Aus der Schule – Für die Schule
Unterrichtsentwurf zum Thema «Urlaub»
Für die Schüler der Oberstufe
Erstellt von E. Melechina, Nishnewartowsk
I. Vor-Phase
Ziele: das Vorwissen zum Thema «Ferien. Urlaub» aktivieren und das Interesse am Lesen des Artikels wecken.
1. Der Lehrer stellt Fragen:
a) Wie nennt man die Zeit, wenn man viel Freizeit hat und keine Schule oder keine Arbeit?
b) Was bedeuten für Sie Ferien? Fahren Sie gern in die Ferien? Warum? Warum nicht?
c) Wo und wie verbringen Sie gewöhnlich Ihre Ferien?
2. Die Lernenden geben ihre eigenen Definitionen des Begriffes «Ferien (Urlaub)».
3. Die Lernenden beschreiben das Bild aus dem Artikel und vermuten, wovon die Rede im Text ist.
4. Die Lernenden besprechen den Titel «Wer im Urlaub tagelang nur am Strand liegt, baut geistig ab.» Sie können den Titel übersetzen und auf Deutsch erklären.
II. Während-Phase
Ziele: beim Lesen des Artikels detailliertes und selektives Leseverstehen üben; den Wortschatz zum Thema erweitern.
1. Lesen Sie den Artikel und finden Sie die Wörter:
расслабиться, разрядка
причинять вред здоровью
повышается риск
получить инфаркт
отсоветовать
отвлечься
мозг
депрессивный
углубиться в книги
двигаться
общаться
отмечать крестиком
в любом случае
задавать хитрые вопросы
монахи в Средневековье
настроиться на отдых
не заниматься умственным трудом
лежать на пляже
2. Stellen Sie das Assoziogramm zum Wort «das Gehirn» zusammen. Erläutern Sie den Begriff «Gehirnjogging», den Psychologe Siegfried Lehrl erfunden hat.
Wer im Urlaub tagelang nur am Strand liegt, baut geistig ab.
Ein paar Wochen so richtig abschalten – genau das verbinden viele Berufstätige mit ihrem Sommerurlaub. Von solchen Faulenzer-Ferien rät Siegfried Lehrl, Psychologe an der Universität Erlangen, dringend ab. Seine provozierende und unbequeme These: Das Gehirn müsse auch während der Ferienzeit beansprucht werden. Lehrl ist nebenher auch Vorsitzender der Gesellschaft für Gehirntraining mit Sitz in Ebersberg bei München, die den Begriff «Gehirnjogging» erfunden hat.
SZ: Herr Lehrl, viele Menschen leiden im Alltagsleben unter Hektik und Stress. Ist es da nicht notwendig, sich im Urlaub einfach nur zu entspannen?
Lehrl: Die Frage ist aber, ob das gesund ist. Unser Gehirn braucht ständig Anregungen. Menschen werden depressiv, wenn sie länger geistig nichts tun, denn das Gehirn will gefordert werden. Länger als drei bis fünf Tage sollte man nicht am Strand herumliegen. Wer viel arbeitet, gestresst in den Urlaub rast und sich dann total gehen lässt, fügt übrigens nicht nur seiner geistigen Fitness, sondern auch seiner Gesundheit Schaden zu. Das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, steigt in solchen Fällen.
SZ: Sie behaupten im Ernst, dass Faulenzen der Intelligenz schadet?
Lehrl: Es ist nun einmal so, dass Leute, die es sich nur gemütlich machen, geistig abbauen. Forschungsergebnisse zeigen, dass nach etwa fünf Tagen die Konzentrations- und Intelligenzleistungen erheblich nachlassen. Der IQ sinkt um fünf Punkte innerhalb von fünf Tagen. Bei Leuten, die drei Wochen nichts tun, schon um 20 Punkte.
SZ: Sie raten aber auch davon ab, sich während des Urlaubs allzu sehr in Bücher zu vertiefen. Warum das denn?
Lehrl: Der Geist profitiert natürlich schon vom Lesen – wenn man Bücher liest, die zum jeweiligen Intelligenz-Niveau passen. Die meisten machen aber den Fehler, dass sie beim Lesen auf dem Bauch oder Rücken liegen. Dabei stellt sich der Körper auf Erholung ein, und es tut sich im Kopf nicht allzu viel. Wenn der Urlauber liest, sollte er sich dabei immer wieder bewegen, zumindest hin und wieder aufrecht sitzen. Die Mönche im Mittelalter spazierten auf und ab, während sie lasen. Das ist eine sehr gute Methode.
SZ: Kann man sich denn in den Ferien zugleich entspannen und sein Gehirn trainieren?
Lehrl: Ja. Urlauber sollten sich immer wieder mit Leuten unterhalten, die sie noch nicht kennen, und versuchen, in der Landessprache zu kommunizieren. Das trainiert das Gehirn. Oder Spiele spielen, bei denen man mitdenken muss, wie Skat, Schafkopf, Mühle, Halma. Geistig anregend sind auch Ausflüge in die Umgebung, die man selbst plant, anstatt nur einem Führer hinterherzutraben.
SZ: Aber Touren, die von einem Guide geleilet werden, mindern die geistige Fitness?
Lehrl: Nicht unbedingt. Wenn die Teilnehmer der Tour dabei Kaugummi kauen, werden sie wacher. Die Bewegung des Kiefers aktiviert die Hirntätigkeit. Es fällt ihnen dann leichter, schlaue Fragen zu stellen, die den Geist auf Trab bringen.
SZ: Wie können Menschen sich im Alltag geistig fit halten?
Lehrl: Wenn sie eine Konferenz besuchen, sollten sie schon ein paar Tage vorher trainieren. Es gibt jede Menge einfache Übungen. Man kann zum Beispiel in der Zeitung alle Wörter ankreuzen, die mit -heit enden. In wenigen Minuten wird man immer schneller und optimistischer. Auf jeden Fall bringt es für das Gehirn nichts, vor dem Fernseher herumzudösen, wie das viele zu ihrer Entspannung tun.
(Süddeutsche Zeitung 04/05.08 2001,
Stephanie Schmidt)
III. Nach-Phase
Ziel: bei der Diskussion des Inhalts des Gelesenen Sprechfertigkeiten der Lernenden entwickeln.
1. Beantworten Sie folgende Fragen:
a) Worin besteht die Gefahr für den Menschen, für seinen Geist und Intelligenz, wenn man im Urlaub einfach faulenzt und nichts tut?
b) In welchen Fällen steigt das Risiko, während der Ferienzeit einen Herzinfarkt zu bekommen?
c) Wann wird das Gehirn vom Lesen wirklich profitieren?
d) Welche Anregungen braucht unser Gehirn?
e) Welche Arten der aktiven Freizeitgestaltung kennen Sie?
f) Kann man sich in den Ferien zugleich entspannen und sein Gehirn trainieren? Auf welche Weise? Welche einfachen Übungen können Sie nennen?
2. Schreiben Sie Ratschläge für die Touristen – wie sollen sie ihren Urlaub verbringen?
3. Wie haben Sie Ihre letzten Ferien verbracht und wie würden Sie Ihre nächsten Ferien verbringen?