Sonderthema
Frank Wedekind: Der Lebensweg
Er ist ... der erste deutsche Dramatiker, der wieder dem Gedanken den langentbehrten Zutritt auf das Theater verschafft hat.
Karl Kraus, 1905
Seine Größe: er hat sich nie innerhalb der Formen unserer Welt gefügt.
Stefan Zweig, 1914
Die geschriebenen Sätze als lebendes Wort in die Seele graben! Dies und nichts anderes war Theater, wie er es wollte.
Heinrich Mann, 1923
Das Komische an diesem Komiker war, dass er sich selbst nicht komisch zu nehmen vermochte. Dieses Komische also war seine Tragödie.
Robert Walser, 1926
Wedekinds Dichtungen sind heute wie Chiffren ihrer selbst. Sie anzuschauen und sie verstehen ist eigentlich das Gleiche. Darum taugen sie zur Erinnerung: die lautlose Bilderschrift des Jüngstvergangenen.
Theodor W. Adorno, 1932
Benjamin Franklin (Frank) Wedekind wurde am 24. Juli 1864 in der Familie des Arztes Friedrich Wilhelm Wedekind und seiner Frau Emilie in Hannover geboren. Die Eltern hatten sich 1860 in Amerika kennengelernt und heirateten 1862 in San Francisco. Das Ehepaar kehrte 1864 nach Deutschland zurück. Frank ist das zweite von sechs Kindern.
Der Vater, Gegner des wilhelminischen Kaiserreiches, verlässt 1871 aus politischen Gründen Deutschland und erwirbt Schloss Lenzburg, Kanton Aargau, in der Schweiz. Franklin geht seit Herbst 1872 in die Lenzburger Gemeindeknabenschule, dann ab 1875 besucht er die Bezirksschule in Lenzburg.
1879 wechselt Franklin Wedekind auf die vierklassige Kantonsschule (oberes Gymnasium) in Aarau. In die zweite Klasse wird er nur provisorisch promoviert und in die dritte Klasse nicht versetzt.
1881 nimmt ihn der Vater von der Schule. Franklin erhält Privatunterricht. Im Herbst besucht Franklin wieder die Schule in Aarau und tritt in die zweite Klasse ein.
1884 besteht Franklin das Maturitäts-Examen. In diese Zeit fällt seine erste selbstständige Veröffentlichung Prolog zur Abendunterhaltung der Kantonsschüler. Im Sommersemester 1884 studiert Wedekind deutsche und französische Literatur in Lausanne. Auf Wunsch des Vaters beginnt er aber das Jura-Studium an der Universität München. Er besucht eifrig Museen, Theater und Konzerte, insbesondere auch des Musiktheaters Richard Wagners.
Außer Gedichten verfasst Wedekind 1885 erste Novellen Galathea und Fanny. Nach einem Jahr gesteht Wedekind den Eltern, sein Jura-Studium vernachlässigt zu haben. Es folgen Streit und Bruch mit dem Vater, der ihm jede finanzielle Unterstützung entzieht. Im November 1885 wird ihm über einen Freund eine Stelle als Vorsteher des Reklame- und Pressebüros der Firma Maggi & Co. in Kempttal bei Zürich vermittelt.
Bereits im April 1887 löst er den Arbeitsvertrag, bleibt aber freier Reklame-Mitarbeiter bei Maggi & Co. bis Juli. Zu jener Zeit verfasst er Feuilletons für die «Neue Zürcher Zeitung». Doch Wedekinds Versuch, als Journalist Fuß zu fassen, misslingt. Es kommt zu einer allmählichen Annäherung zwischen Vater und Sohn.
Der Vater verlangt, dass Franklin zum Sommersemester 1888 in Zürich wieder sein Jura-Studium aufnimmt. Wedekind lernt u. a. Gerhart Hauptmann kennen. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters setzt Franklin sein Studium nicht mehr fort und kehrt nach Lenzburg zurück.
1889 hält sich Wedekind in Berlin auf, im Juli übersiedelt er nach München. Hier entsteht die Komödie Kinder und Narren (späterer Titel Die junge Welt). In dieser Zeit knüpft er Kontakte zum Naturalisten-Kreis um Michael Georg Conrad1 und lernt Otto Julius Bierbaum2 und Oskar Panizza3 kennen.
Im Sommer 1890 beendet Wedekind Kinder und Narren. Ab Oktober arbeitet er an Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie (abgeschlossen April 1891).
In einem Sammelband der Münchner Moderne, «Modernes Leben», werden 1891 neben Dichtungen von Bierbaum, Conrad, Panizza u. a. auch acht Gedichte Wedekinds veröffentlicht. Er publiziert jetzt unter dem Namen Frank Wedekind. Im Herbst hält er sich in Lenzburg auf. Durch die bevorstehende Auszahlung des väterlichen Erbteils beflügelt, kommt Wedekind zum Entschluss, für einen längeren Aufenthalt nach Paris zu reisen. Frühlings Erwachen wird von Jean Groß (Zürich) verlegt.
Theater, Oper, Ballett, Varieté und Zirkus interessieren Wedekind in Paris. Wie schon seit 1888 führt er auch in Paris Tagebuch über seine Lebensverhältnisse, seine Beziehungen zu Künstlerinnen, Künstlern und Grisetten. 1892 arbeitet er an der Monstretragödie Die Büchse der Pandora.
Im Januar1894 reist Wedekind nach London und bleibt dort bis Mitte Juni. Dann kommt er wieder nach Paris und lernt Lou Andreas-Salomé, August und Frida Strindberg4 kennen. Das Pandora-Manuskript wird vom neu gegründeten Albert Langen Verlag nicht angenommen. Der Autor beginnt das Werk umzuarbeiten.
Im Januar 1895 verlässt Wedekind Paris und reist nach Berlin. Der Erdgeist. Tragödie in vier Aufzügen (Neufassung des ersten Teils der Büchse der Pandora) erscheint bei Langen. Im Sommer reist er nach München, von dort nach Lenzburg und Zürich, wo er als Rezitator unter dem Namen Cornelius Mine-Haha seinen Lebensunterhalt zu verdienen sucht.
Im März 1896 kommt Wedekind zur Gründung der illustrierten Wochenschrift «Simplicissimus» (Verlag Albert Langen) nach München. Er publiziert regelmäßig im «Simplicissimus» unter wechselnden Pseudonymen.
Zwei Jahre später verpflichtet Carl Heine Wedekind in Leipzig als Sekretär, Schauspieler und Regisseur für sein neu gegründetes Ibsen-Theater. Heine übernimmt im Auftrag der «Literarischen Gesellschaft» die Regie zu Der Erdgeist, Uraufführung findet am 25. Februar 1897 statt. Wedekind spielt die Rolle des Dr. Schön. Georg Stollberg, der Oberregisseur des Münchner Schauspielhauses, engagiert den Autor als Dramaturgen und Schauspieler. Am 29. Oktober 1898 findet die Münchner Premiere des Erdgeists statt.
Nach der Premiere setzt sich Wedekind ins Ausland ab. Die Polizei sucht ihn wegen des im «Simplicissimus» veröffentlichten satirischen Gedichts auf Kaiser Wilhelm II., um in Haft zu nehmen, Grund: Majestätsbeleidigung. Wedekind reist nach Zürich und dann nach Paris.
Seine Hoffnungen, als Dramatiker in Paris zu Erfolg zu kommen, erfüllen sich nicht. Er arbeitet an dem Schauspiel Ein gefallener Teufel (späterer Titel Der Marquis von Keith), reist Ende Mai nach Deutschland und stellt sich der Polizei. Nach langer Untersuchungshaft in erster Instanz wird er zu Gefängnis verurteilt und in zweiter Verhandlung zu sechs Monaten Festungshaft auf der Burg Königstein, Sächsische Schweiz, begnadigt. Am 3. Februar 1900 wird Frank Wedekind aus der Haft entlassen.
Im April 1901 wurde in München das Kabarett der «Elf Scharfrichter» eröffnet. Wedekind singt dort nach eigenen Kompositionen seine Lieder und Balladen zur Gitarre. Im Februar 1902 findet die Uraufführung von So ist das Leben am Münchner Schauspielhaus statt, veranstaltet vom «Akademisch-Dramatischen Verein», dessen Mitglied auch Wedekind ist; im Dezember erfolgreiche Erdgeist-Aufführung am «Kleinen Theater».
1903 erscheint Die Büchse der Pandora. Tragödie in drei Aufzügen, die Neufassung des zweiten Teils der Monstretragödie, dann im Februar1904 Uraufführung des Stücks an Emil Messthalers «Intimem Theater», Nürnberg. In Berlin lernt Wedekind Maximilian Harden5 und Walther Rathenau6 kennen. Am 23. Juli wird die Buchausgabe der Büchse der Pandora wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften durch den Verleger Bruno Cassirer und den Autor Frank Wedekind beschlagnahmt.
Am 14. Mai 1905 beginnt der erste Prozess wegen der Veröffentlichung der Pandora vor dem Landgericht I, Berlin, in zweiter Instanz am 25. Oktober vor dem Reichsgericht Leipzig. Am 29. Mai findet im Wiener Trianon-Theater, veranlasst durch Karl Kraus, die Premiere (geschlossene Veranstaltung) der Büchse der Pandora. Die Hauptrolle spielt Mathilde (Tilly) Newes, Karl Kraus den Prinzen Kungu Poti, Wedekind den Mörder Jack. Max Reinhardt verpflichtet Wedekind ans «Deutsche Theater» (bis Oktober 1907). Zu dieser Zeit entsteht enge Beziehung zu Tilly Newes. Unter dem Titel Die vier Jahreszeiten erscheinen die gesammelten Gedichte.
Im Februar/März 1906 wird in dritter Instanz vor dem Landgericht II, Berlin entschieden: Verleger und Autor werden freigesprochen. Die Restauflage der Büchse der Pandora jedoch wird auf richterlichen Beschluss hineingezogen und eingestampft. Am 1. Mai 1906 heiraten Frank Wedekind und Tilly Newes. «Ich habe die anstrengendste Zeit meines Daseins hinter mir. Innerhalb acht Tagen zwei Premieren und dazwischen eine Verheiratung», schreibt Wedekind an die Mutter.
Am 20. November 1906 findet die Uraufführung von Frühlings Erwachen an den «Berliner Kammerspielen» unter der Regie von Max Reinhardt, ein sensationeller Erfolg, der Wedekinds Karriere als eines der meistgespielten Bühnenautoren seiner Epoche endgültig sichert. Dennoch bleibt er bis 1918 der von der Zensur am häufigsten verfolgte Dramatiker in Deutschland. 1908 werden die Musik in Nürnberg und die Zensur in München uraufgeführt. Die Familie zieht von Berlin nach München um.
1912 geht Frank Wedekind wie bereits in den Jahren zuvor auf zahlreiche Gastspiele, u. a. nach Elberfeld, Nürnberg und Stuttgart. Nach der Premiere des ersten Wedekind-Zyklus an Reinhardts «Deutschem Theater» im Juni 1912 nimmt er in Berlin an dem Festbankett zu Ehren des Autors unter Teilnahme von Max Reinhardt, Werner Sombart7, Alfred Kerr8 u. a. teil.
1914 wird der zweite Wedekind-Zyklus am «Deutschen Theater» in Berlin inszeniert. Ende Juni/Anfang Juli geht Wedekind auf Reise nach Florenz und von dort nach Paris. Zu Wedekinds 50. Geburtstag finden Ehrungen in München und Berlin statt.
Mit Kriegsbeginn werden von der Zensur zahlreiche Wedekind-Aufführungen für unerwünscht erklärt. Vielfach verweigern deutsche Bühnen auf Druck konservativer Öffentlichkeit die Annahme von Werken des Autors. Das im August 1914 begonnene historische Drama Bismarck wird im Oktober 1915 abgeschlossen.
Im April 1915 besteht Wedekind die zweite Blinddarmoperation. Unter dem Eindruck von Todesgedanken vernichtet Wedekind einen Teil seiner Tagebücher. Am 25. März 1916 stirbt Wedekinds Mutter. Anfang des Jahres 1917 ist eine dritte Blinddarmoperation nötig. Auf Gastspielen in der Schweiz erreicht Wedekind die Nachricht vom Selbstmordversuch seiner Frau. Das veranlasst ihn zur Rückkehr nach München.
Am 2. März 1918 lässt Wedekind die vierte Blinddarmoperation über sich ergehen. Herzschwäche und eine Lungenentzündung führen am 9. März den Tod herbei. Wedekind wird am 12. März auf dem Münchner Waldfriedhof unter großer öffentlicher Anteilnahme beigesetzt.
1Conrad, Michael Georg, * Gnodstadt (= Marktbreit) 5. 4. 1846, † München 20. 12. 1927, dt. Schriftsteller. Schrieb naturalist. Romane, u. a. Die klugen Jungfrauen (R., 1889).
2Bierbaum, Otto Julius, * Grünberg i. Schlesien 28. 6. 1865, † Dresden 1. 2. 1910, dt. Schriftsteller. Schrieb Chansons, Erzählungen sowie satir. Zeitromane.
3Panizza, Oskar, * Bad Kissingen 12. 11. 1853, † Bayreuth 30. 9. 1921, dt. Schriftsteller. Satiren gegen staatl. und kirchl. Institutionen.
4Strindberg, August, * Stockholm 22. 1. 1849, † ebd. 14. 5. 1912, schwed. Dichter und Maler. Bedeutendster schwed. Dramatiker mit wesentl. Einfluss auf das europ. Drama des 20. Jh., u. a. Fräulein Julie (1888), Nach Damaskus (Trilogie, 1898–1904), Totentanz (1901), Ein Traumspiel (1902); auch Romane (u. a. Das rote Zimmer, 1879; Der Sohn einer Magd, autobiogr., gedr. 1886–1909) und Novellen.
5Harden, Maximilian, urspr. Felix Ernst Witkowski, * Berlin 20. 10. 1861, † Montana (Wallis) 30. 10. 1927, dt. Publizist. Gründete 1892 eine eigene polit. Wochenschrift, «Die Zukunft»; zahlr. literar. Fehden (u. a. gegen H. Sudermann und G. Hauptmann); unter dem Pseud. Apostata harte Polemiken für den gestürzten Bismarck gegen Wilhelm II. und dessen Berater H. von Moltke und P. Fürst Eulenburg, die in drei Skandalprozessen (1907–09) gipfelten; Pazifist, Gegner des Nationalismus.
6Rathenau, Walther, * Berlin 29. 9. 1867, † ebd. 24. 6. 1922 (ermordet), dt. Industrieller und Politiker. Trat 1899 in den Vorstand der AEG ein, wurde 1915 deren Aufsichtsrats-Vors.; trat nach 1918 der DDP bei; als wirtschaftspolit. Sachverständiger von der Reichsregierung u. a. bei der Versailler Friedenskonferenz herangezogen; Wiederaufbau-Min. Mai–Oktober 1921; ab 1. 2. 1922 Außen-Min., schloss den Rapallovertrag; durch 2 antisemit.-rechtsradikale ehem. Offiziere der Organisation Consul ermordet. – Als sozial- und kulturphilosoph. Schriftsteller einer der meistgelesenen Autoren seiner Zeit.
7Sombart, Werner, * Ermsleben bei Aschersleben 9. 1. 1863, † Berlin 18. 5. 1941, dt. Nationalökonom und Soziologe. Untersuchte die Entwicklung vom Kapitalismus zum Sozialismus; Hauptwerk: Der moderne Kapitalismus (1902).
8Kerr, Alfred, urspr. A. Kempner (bis 1911), * Breslau 25. 12. 1867, † Hamburg 12. 10. 1948, dt. Schriftsteller und Theaterkritiker. Als Theaterkritiker bis heute von Bedeutung; bestimmte weitgehend das zeitgenöss. Berliner Literatur- und Theaterleben, förderte das naturalist. Drama; auch Lyriker. 1933 Emigration.
Frank Wedekind
Zeittafel
1864 24. Juli: Frank (eigtl. Benjamin Franklin) Wedekind wird in Hannover als Sohn des Arztes Friedrich Wilhelm Wedekind und dessen Ehefrau Emilie (geb. Kammerer) geboren.
1871 Der Vater – ehemaliger Paulskirchenabgeordneter und amerikanischer Staatsbürger – verlässt als Gegner des wilhelminischen Kaiserreichs Deutschland und zieht nach Lenzburg bei Aarau (Schweiz).
1881 Wegen schulischer Schwierigkeiten erhält Frank Wedekind Privatunterricht.
1884 Abitur und erste selbstständige Veröffentlichung. Er studiert ein Semester deutsche und französische Literatur in Lausanne und wechselt dann auf Wunsch des Vaters zum Jurastudium nach München.
1885 Er verfasst Gedichte, Prosa und eine Komödie.
1886 Nach dem Bruch mit dem Vater, der ihm aufgrund mangelnder Studienleistungen jegliche finanzielle Unterstützung entzieht, arbeitet Wedekind im Reklame- und Pressebüro der Firma Maggi & Co.
1888 Tod des Vaters.
1889 Wedekind übersiedelt nach München, wo er Kontakte zu den Naturalisten um Michael Georg Conrad sowie zu O.J. Bierbaum und O. Panizza knüpft.
1891 Fertigstellung des Dramas Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie.
1895 Er reist nach Paris, London, Zürich und Berlin. Im Verlag Albert Langen in München erscheint Der Erdgeist. Tragödie in vier Aufzügen.
1896 Wedekind gründet die Zeitschrift «Simplicissimus» mit und veröffentlicht dort unter verschiedenen Pseudonymen.
Beziehung mit Frida Strindberg.
1897 Geburt des Sohnes Friedrich Strindberg-Wedekind.
1898 Der Erdgeist wird in Leipzig uraufgeführt. Wedekind setzt sich in die Schweiz ab, da er wegen einer Satire auf Wilhelm II. im «Simplicissimus» gesucht wird.
1899 Nach einem Aufenthalt in Paris kehrt er nach Deutschland zurück und wird zu sechs Monaten Festungshaft auf der Festung Königstein verurteilt.
1901 Geburt des Sohnes Frank Zellner-Wedekind, des Kindes von Wedekind und Hildegard Zellner, Hausmädchen bei Wedekind.
1902–1908 Wedekind bestreitet seinen Lebensunterhalt größtenteils als Kabarettist und Schauspieler in eigenen Stücken.
1904 Die Büchse der Pandora wird uraufgeführt. Die Buchausgabe des Verlags Bruno Cassirer wird wegen Unzüchtigkeit beschlagnahmt. 1934 vertont Alban Berg die Vorlage unter dem Titel Lulu.
1906 Verleger und Autor werden vom Vorwurf der Verbreitung unzüchtiger Schriften freigesprochen, die Restauflage des Buches wird jedoch eingestampft. Wedekind heiratet die Schauspielerin Tilly Newes. Aus der Ehe gehen zwei Töchter hervor.
Uraufführung von Frühlings Erwachen an den Berliner Kammerspielen unter der Regie von Max Reinhardt. Die Inszenierung begründet Wedekinds Stellung als eines der meistgespielten Dramatiker seiner Zeit.
1908 Uraufführung von Musik und Zensur.
1912 Erster Wedekind-Zyklus an Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. Den Erfolg feiern Reinhardt, Werner Sombart, Alfred Kerr und andere mit einem Festbankett.
1914 Zweiter Wedekind-Zyklus am Deutschen Theater. Bei Beginn des Ersten Weltkriegs hält Wedekind eine nationalistisch anmutende Rede mit dem Titel Deutschland bringt die Freiheit. Trotzdem werden zahlreiche seiner Stücke von der Zensur verboten.
1918 9. März: Frank Wedekind stirbt in München.
Der Text ist entnommen aus:
http://www.h-da.de/wedekind/