Für schlaue Köpfe
Sprachecke
Jahrhundertwörter
Hobby
Früher sprach, wer in seiner Freizeit seltene Steine sammelte oder Rosen züchtete, von seinem Steckenpferd. Dieser Ausdruck für eine Liebhaberei leitet sich vom englischen «hobby horse» ab und verbreitete sich wahrscheinlich mit der ersten deutschen Übersetzung von Lawrence Sternes skurrilem Roman «Tristram Shandy» durch Johann Friedrich Zückert (Berlin 1763–67). Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die englische (Kurz-)Form «Hobby» in Deutschland durch. Dafür aber gründlich: Hobbymärkte boten allerlei Freizeitbedarf an, und die Hobbyisten – ein Wort, das während der 50er Jahre in Mode war – traten gleich in Dutzenden von Feierabendberufen an. Ob Hobbymaler, Hobbyhistoriker, Hobbytechniker oder Hobbykoch, ob im Hobbykeller, im Hobbykurs oder in Hobbybekleidung: Es war schick, einer Freizeitbeschäftigung nachzugehen.