Methodisches
Gedichte im Deutschunterricht
1. Welche Assoziationen erweckt bei Ihnen das Wort «Neujahr»?
2. Es ist üblich, fürs neue Jahr Pläne zu schmieden, sich allerhand Neues vorzunehmen. Man will im neuen Jahr schlechte Gewohnheiten ablegen.
Überlegen Sie sich, was Sie gerne im alten Jahr lassen würden.
Was wünschen Sie sich im neuen Jahr?
3. Bauen Sie ein Gedicht zusammen. Wer hat alle Zeilen gebraucht? (Die Schüler bekommen das Gedicht in zerschnittener Form. Bei Bedarf können sie auch Worterklärungen lesen.)
Worterklärungen
der Mut; -[e]s: in Fügungen wie guten, frischen, frohen o. ä. -es (geh.; in froher, zuversichtlicher Stimmung).
hi|nein|ge|hen <unr.V.; ist>: 1. ins Innere gehen: wollen wir ins Haus h.?; Ü er ist mit klaren Vorstellungen in die Verhandlung hineingegangen.
wohl|an <Adv.> (geh. veraltet): drückt eine Aufforderung aus, alleinstehend am Anfang od. Ende einer Aussage; nun gut, nun denn; frischauf: w., lasst uns gehen!
ALT SOLL UNSRE LIEB UND TREUE_________
ALT SOLL UNSRE LIEB UND TREUE_________
IN DAS NEUE JAHR HINEIN________________
IN DAS NEUE JAHR HINEIN________________
LASST UNS GEHEN MIT FRISCHEM MUTE___
NEU SOLL UNSRE HOFFNUNG SEIN________
NEU SOLL UNSRE HOFFNUNG SEIN________
NUN WOHLAN MIT FRISCHEM MUTE_______
4. Die Varianten werden vorgelesen. Wessen Gedicht war am besten?
5. Lesen Sie das Gedicht.
Lasst uns gehen mit frischem Mute
Lasst uns gehen mit frischem Mute
in das neue Jahr hinein!
Alt soll unsre Lieb und Treue,
neu soll unsre Hoffnung sein!
Alt soll unsere Lieb und Treue,
neu soll unsere Hoffnung sein!
Nun wohlan mit frischem Mute
in das neue Jahr hinein!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
6. Überlegen Sie sich, was schätzt der Autor besonders hoch? Woraus konnten Sie diese Schlussfolgerung ziehen?
Warum soll unsere Hoffnung neu sein? Warum ist es wichtig? Wie ist dies mit dem neuen Jahr verbunden?
7. Aus wie vielen Zeilen besteht das Gedicht?
Wie viele Zeilen fallen zusammen?
Welche Bedeutung haben die Wiederholungen im Gedicht? Sind es volle Übereinstimmungen? Welche Zeilen stimmen völlig überein?
8. Was meinen Sie, welche Bedeutung haben Absorption (unsere unsre) und Apokope (Liebe Lieb)?
9. Wenn Sie das Gedicht laut vorlesen oder das metrische Schema des Gedichts zeichnen, werden Sie bemerken, dass der Gebrauch des Wortes «gehen» statt «gehn» das Metrum stört. Warum hat sich der Autor für diese «falsche», störende Form entschieden?
10. Welche Gefühle ruft bei Ihnen das Gedicht hervor? Warum?
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Das Gedicht ist entnommen aus:
DUDEN. Das passende Gedicht. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2006.
Didaktisiert von Marianna Busojewa