Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №15/2007

Bildung und Erziehung

Test bei Germanistikstudenten zeigt: Grammatik: Mangelhaft

Katastrophale Ergebnisse brachte ein Test über die Grundlagen der Schulgrammatik zutage1, der im Wintersemester 2006/2007 an allen bayerischen Universitäten durchgeführt wurde. Die Befragung von über 1000 Studienanfängern im Fach Germanistik ergab ein schulgrammatisches Grundlagenwissen, das dem Stand von Fünft- und Sechstklässlern entspricht.

Nun fordert Prof. Dr. Mechthild Habermann vom Institut für Germanistik der Universität Erlangen-Nürnberg zusammen mit den Prüfern für die Staatsexamina an den Bayerischen Universitäten im Fach «Deutsche Sprachwissenschaft» in einem Schreiben an den Bayerischen Kultusminister Siegfried Schneider: «Der Anteil des Grammatikunterrichts in der Schule muss unbedingt erhöht, der Umfang der Grammatikausbildung für die Lehramtsstudierenden aller Schularten ausgeweitet werden.»

Den Kurztest, mit dem das Grammatikwissen der bayerischen Germanistikstudenten im letzten Wintersemester überprüft wurde, schlossen mehr als ein Drittel der Studierenden mit «mangelhaft» oder «ungenügend» ab, weniger als zehn Prozent der Studierenden konnten den Test mit «befriedigend» oder besser absolvieren. Dabei konnten bayernweit keine signifikanten2 Unterschiede festgestellt werden, auch das Abschneiden der Teilnehmer aus anderen Bundesländern machte keine Unterschiede erkennbar. Lediglich Studierende aus Österreich, die an der Universität Passau immatrikuliert sind, schnitten deutlich besser ab. Alarmiert zeigten sich die Wissenschaftler über die Antworten der Abiturienten bei sehr einfachen Fragen zu Grundlagen der Schulgrammatik – Stoff, der in der siebten und achten Klasse behandelt wird. So erkannten beispielsweise 77 der Teilnehmer «käme» nicht als Form des Konjunktivs Imperfekt, 88 Prozent bestimmten «manche» nicht als Pronomen, 87 Prozent «dort» nicht als Adverb.

Prof. Mechthild Habermann, die gemeinsam mit ihren bayerischen Kollegen den Test entwickelt und durchgeführt hat, fordert deutliche Konsequenzen: «Der Anteil des Grammatikunterrichts muss von der Sekundarstufe I bis zum Abitur unbedingt erhöht werden, der Umfang der Grammatikausbildung für die Lehramtsstudierenden aller Schularten muss ausgeweitet, die Prüfungsanteile den Notwendigkeiten angepasst werden.» In einem Gespräch mit dem Minister möchten nun die Hochschullehrer das weitere Vorgehen abstimmen, denn: «Wir brauchen die Unterstützung des Ministeriums bei unseren Bemühungen, die Defizite3 bayerischer Schülerinnen und Schüler sowie der Studierenden an bayerischen Hochschulen zu beheben4», so Prof. Habermann.


1zu|ta|ge (auch: zu Tage) <Adv.>: in den Verbindungen z. treten/kommen (1. an der [Erd]oberfläche erscheinen: unter dem Eis tritt der nackte Fels z. 2. deutlich, offenkundig werden: die Depression trat bei ihr allmählich z. 3. auftauchen: geheime Dokumente kamen z.); etw. z. bringen/fördern (etw. zum Vorschein bringen, ans Licht befördern, aufzeigen; urspr. wohl Bergmannsspr.): die Untersuchung brachte viel Belastendes z.; z. liegen (frei liegen, durch nichts be-, verdeckt sein): nacktes Fleisch lag z.; [offen/klar o.ÿä.] z. liegen (deutlich erkennbar, offenkundig sein): der Fehler liegt klar z.

2si|gni|fi|kant <Adj.> [lat. significans (Gen.: significantis)ÿ= bezeichnend; anschaulich, adj. 1. Part. von: significare, signifizieren]: a) (bildungsspr.) in deutlicher Weise als wesentlich, wichtig, erheblich erkennbar: ein -er Unterschied; das wohl -este politische Ereignis des Jahres; b) (Statistik) zu groß, um noch als zufällig gelten zu können: ein -er Anstieg der Leukämierate; c) (bildungsspr.) in deutlicher Weise als kennzeichnend, bezeichnend, charakteristisch, typisch erkennbar: -e Merkmale.

3De|fi|zit, das; -s, -e [frz. déficit < lat. deficitÿ= es fehlt, zu: deficere = abnehmen; fehlen, zu: de- = vonÿþ weg u. facere = machen]: 1. Fehlbetrag: ein D. in der Kasse, in der Außenhandelsbilanz haben; das D. decken. 2. Mangel: ein D. an Nährstoffen; ein D. an Liebe (ein zu geringes Maß an Zuwendung).

4be|he|ben <st.ÿV.; hat> [mhd. beheben = wegnehmen]: 1. (Schlechtes) beseitigen, aufheben; wieder in Ordnung bringen: eine Panne selbst b.; Missstände, Mängel b. 2. (österr.) a) (von der Bank, von einem Konto) abheben: er behob 4ÿ000 Schilling; b) abholen.