgesprochen) kam über französisch «corps» (= Körper, Körperschaft, Heerhaufen), das auf lateinisch «corpus» (= Körper) zurückgeht, ins Deutsche. Ein «Korps» ist ein durch Gesetz, Beruf oder Gebräuche fest verbundener Personenkreis oder ein größerer Truppenverband. Man spricht vom «Offizierskorps», vom «diplomatischen Korps» oder vom «Korps» im Sinne einer studentischen Verbindung.