Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №22/2007

Methodisches

Gedichte im Deutschunterricht

Fortsetzung aus Nr.21/2007

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: Es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke

1. Lesen Sie das Gedicht vor.

2. Kann man dieses Gedicht der Naturlyrik zuordnen? Warum? Warum nicht?

3. Schreiben Sie aus dem Gedicht alle Substantive, Verben, Adjektive/Adverbien/Partizipien und Pronomina heraus.

Substantive Verben Adjektive/Adverbien/Partizipien Pronomina
       

4. Schauen Sie sich die Substantive genau an. Wie viele sind es insgesamt? Welche ungewöhnlichen Formen fallen Ihnen auf? (Als Beispiel könnte hierfür die Pluralform des Wortes «Himmel» genannt werden, welche im DUDEN Universalwörterbuch als dichterisch markiert ist.) Welche Wirkung üben diese Formen aus?

5. Welche und wie viele Verben bezeichnen eine Orts- bzw. Zustandsveränderung? Welche und wie viele Verben sind «statisch»? Welchen Eindruck machen diese Verben auf den Lesenden?

6. Welche von den im Gedicht gebrauchten Adjektiven, Adverbien und Partizipien wirken entfremdend?

7. Das Gedicht ist sehr bildkräftig. Erreicht wird dies durch die Wortwahl, durch zahlreiche Wiederholungen, Vergleiche, Tropen. Markieren oder schreiben Sie aus dem Gedicht heraus alle Beispiele
– für Wiederholungen ______________________
– für Personifikationen _____________________
– für Vergleiche __________________________
– für Pars pro Toto _________________________
– für Metaphern __________________________
– für Euphemismen ________________________
– für allegorische Ausdrücke _________________

8. Formulieren Sie die Wörter und Wendungen aus Aufgabe 7 um, z. B.: Wir alle fallen – Wir sterben; diese Hand da – dieser Mensch da usw.

9. Von wem ist die Rede in den letzten zwei Zeilen?

10. Wozu dient die lexikalische Steigerung (unendlich sanft) in der letzten Zeile?

11. Welche Bedeutung haben die Gegenüberstellungen im Gedicht:
Himmel – Erde;
Substantive im Plural – Einsamkeit;
Diese Hand da fällt – Einer, der dieses Fallen in seinen Händen hält?

12. Welcher Phase des menschlichen Lebens entspricht der Herbst?


Das Gedicht ist entnommen aus:
Das passende Gedicht. Klassische und ausgefallene Gedichte für alle Anlässe. Dudenverlag, Mannheim 2006.
Didaktisiert von Marianna Busojewa