Sonderthema
Glossar
Abt
Plural – Äbte, ist der Vorsteher eines Klosters.
Anatolien
Im weiteren Sinn der Name für ganz Kleinasien, im engeren das Zentralgebiet im Inneren der Türkei.
Antiochia
In der hellenistischen Zeit gegründet, entwickelt sich Antiochia in Syrien zu einer der größten Städte des Römischen Reiches, heute heißt sie Antakya.
Beneficia
Aus dem Lateinischen, heißt Wohltat; in dieser Bedeutung auch noch im Mittelalter verwendet, meist aber allgemein für das deutsche Wort «Lehen».
Bischof
Abgeleitet vom griechischen «episcopos», der Aufseher, bezeichnet den leitenden Geistlichen eines größeren Gebietes in der christlichen Kirche.
Burgund
Gegend in der Mitte Frankreichs gelegen, brachte Beatrix von Burgund das damalige Herzogtum mit in die Ehe mit Friedrich Barbarossa.
Chronist
Erzähler oder Schreiber geschichtlicher Ereignisse in der zeitlich richtigen Abfolge.
Corvey
Im Mittelalter eine bedeutende Benediktinerabtei an der Weser in der Nähe von Höxter; schon 816 gegründet, gehört der Ort heute zu Nordrhein-Westfalen.
Dynastie
Herrscherhaus oder Herrschergeschlecht, das durch Erbfolge längere Zeit Einfluss ausübt, d. h. den Landesherrn stellt.
Einbalsamieren
Abgeleitet von dem Substantiv «Balsam»: Gemisch aus Harzen und ätherischen Ölen, das verwendet wird, um Tote vor der Verwesung zu schützen.
Erzbischof
Ein Bischof mit erhöhter Machtbefugnis, oder der besonders angesehen ist.
Fehde
Ein mittelhochdeutsches Wort, das für Feindschaft, Rache und Streit steht; wenn die öffentliche Gerichtsbarkeit versagte, beanspruchten die Freien die eigenmächtige Selbsthilfe; bestimmte Formen mussten allerdings eingehalten werden.
Frankfurt am Main
Im Mittelalter (und in der Neuzeit bis 1806) der Ort, an dem die deutschen Könige gewählt und später auch gekrönt wurden.
Geschmähte
Bezeichnet Menschen, die erniedrigt, klein, gering, verächtlich gemacht werden.
Hausgut
Bezeichnet den Besitz der herrschenden Dynastie im Hochmittelalter.
Herzog
Von althochdeutsch «herizogo», der vor dem Heer herzieht; bei den Germanen der für den Kriegsfall gewählte Führer, untersteht im Mittelalter als Herrscher eines größeren Gebietes dem .
Jerusalem
Die heilige Stadt der Juden, der Christen und der Muslime in Palästina.
Kaiser
Gaius Julius Caesar hat den Namen gegeben; das Wort bezeichnet den höchsten weltlichen Herrscher im Mittelalter. Mit der Krönung Karls des Großen im Jahre 800 in Rom wird das römische Kaisertum übertragen auf ihn und seine abendländischen Nachfolger, die über den anderen Königen der westlichen Christenheit stehen.
Kardinal
Aus dem lateinischen Wort «cardo», Türangel, gebildet; ist ursprünglich der an einer Hauptkirche dauernd angestellte Kleriker, bezeichnet später den höchsten Würdenträger der Kirche nach dem Papst.
Kirchenfürst
Bezeichnet einmal den Vorsteher eines größeren kirchlichen Gebietes, sei es als Bischof oder Kardinal, zum anderen in Deutschland seit Otto I. die Bischöfe, die gleichzeitig weltliche Herrschaftsaufgaben übernehmen (Fürstbischöfe).
Kleinasien
Ist die Lehnübersetzung des lateinischen «Asia minor», die Halbinsel zwischen Schwarzem Meer und östlichem Mittelmeer, heute das Staatsgebiet der Türkei, zur Zeit von Friedrich Barbarossa byzantinisch, z. T. schon im Osten osmanisch.
König
Aus dem Germanischen, bedeutet «aus vornehmem Geschlecht stammend»; im Mittelalter mit der Nachsilbe («kunne-) ing» gebildet, das auf die Herkunft und Zugehörigkeit eben zu einer vornehmen Familie verweist.
Kreuzzug
Bezeichnet den von der Kirche geförderten Krieg gegen Ungläubige aller Art, im engeren Sinn den Kriegszug der westlichen Christen zur Befreiung der Heiligen Stätten von der Herrschaft der Muslime.
Kurfürst
Der Kurfürst besitzt das Recht der Königswahl; in der «Goldenen Bulle» 1356 wird dieses Recht auf sieben Fürsten der Kurlande festgelegt. Das Wort «Kur» kommt vom germanischen «kiesen», wird als Substantiv zu «Kür» und bedeutet «Wahl».
Lehen
Das altgermanische Wort wird im Neuhochdeutschen zu «leihen», bezeichnet als Substantiv im Mittelalter den zur Nutzung verliehenen Besitz. Ein Gut wird dem Beliehenen auf Lebenszeit übergeben; dafür muss er seinem Herrn Militär- oder Hofdienste leisten.
Pilgerheer
Das Wort «Pilger» kommt aus dem Lateinischen (peregrinus, fremd) bezeichnet den Wanderer und Wallfahrer, zuerst wohl den nach Rom wallfahrenden Fremden. Das Wort wird in der Zeit der Kreuzzüge verbunden mit den Armeen, die zur Befreiung der Heiligen Stätten nach Jerusalem ziehen.
Privilegien
Aus dem Mittellateinischen, bezeichnet Vor- oder Sonderrechte einer bestimmten Gruppe oder Person.
Querelen
Meist im Plural gebraucht, steht für Streiterei, Klage.
Rom
Die Hauptstadt des Römischen Reiches und seit 1870 die Hauptstadt Italiens. Die deutschen Könige des Mittelalters verstanden sich als Nachfolger der römischen Kaiser.
Saleph
Fluss in der Türkei, in dem Kaiser Barbarossa auf dem Kreuzzug ertrank.
Schisma
Aus dem Griechischen, bezeichnet eine Kirchenspaltung, im vorliegenden Fall die Doppelwahl von zwei Päpsten.
Spoleto
Eine bedeutende Stadt im Mittelalter; Bischofssitz im Umbrien (Mittelitalien).
Staufer
Das Herrschergeschlecht wurde benannt nach der schwäbischen Stammburg auf dem Hohenstaufen.
Tarsos
Bedeutende Stadt in der Antike, damals Hauptstadt von Kilikien, Geburtsort des Apostels Paulus, in der südöstlichen Türkei gelegen.
Tortona
Italienische Stadt in der Lombardei, südlich von Mailand, östlich von Alessandria.
Umbrien
Italienische Landschaft und Provinz in Mittelitalien.
Welfen
Deutsches Herrschergeschlecht, in der jüngeren Linie aus Italien (Este) stammend, Gegner der Staufer, Herzöge von Sachsen und Bayern; nach dem Sturz Heinrichs des Löwen werden sie auf ihren Hausbesitz in Niedersachsen beschränkt.
Personen
Adelheid von Vohburg (1128–1187)
War die erste Frau von Friedrich Barbarossa, die er 1146 geheiratet hat; weil sie keine Kinder bekam, hat er sich 1153 von ihr scheiden lassen.
Beatrix von Burgund (1144–1184)
War die zweite Frau von Friedrich Barbarossa; die Erbin von Burgund heiratete der Kaiser 1156. Er schätzte sie als kluge Ratgeberin und Partnerin.
Heinrich der Löwe (1129–1195)
Der Welfe war nicht nur Herzog von Sachsen, sondern auch von Bayern, das ihm sein Vetter Friedrich Barbarossa 1156 verlieh, um den Konflikt zwischen Welfen und Staufern zu beenden. Weil er bei einem Italienzug nicht Heerfolge leistete, hat der Kaiser ihm beide Herzogtümer aberkannt.
Judith (1100–1130)
Aus dem Geschlecht der Welfen, war die Frau von Friedrich dem Einäugigen, einem Staufer, und die Mutter Friedrich Barbarossas.
Konrad III. von Hohenstaufen (1093–1152)
Der erste Staufer auf dem deutschen Königsthron, empfahl den Kurfürsten, seinen Neffen Friedrich von Schwaben zum König zu wählen.
Otto von Freising (1111–1158)
Der Onkel von Friedrich Barbarossa wurde 1138 Bischof von Freising, ein bedeutender Geschichtsphilosoph, der eine Weltchronik schrieb und die Ereignisse der frühen Stauferzeit aufzeichnete.
Papst Eugen III. (1145–1153)
Wendet sich an Friedrich Barbarossa um Waffenhilfe gegen die Römer, stirbt aber vor dem ersten Italienzug des deutschen Königs.
Papst Hadrian IV. (1154–59)
Krönt Friedrich Barbarossa zum Kaiser, kämpft aber erbittert gegen ihn, weil er den Vorrang der beiden Universalmächte beansprucht und seine Herrschaft über den Kirchenstaat sichern will.
Sultan Saladin (1137–1193)
Erobert als Sultan von Ägypten 1187 Jerusalem. Das war für Friedrich Barbarossa der Anlass, «das Kreuz zu nehmen».
Wilhelm II. von Sizilien (1154–1189)
Kinderloser König von Sizilien zur Zeit der Herrschaft Friedrich Barbarossas, schließt mit ihm 1177 einen Erbvertrag in Venedig. Seine Tante Konstanze, die Tochter von Roger II., heiratet den Sohn Friedrichs I., Heinrich VI., der das Königreich Sizilien erbt.