Für schlaue Köpfe
Sprachecke
Gastarbeiter
(Fortsetzung des Artikels aus Nr. 15/2007)
Diese Nachricht beunruhigte Vertriebenenverbände und Gewerkschaften, da noch über eine Million Deutsche arbeitslos waren und ein Lohndumping befürchtet wurde. Im boomenden Wirtschaftswunder sollten sich solche Ängste als unbegründet erweisen; vorsichtshalber aber sprach man auf politischer Seite künftig von Gastarbeitern, um deren nur vorübergehenden Verbleib zu betonen. Am 22. Dezember 1955 wurde in Rom das deutsch-italienische Anwerbeabkommen geschlossen, das erste seiner Art, dem bis zum Anwerbestopp im November 1973 ähnliche Verträge mit anderen Ländern folgen sollten.
Bis 1960 kamen etwa 300 000 Italiener nach Deutschland. Die «Gäste», abschätzig «Katzelmacher» oder «Makkaronis» genannt, wurden zu über zwei Dritteln in wenig einladenden Gemeinschaftsunterkünften zusammengepfercht und arbeiteten – da überwiegend gering qualifiziert – zumeist im Baugewerbe, in der Eisen- und Metallindustrie sowie im Bergbau, vor allem in Bereichen mit schwerer, schmutziger Arbeit, oft am Fließband.
Fortsetzung des Artikels folgt