Methodisches
Aufgaben zur Erweiterung des Wortschatzes
1 Wie wird das Wort geschrieben – mit i oder ie?
wider:
a) (geh.) drückt einen Widerstand, ein Entgegenwirken gegen jmdn., etw. aus; gegen;
b) (geh.) drückt einen Gegensatz aus; entgegen.
wieder:
a) ein weiteres Mal, wie früher schon einmal; erneut; drückt eine Wiederholung aus;
b) noch [einmal]; drückt in Verbindung mit Ausdrücken wie «anders», «ander...» usw. aus, dass eine weitere, zusätzliche Unterscheidung gemacht wird;
c) drückt eine Rückkehr in einen früheren Zustand aus; drückt aus, dass etw. rückgängig gemacht wird;
d) gleichzeitig, andererseits [aber auch].
(1) Der W__deraufbau der kriegszerstörten Semper-Oper in Dresden erfolgte originalgetreu.
(2) Ich freue mich auf unser baldiges W__dersehen.
(3) Ihr Vater ist sehr streng und duldet keine W__derrede.
(4) Die Deutschstunde beginnt mit einer W__derholung der Vokabeln.
(5) Das Theaterstück fand großen W__derhall beim Publikum.
(6) Das Rind gehört zur Familie der W__derkäuer.
(7) Ich habe einen W__derwillen gegen fettes Schweinefleisch.
(8) Seine Reden stehen zu seinen Taten in krassem W__derspruch.
(9) Das Protokoll enthält die wortgetreue W__dergabe der Diskussion.
(10) Zur 150. W__derkehr des Todestages von Friedrich Schiller sprach Thomas Mann in Weimar.
(11) Die Truppen stießen auf hartnäckigen W__derstand.
(12) Alle W__derbelebungsversuche blieben bei dem Ertrunkenen ohne Erfolg.
(13) Bis jetzt ist in den Zeitungen kein W__derruf der Falschmeldung erfolgt.
(14) Die Sprache ist die W__derspiegelung des Gedankens.
2 Ersetzen Sie die Fremdwörter durch deutsche Synonyme! Dabei soll die in den Präfixen ausgedrückte Bedeutung des Gegensatzes bzw. der Verneinung zum Ausdruck kommen!
Anar|chie, die; -, -n [griech. anarchía, zu: ánarchos = führerlos; zügellos, zu: an- = nicht, un- u. árchein = Führer sein, herrschen]: a) Zustand der Herrschaftslosigkeit, Gesetzlosigkeit; Chaos in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher Hinsicht: einen Staat, die Wirtschaft an den Rand der A. bringen; in diesem Land herrscht A.; b) (Philos.) gesellschaftlicher Zustand, in dem eine minimale Gewaltausübung durch Institutionen u. maximale Selbstverantwortung des Einzelnen vorherrschen.
Anä|mie, die; -, -n [griech. anaimía, zu: haima = Blut] (Med.): Verminderung des roten Blutfarbstoffs u. der roten Blutkörperchen; Blutarmut.
Ano|ny|mi|tät, die; - (bildungsspr.): das Nicht-bekannt-Sein, Nicht-genannt-Sein; Namenlosigkeit: die A. wahren, aufgeben.
An|al|pha|bet, der; -en, -en [griech. analphábetos, aus: an- = nicht, un- u. alphábetos, Alphabet]: jmd., der nicht lesen u. schreiben gelernt hat: Ü ein politischer A.
An|to|nym, das; -s, -e [zu griech. antí = gegen u. ónymaÿ=ÿName] (Sprachw.): Gegen[satz]wort, Oppositionswort (z.ÿB. schwarzÿ–weiß).
An|ti|pa|thie, die; -, -n [lat. antipathia < griech. antipátheia] (bildungsspr.): Abneigung, Widerwille: eine unüberwindliche A. gegen jmdn., etw. haben.
An|ta|go|nis|mus, der; -, ...men [zu griech. antagonisma = (Wider)streit, zu: antí = gegen u. agon, Agon] (bildungsspr.): Gegensatz, Widerstreit: der A. der Geschlechter, Klassen; Antagonismen innerhalb einer Gesellschaft.
An|ti|the|se, die; -, -n [lat. antithesis < griech. antíthesis]: 1. einer These entgegengesetzte Behauptung; Gegensatz. 2. (Stilk.) Gegenüberstellung gegensätzlicher Begriffe u. Gedanken (z.ÿB. Freund und Feind).
An|ti|to|xin, das; -s, -e (Med.): vom Körper gebildetes Gegengift gegen von außen eingedrungene Gifte.
Des|in|te|res|se, das; -s [aus des-, Des- u. Interesse] (bildungsspr.): Interesselosigkeit, Gleichgültigkeit, Uninteressiertheit: sein D. an, für etw. zeigen, bekunden.
des|in|fi|zie|ren <sw.ÿV.; hat>: von Krankheitserregern befreien, entkeimen, entseuchen: das Haus, die Wunde, die Operationswerkzeuge d.; eine Spritze durch, mit Alkohol d.
Dis|har|mo|nie, die; -, -n [aus lat. dis-ÿ= un-, nicht u. Harmonie]: 1. a) (Musik) als unangenehm empfundener dissonanter Zusammenklang von Tönen; Missklang; b) als unharmonisch empfundene Verbindung, Zusammenstellung von Farben, Formen o.ÿÄ.: die D. der Farben war störend. 2. (bildungsspr.) Uneinigkeit; Missstimmung: auf -n hinweisen.
Des|il|lu|si|on [lat.-fr.] die; -, -en: 1. (ohne Plural) Enttäuschung, Ernüchterung. 2. enttäuschendes Erlebnis; Erfahrung, die eine Hoffnung zerstört.
Dis|kon|ti|nu|i|tät, die; -, -en: 1. Ablauf von Vorgängen mit zeitlichen od. räumlichen Unterbrechungen. 2. (Verfassungsw.) Grundsatz, nach dem im Parlament eingebrachte Gesetzesvorlagen, die nicht mehr vor Ende einer Legislaturperiode behandelt werden konnten, vom neuen Parlament neu eingebracht werden müssen.
Dis|pro|por|ti|on, die; -, -en [aus lat. dis-ÿ= un-, nicht u. Proportion] (bildungsspr.): das Fehlen des richtigen Verhältnisses der Teile zueinander; Mangel an Proportion: etw. weist erhebliche -en auf.
(1) Anarchie – Anämie – Anonymität – Analphabet
(2) Antonym – Antipathie – Antagonismus – Antithese – Antitoxin
(3) Desinteresse – Desinfektion – Disharmonie – Desillusion – Diskontinuität – Disproportion
Lösungen:
Zu 1: (1) Wiederaufbau (2) Wiedersehen (3) Widerrede (4) Wiederholung (5) Widerhall (6) Wiederkäuer (7) Widerwillen (8) Widerspruch (9) Wiedergabe (10) Wiederkehr (11) Widerstand (12) Wiederbelebungsversuche (13) Widerruf (14) Widerspiegelung
Zu 2: (1) Gesetzlosigkeit – Blutleere – Namenlosigkeit – Schreib- und Leseunkundiger
(2) Gegenwort – Widerwille – unversöhnlicher Gegensatz – Gegenbehauptung – Gegen-körper
(3) Unbeteiligtheit – Entkeimung – Missklang – Enttäuschung – Unstetigkeit – Miss-verhältnis
Finden Sie zu jeder Redewendung links eine passende Erklärung rechts
1. [jmdm.] Widerstand leisten 2. den Weg des geringsten Widerstandes gehen 3. Wiedersehen macht Freude! (ugs.)
4. das Für und Wider 6. Wurst wider Wurst (ugs.) |
a) allen Schwierigkeiten ausweichen, b) das, was dafür, und das, was dagegen spricht c) etw., was als Einschränkung der persönlichen Freiheit empfunden wird, nicht hinnehmen, sich dem widersetzen d) sich [jmdm.]widersetzen e) so wird Gleiches mit Gleichem vergolten |
Lösung: 1. d, 2. a, 3. f, 4. b, 5. c, 6. e