Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №10/2007

Wissenschaft und Technik

Weltbevölkerung wächst und altert im Eiltempo

2050 werden 9,2 Milliarden Menschen auf der Welt leben – 2,5 Milliarden mehr als heute. Das zeigt ein neuer Uno-Bericht, der die bisherigen Prognosen nach oben korrigiert. Grund: Die Lebenserwartung wächst rasant.

Berlin/Hannover – Die neue Prognose der Vereinten Nationen erscheint auf den ersten Blick paradox: Zwar gehen die Uno-Experten von leicht sinkenden Kinderzahlen aus, gleichzeitig soll die Zahl der Menschen aber bis 2050 um 2,5 auf 9,2 Milliarden steigen. Die Ursache dafür ist die zunehmende Lebenserwartung: Weltweit wird sich die Zahl der über 60-Jährigen auf zwei Milliarden verdreifachen, heißt es in der neuen Prognose der Uno-Bevölkerungsabteilung, die die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) neulich in Berlin vorgestellt hat.

Damit korrigieren die Vereinten Nationen ihre letzte Prognose, die 2005 erschienen ist, leicht nach oben. Vor zwei Jahren haben die Experten mit 9,1 Milliarden Menschen im Jahr 2050 gerechnet. Den neuen Zahlen zufolge wird die Weltbevölkerung jährlich um 78 Millionen Menschen zunehmen. In Zukunft finde das Wachstum ausschließlich in den Entwicklungsländern statt. Dort wird die Bevölkerung von 5,4 auf 7,9 Milliarden Menschen anwachsen. In den Industrieländern dagegen bleibt sie bei etwa 1,2 Milliarden nahezu konstant.

2005 ging die Uno noch davon aus, dass die Industriestaaten fünf Prozent zum Bevölkerungswachstum beisteuern würden. Jetzt ist von einer Stagnation die Rede. Zwar gibt es beispielsweise in den USA steigende Einwohnerzahlen, was dort hauptsächlich auf Einwanderung zurückzuführen ist. Auch Ozeanien wächst nach Angaben des DSW moderat1 und wird bis 2050 um 50 Millionen Menschen reicher sein.

Diesen Zuwächsen stehen aber schrumpfende Einwohnerzahlen in Europa gegenüber. Dort geht die Bevölkerung laut den Prognosen bis 2050 um 67 Millionen Menschen zurück. 28 europäische Staaten, darunter Deutschland, könnten angesichts niedriger Geburtenraten2 schon heute ihren Bevölkerungsrückgang nur durch die Aufnahme von Migranten stoppen.

Ganz anders sieht es in der Dritten Welt aus. «Vor allem die am wenigsten entwickelten Länder wachsen immer noch rasant», erklärte DSW-Sprecherin Catherina Hinz. In den 50 ärmsten Ländern werde sich die Bevölkerung von 0,8 auf 1,7 Milliarden Menschen mehr als verdoppeln. In Ländern mit junger Altersstruktur wie Afghanistan, Uganda, Niger oder dem Kongo werde sich die Bevölkerung in den nächsten 43 Jahren sogar verdreifachen. «Es ist dringend notwendig, dass in diesen Ländern Maßnahmen der Familienplanung stärker gefördert werden», sagte Hinz. Nur wenn sich das Bevölkerungswachstum verlangsame, könnten diese Länder die Armut erfolgreich bekämpfen.

Geburtenrate sinkt, Lebenserwartung steigt

Die durchschnittliche Geburtenrate in den Entwicklungsländern werde bis 2050 von heute 2,75 auf 2,05 Kinder pro Frau sinken. Um dieses Ziel zu erreichen, seien jedoch allein in Afrika zusätzliche Investitionen von 70 Millionen Dollar (53,2 Millionen Euro) pro Jahr in Familienplanungsdienste notwendig, erklärte Hinz.

Zugleich steigt die durchschnittliche Lebenserwartung. Auch die Aids-Epidemie wird sich weniger stark auswirken als noch 2005 angenommen. Im besonders stark von Aids betroffenen südlichen Afrika sei die durchschnittliche Lebenserwartung von 62 Jahren in der ersten Hälfte der neunziger Jahre zwar auf derzeit 49 Jahre gesunken. Erst gegen 2045 werde die Lebenserwartung vermutlich wieder eine vergleichbare Höhe erreichen wie Anfang der neunziger Jahre. Doch die Zahl der HIV-Infizierten, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, sei inzwischen deutlich gestiegen.

Trotz der erhöhten Sterberate steigt das Bevölkerungswachstum im südlichen Afrika der Uno zufolge um 0,6 Prozent pro Jahr. DSW-Sprecherin Mirjam Hägele begründet das mit zwei Faktoren. «Dank der verbesserten Therapien ist die Zahl von Aids-Toten geringer ausgefallen als erwartet.» Zudem sei die Fortpflanzungsrate in den Entwicklungsländern weniger stark gesunken als ursprünglich angenommen.

Ein wichtiger Trend ist laut Uno die deutliche Alterung der Weltbevölkerung bis zur Jahrhundertmitte. Weltweit werde sich die Zahl der über 60-Jährigen bis dahin von 673 Millionen auf zwei Milliarden verdreifachen. In den Industrieländern werde sich der Anteil der über 60-Jährigen von einem Fünftel auf ein Drittel der Bevölkerung erhöhen – auf jedes Kind kämen damit zwei Menschen über 60.

Der Text ist entnommen aus:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,471511,00.html


1mo|de|rat <Adj.> [lat. moderatus, zu: moderari, moderieren] (bildungsspr.): gemäßigt, maßvoll: -e Worte; ein -er Tarifabschluss; -e Politiker; sich m. geben.

2Ra|te, die; -, -n [ital. rata < mlat. rata (pars)= berechnet(er Anteil), zu lat. ratum, 2. Part. von: reri= schätzen, berechnen]: 1. von zwei Geschäftspartnern (bes. einem Käufer u. einem Verkäufer) vereinbarter Geldbetrag, durch dessen in regelmäßigen Zeitabständen erfolgende Zahlung eine [größere] Schuld schrittweise getilgt wird: die erste, letzte R.; die nächste R. ist am 1. Juli fällig; etw. auf -n kaufen; etw. in sechs monatlichen -n zu 200 Euro bezahlen, in -n abzahlen; mit drei -n im Rückstand sein. 2. meist durch in Prozent ausgedrücktes Verhältnis zwischen zwei [statistischen] Größen, das die Häufigkeit eines bestimmten Geschehens, das Tempo einer bestimmten Entwicklung angibt: die sinkende R. der Produktivität. 3. (Fachspr.) (tariflich festgesetzter od. für den Einzelfall ausgehandelter) Preis für den Transport von Gütern, bes. per Schiff.