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Jahrhundertwörter
Fixer
Den Haschpfeifen der Achtundsechziger folgten die Heroinspritzen. Anfang der Siebziger nahm der Konsum «harter» Drogen in Deutschland in nie gekannter Weise zu, was eine heftige öffentliche Diskussion auslöste. Hierfür übernahm man aus dem Jargon der Junkies den amerikanischen Slangausdruck «fixen» (engl. to fix ‹festmachen›, ‹(einen Termin) festsetzen›), der bis dahin nur in der deutschen Börsensprache geläufig war und dort den «Leerverkauf» von Wertpapieren bezeichnete, die der Verkäufer noch gar nicht besitzt, sondern die er erst zu einem späteren Zeitpunkt günstiger erwerben will.
Jetzt bedeutete «fixen» auch ‹sich die Spritze setzen›, ‹sich einen Schuss geben›, und ein «Fixer» war nicht mehr bloß ein Börsenhändler, der in Erwartung von Kursrückgängen ein Geschäft tätigt, sondern ebenso ein Drogensüchtiger. Während jedoch die alte Verwendung, am ehesten noch durch das Londoner Fixing des Goldpreises vertraut, weiter nur den Experten vorbehalten blieb, bürgerte sich die neue Bedeutung rasch ein.
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