Sprachliches
Deutsche Redewendungen
Aus dem Schneider
Der Ausdruck stammt ursprünglich aus dem Skatspiel, wo ‹Schneider werden› bedeutet, dass man weniger als 30 Punkte (Augen) hat. Wer beim Skat ‹aus dem Schneider ist›, hat eine Punktzahl von mehr als 30. Früher war es auch eine sehr ungalante Redewendung für eine Dame, die über 30 Jahre alt ist, und so in der Meinung der Gesellschaft kaum noch für eine Heirat in Frage kam. Heute gebraucht man diese Redewendung, wenn jemand sich einer Verantwortung entziehen konnte bzw. eine schwierige Situation gemeistert hat. Er ist ‹aus dem Schneider›, weil er nichts mehr damit zu tun hat. Für ihn ist das Kapitel abgeschlossen.
Aus der Lameng
Der Ausdruck bezieht sich auf das französische la main (die Hand). Bekannt wurde er im und nach dem Ersten Weltkrieg, als viele solche fremdsprachliche Wendungen in die Umgangssprache gelangten und mit deutschen Wörtern versetzt wurden. Die phonetische Schreibweise ist typisch für das Zustandekommen derartiger Sprachanleihen. Wenn jemand etwas ohne Anstrengung und ohne langes Nachdenken tut oder sagt bzw. etwas aus dem Ärmel schüttelt, dann tut er es ‹aus der Lameng›.