Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №3/2008

Aus aller Welt

Pizzahersteller warb mit Adolf Hitler

Wie geschmacksverirrt kann man sein? Ein neuseeländisches Unternehmen hat Fotos plakatieren lassen, die Hitler mit einer Pizza in der ausgestreckten Hand zeigten. Nach Protesten wütender Landsleute ersetzten die Werbeleute den Diktator nun durch – Papst Benedikt XVI.
Wellington – In vier Städten des Landes hatte die Firma «Hell Pizza» (Höllenpizza) mit dem Mann geworben, der als Auslöser des Zweiten Weltkriegs und Urheber des Völkermordes an Millionen Menschen in die Geschichte ein­ging. Das Bild war mit einem angeblichen Zitat Hitlers unterschrieben: «Man kann Leute glauben machen, der Himmel sei die Hölle», stand unter der Höllen-Pizza-Werbung.
«Wir haben gedacht, die Leute könnten die komische Seite an einem Typen sehen, der ‹Sieg Heil!› mit einer Pizza in der Hand macht», verteidigte Werbemann Kirk MacGibbon von der Cinderella-Agentur seine Idee. «Aber über einige Dinge können wir wohl immer noch nicht lachen», fügte MacGibbon hinzu. Er sagte, es habe eine «Handvoll» Beschwerden von Neuseeländern jüdischer Herkunft gegeben. Allerdings scheint Cinderella nicht geläutert: Die neuen Plakate zeigen Papst Benedikt XVI., der sagt: «Die Hölle ist wirklich und ewig.»
Schon im vergangenen Jahr hatte «Höllenpizza» mit Reklame für Aufruhr gesorgt, weil sie sieben Pizzasorten nach den sieben Todsünden benannte. «Das war die umstrittenste Werbekampagne, die wir je gemacht haben», so MacGibbon.

Didaktisierungsvorschlag

1. Einführende Aufgaben

1.1. Betrachten Sie bitte das Bild.

Beantworten Sie die Fragen:
a) Was ist auf diesem Bild dargestellt?
b) Welche Worte stehen auf dem Plakat? Wem gehören die Worte?
c) Was hält Hitler in der Hand?
d) Welches Zeichen steht rechts unten? Was ist «Hell»?
e) Welchem Zweck dient Ihrer Meinung nach dieses Plakat: der Information, der Werbung oder der politischen Propaganda? Begründen Sie bitte Ihre Meinung!
f) Wofür wird geworben? Mit wem wird geworben?
g) Was halten Sie von dieser Werbung?

1.2. Der Artikel heißt «Pizzahersteller warb mit Adolf Hitler». Wovon könnte Ihrer Meinung nach im Artikel die Rede sein?

2. Wortschatz

Auf|ruhr, der; -s, -e <Pl. selten> [zu Ruhr in der alten Bed. «(heftige) Bewegung, Unruhe»]: 1. Auflehnung u. Zusammenrottung bes. gegen die Staatsgewalt: das Land, das Militär ist in offenem A.; die Menschenmenge geriet in A. 2. <o.Pl.> heftige Erregung: jmds. Gefühle, Sinne, Leidenschaften in A. bringen, versetzen; sein neues Buch sorgte für A.; Ü ein A. der Elemente (geh.; Unwetter).
läu|tern <sw. V.; hat> [mhd. liutern, ahd. (h)lutaren] (geh.): 1. reinigen, klären, von Verunreinigungen befreien: Erz l.; die Flüssigkeit ist trübe und muss geläutert werden. 2. von charakterlichen Schwächen, Fehlern befreien: die Krankheit hat ihn, sein Wesen geläutert; seit dem Unglück ist er geläutert; <auch l.+ sich> er hat sich geläutert.

3. Arbeit am Wortschatz

3.1. Bestimmen Sie bitte das Geschlecht der folgenden Substantive.

Agentur • Aufruhr • Diktator • Firma • Geschichte • Hölle • Kampagne • Papst • Pizza • Plakat • Protest • Reklame • Typ • Unternehmen

3.2. Gruppieren Sie bitte Synonyme zueinander: das Bild – die Firma – die Reklame – das Foto – das Unternehmen – die Werbung!

3.3. Analogiebildungen. Setzen Sie bitte die Reihe fort: die Fachleute, die Geschäftsleute, die Nachbarsleute ...
Anmerkung: -leute <Pl.>: bezeichnet in Bildungen mit Substantiven zusammenfassend eine Gruppe von Menschen (Männern oder Männern und Frauen), die sehr allgemein durch etw. charakterisiert sind oder [beruflich] mit etw. zu tun haben.

3.4. Füllen Sie bitte die Tabelle aus:

Land
Lage
Hauptstadt
Einwohner
Adjektiv

Irland
Nordwesteuropa
Dublin
der Ire/Irländer
irisch

Neuseeland
...
...
...
...

3.5. Identifikation. Wer ist das? Kennen Sie diese Personen?

Charakterisieren Sie diese Personen und gebrauchen Sie die Wendungen: in die Geschichte eingehen, gelten als, bekannt sein durch etw.!

3.6. Welche Umschreibung für Hitler kommt im Text vor?

3.7. Was ist auf dem Bild dargestellt? Finden Sie die passende Zusammensetzung! Warum werden diese sieben Sünden Todsünden genannt?

3.8. Analysieren Sie bitte das Partizip geschmacksverwirrt? Welche Bedeutung hat es? Kann man dieses Wort als Okkasionalismus bezeichnen? Warum? Versuchen Sie bitte, Ihre eigenen Okkasionalismen mit geschmacks- als erster Komponente zu bilden! Bringen Sie Satzbeispiele!

3.9. Erklären Sie bitte den Ausdruck für Aufruhr sorgen. Gebrauchen Sie ihn in einer Situation!

3.10. Mit welcher Rektion wird das Verb werben im Text gebraucht? Übersetzen Sie den Satz!

3.11. Was steht auf dem Plakat links unten? Wem gehören diese Worte?

Womit und wofür wird auf den beiden Bildern geworben?

3.12. Nehmen Sie bitte Stellung zu den folgenden Worten von Henry Ford: «Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.»

3.13. Werbe-Wortfamilie. Setzen Sie bitte die Vokabeln sinngemäß in den richtigen Formen ein:

die Werbung • werben • die Werbeaussage • die Werbekampagne • das Werberecht • der Werbeslogan • der Werbespot • die Werbezwecke • die Promi-Werbung

_____(1): Richtig _____(2) mit Promis
Bekannte Gesichter sind ein idealer Blickfang für die eigene _____(3). Dürfen Sie aber so einfach mit einem Bild von Albert Einstein _____(4)? Oder Prominenten bestimmte _____(5) in den Mund legen? Bei der _____(6) mit Promis machen viele Unternehmen immer wieder Fehler, die sich vermeiden lassen.
Sie brauchen das Okay der Prominenten
Klar ist, dass lebende Personen Rechte haben – und zwar gleichgültig, ob sie berühmt sind oder nicht. Die Persönlichkeitsrechte verbieten es, bekannte und weniger bekannte Personen zu _____(7) heranzuziehen. Dieses Verbot gilt für die Verwendung von Fotos ohne vorherige Einwilligung der abgebildeten Person. Außerdem ist es nicht zulässig, jemandem _____(8) (Testimonials) zuzuschreiben. Diese Maßnahmen bedürfen immer der Zustimmung der betreffenden Person. Anderenfalls riskieren Sie nicht nur eine Abmahnung, Sie dürfen auch Schadensersatz zahlen.
Eine vermeintlich geschickte Art der _____(9) ist es, auf die entsprechende Person lediglich Bezug zu nehmen. So ließ beispielsweise ein Kosmetikhersteller eine junge Schauspielerin in der _____(10) sagen, sie wolle auch einmal auf der Bühne stehen wie Catharina Valente. Die Entertainerin hatte vorher nicht eingewilligt. Die _____(11) ging bis zum Bundesgerichtshof (BGH). Dieser entschied, dass das Persönlichkeitsrecht schon berührt ist, wenn jemand zum Gegenstand einer _____(12) gemacht wird.
Selbst tote Persönlichkeiten können in der _____(13) noch Erfolge feiern. So waren Steve McQueen oder John Wayne nach ihrem Tod schon öfter Mitwirkende in _____(14). Auch Verstorbene sind davor geschützt, verunglimpft zu werden oder zum kommerziellen Gegenstand einer _____(15) zu werden. Unmittelbar anspruchsberechtigt sind die Erben.
Wer mit toten Prominenten _____(16) will, muss zwei Rechtsträger auseinander halten: Zum einen sind es die Erben oder professionelle Rechteinhaber, die befugt sind, Vereinbarungen zu treffen. Zum anderen gibt es so gut wie keine Bilder, an denen nicht Agenturen oder der oben genannte Personenkreis Urheberrechte haben.
Sie müssen also unbedingt herausfinden, wer die Rechte hält. Meist sind das Agenturen, bei Musikern die Plattenfirmen, und bei Autoren können Sie sich beim entsprechenden Verlag erkundigen. Bei Schauspielern wissen in der Regel die Filmstudios Bescheid, oder die deutsche Verleihfirma kann Ihnen weiterhelfen.

Das Urheberrecht des Fotografen kann bestehen
Wenn Sie nicht den Namen, sondern nur Bildnisse eines Verstorbenen verwenden, müssen Sie Spezialvorschriften beachten. Nach § 22 Kunsturhebergesetz ist festgelegt, dass der Schutz des Persönlichkeitsrechts zehn Jahre nach dem Tod erlischt. Übersehen Sie aber nicht, dass das Urheberrecht des Fotografen noch bestehen kann!

3.14. Wie finden Sie diese Werbung? Ordnen Sie bitte die passenden Vokabeln den Bildern zu! Charakterisieren Sie die Werbung! Begründen Sie Ihre Meinung!

 

aufdringlich • auffallend • aussagekräftig • einprägsam • geschickt • geschmacklos • geschmacksverwirrt • gut • komisch • lustig • markant • schlecht • skandalös • umstritten • wirksam • witzig

3.15. Deuten Sie die Zusammensetzungen: die Höllenpizza, die Höllen-Pizza-Werbung! Wie sind sie im Text zu verstehen?

3.16. Lesen Sie bitte den Text! Erklären Sie den Titel! Geben Sie den Inhalt kurz wieder und gebrauchen Sie dabei die Vokabeln: die Werbung, die Reklame, die Werbekampagne, werben für etw., werben mit jmdm., für Aufruhr sorgen.

Einstein als Marke
Auf T-Shirts und Kaffeetassen
Als Ikone eines ganzen Zeitalters wurde Einstein weltberühmt. Heute werden Bild, Figur und Schriftzug weltweit vermarktet.
Als Einstein am 7. November 1919 erwachte, hatte der Kult um seine Person bereits begonnen. Die Massenmedien hatten ihn als «neue Größe der Weltgeschichte» entdeckt und über Nacht den ersten globalen Popstar der Wissenschaft geschaffen. Ständige Belagerung durch Fans und Presse gehörte von nun an zum Alltag des Physikers.
Im Umgang mit den Medien schuf Einstein etwas, das Werbestrategen heute Markenzeichen nennen. Mit seinem zerzausten Haar, seiner oftmals mehr als legeren Kleidung und dem gütig-weisen Blick stand der humorvolle Exzentriker für weit mehr als «nur» Genialität. So verbindet sich in der Marke Einstein das Bild des Superhirns und zerstreuten Professors mit dem Image des konsequenten Kämpfers für Frieden und Menschenrechte. Einstein verkörpert den antiautoritären Rebellen ebenso wie den hellsichtigen Analytiker des Zeitgeschehens. Als Einstein an seinem Lebensabend der Welt die Zunge zeigte, hinterließ er schließlich jenes Bildnis seiner selbst, das zu seinem ultimativen Markenzeichen wurde.
Diese Ikone macht sich bis heute die Werbeindustrie zunutze. Einstein selbst hätte sich diesen Werberummel wohl verbeten. Als er 1942 für ein Schmerzmittel werben sollte, antwortete er dem Fabrikanten: «Ich habe meinen Namen nie für kommerzielle Zwecke hergegeben, nicht einmal in solchen Fällen, in denen eine Irreführung der Öffentlichkeit ausgeschlossen war, was bei Ihnen jedoch nicht der Fall wäre. Deshalb untersage ich Ihnen ausdrücklich, meinen Namen in irgendeiner Weise zu verwenden.»
Auch ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod erweist sich die Marke Einstein als äußerst gewinnbringend. Im Zeitalter der Pop-Kultur begegnen wir Einstein auf T-Shirts, Kaffeetassen und in der Werbung. Apple Computers bebildert ihren Slogan Think Different mit einem Porträt Einsteins, Pepsi-Cola produziert einen ganzen Werbefilm mit dem zerstreuten Professor. Daneben erfreuen sich Einstein-Action-Figuren mit realistisch zerzaustem Haarschopf großer Beliebtheit.

4. Arbeit am Text

4.1. Wer von den Schülern hatte recht mit seinen Annahmen? (Aufgabe 1.2)?

4.2. Notieren Sie sich:
Firmenname: ___________________________________
Land: _________________________________________
Produkt: _______________________________________
Werbung: ______________________________________
Werbeaussagen: _________________________________

4.3. Deuten Sie bitte die folgenden Textstellen!
a) Nach Protesten wütender Landsleute ersetzten die Werbeleute den Diktator nun durch – Papst Benedikt XVI.
b) Allerdings scheint Cinderella nicht geläutert...
c) «Das war die umstrittenste Werbekampagne, die wir je gemacht haben», so MacGibbon.

4.4. Stimmt das?
a) Ein neuseeländisches Unternehmen hat mit Hitler in zehn Städten des Landes für seine Pizza geworben.
b) Es gab wütende Proteste der Landsleute.
c) Die neuen Plakate zeigen Papst Benedikt XVI., der ein Stück Pizza in der Hand hat.
d) Mit diesen Werbeplakaten sorgte Höllenpizza für Aufruhr.

4.5. Beantworten Sie bitte die Fragen:
a) Wie heißt die Firma? Was halten Sie von ihrem Namen?
b) Mit wem hat die Firma für ihre Ware geworben? Warum? Von wem stammte diese Idee?
c) Welche Worte standen auf dem Plakat? Warum wurde dieses angebliche Zitat Hitlers gewählt? Erklären Sie das Wortspiel im Text.
d) Warum haben die Werbeleute den Diktator durch Papst Benedikt XVI. ersetzt? Was sagt der Papst? Erklären Sie das Wortspiel im Text.
e) Was war die umstrittenste Werbekampagne, die das Unternehmen je gemacht hat? Warum?

4.6. Rekonstruieren Sie bitte den Dialog:
– …
– Wir haben gedacht, die Leute könnten die komische Seite an einem Typen sehen, der «Sieg Heil!» mit einer Pizza in der Hand macht. Aber über einige Dinge können wir wohl immer noch nicht lachen.
– …
– Es hat eine «Handvoll» Beschwerden von Neuseeländern jüdischer Herkunft gegeben.
– …
– Das war die umstrittenste Werbekampagne, die wir je gemacht haben.

4.7. Sprechen Sie bitte zum Thema: «Pizzahersteller HELL und seine Werbekampagne».

4.8. Wie finden Sie persönlich die Werbekampagne der Firma «Hell»?

4.9. Ist der Artikel aktuell? Warum? Begründen Sie bitte Ihre Meinung!

4.10. Stellen Sie sich vor: Als Werbemann planen Sie die nächste Werbekampagne der Firma «Hell». Welche Reklame würden Sie für Pizza machen?

5. Weiterführende Aufgaben

5.1. Stellen Sie sich vor: Sie möchten Pizza produzieren und gut verkaufen. Sie nehmen sich vor, eine Firma zu gründen. Wie wird Ihre Firma heißen? Welche Pizzasorten würden Sie herstellen? Welche Reklame würden Sie machen?

5.2. Lesen Sie bitte den folgenden Artikel! Ziehen Sie bitte Parallelen zum Text «Pizzahersteller warb mit Adolf Hitler»!

Hakenkreuz-Handel
Indischer Laden nimmt Nazi-Bettwäsche ins Sortiment
Von Hasnain Kazim
Jüdische Gruppen in Indien sind entsetzt: Ein Kaufmann in Bombay will künftig mit Hakenkreuzen bedruckte Bettwäsche verkaufen. Das Zeichen, die Swastika, ist zwar auch ein altes hinduistisches Symbol – doch in diesem Fall ist der Hitler-Bezug eindeutig: Die Ware heißt «The Nazi Collection».
Hamburg – Das «Nirmal Lifestyle» ist ein großes Einkaufszentrum im Nordosten von Bombay, im Stadtteil Mulund. Mehernooz Damani, einer von nur rund 5500 in Indien lebenden Juden, bummelte kürzlich durch die Mall, als ihm ein Bettwäsche-Verkäufer eine Broschüre reichte. Damani, von Beruf Grafikdesigner, schaute sich die Werbung genauer an – und erschrak. Das Geschäft warb mit dem Prospekt für Laken und Bezüge mit einem Hakenkreuz darauf. «The Nazi Collection» heißt die Serie, die demnächst in den Handel kommen soll.
Das Geschäft gehört Kapilkumar Todi. Damani rief bei dem Händler an und beschwerte sich. «Mich hat das wirklich verletzt. Deshalb verlangte ich von ihm, dass er den Namen ändert», zitiert ihn die «Times of India». Doch Todi erklärte ihm, «Nazi» stehe für «New Arrival Zone of India» – wörtlich «Neuer Ankunftsbereich Indiens». Damani merkte, dass er so nicht weiterkommt. Er kontaktierte die Organisation Jewish Council of India. Die untersuchte den Fall und kündigte rechtliche Schritte gegen Todi an.
Das Hakenkreuz, die sogenannte Swastika, ist in Indien ein allgegenwärtiges Zeichen. Es gilt als Symbol des Glücks und der Gesundheit – das Wort «svasti» bedeutet auf Sanskrit Wohlbefinden. In der kleinen jüdischen Gemeinschaft in Indien, aber auch bei ausländischen Touristen, die mit dem Zeichen das deutsche Nazi-Regime, Adolf Hitler und den Völkermord an Juden in Verbindung bringen, sorgt das Symbol an Tempeln, Häuserwänden, Statuen und auf Kleidungsstücken regelmäßig für Irritationen. Aus Indien kamen auch Baumwolltaschen, die die spanische Modefirma Zara vertrieb: Darauf waren neben allerlei Verzierungen auch Hakenkreuze zu sehen. Zara nahm die Tasche vor einigen Tagen aus dem Programm und bat um Entschuldigung.
Inder reagieren auf Kritik an dem Zeichen häufig verständnislos. «Was können wir dafür, dass die Nazis unser Symbol missbraucht haben?», heißt es dann. Hitler ist für viele eine historische Figur unter vielen, die Nazi-Verbrechen sind den meisten unbekannt. In indischen Schulbüchern wurde Hitler schon mal als großartiger Staatslenker gefeiert.

«Keinerlei antisemitische Bedeutung»
Todi sagte der «Times of India», er habe den Namen «The Nazi Collection» gewählt, weil ihm diese Bezeichnung spontan in den Sinn kam. Sie habe keinerlei antisemitische Bedeutung.
Im vergangenen Jahr hatte ein Restaurantbetreiber im Bombay für Aufsehen gesorgt, weil er sein neu eröffnetes Lokal im Stadtteil Khargar «Hitler’s Cross» (Hitlers Kreuz) nennen wollte – ein Hakenkreuz zierte eine Leuchttafel am Gebäude, im Eingangsbereich hing ein Foto von Adolf Hitler. Auf die internationale Kritik reagierte der Mann zunächst mit Verwunderung, zeigte sich dann aber, nach einem Treffen mit Vertretern der jüdischen Gemeinde in Indien, einsichtig – er kündigte an, einen neuen Namen für seine Gastronomie zu suchen. Das Hitler-Porträt nahm er sofort ab. Er habe nicht gewusst, dass das Nazi-Thema die Menschen derart verstöre, sagte er.
Todi, der Bettwäsche-Verkäufer, sagte, er habe von dem Restaurant in Khargar gehört. Dass der Gastronom am Ende den Namen doch geändert habe, sei ihm egal. «Es kümmert mich nicht, wer sich wegen des Namens Nazi schlecht fühlt.»

Protest bei Behörden und vor Gericht
Jonathan Solomon, Vorsitzender der Indischen Jüdischen Vereinigung, sprach von einer «ungeheuerlichen Beleidigung der Juden und aller vernünftigen Menschen». Er glaube, dass Todi den Namen absichtlich gewählt habe. Mehrere jüdische Gruppen kündigten an, gegen den Bettwäsche-Handel zu protestieren und bei Behörden und vor Gericht gegen das Geschäft vorzugehen. Abner Bhastekar von der Gruppe «Jews in India» erklärte SPIEGEL ONLINE, man werde so lange handeln, bis Todi den Namen der Bettwäsche ändert. Todi sei wegen der Förderung von Feindseligkeiten in der Bevölkerung und wegen der Verletzung religiöser Gefühle rechtlich zu belangen.
Juden leben seit Jahrhunderten in Indien, erste Erwähnungen datieren auf das zweite Jahrhundert vor Christus zurück. Ihre Zahl wurde 1951 noch auf 20.000 Menschen datiert. Inzwischen zählt die jüdische Gemeinde in Indien, die sich im Wesentlichen in drei Gruppen – Bene Israel, Cochinis und Baghdadis – aufteilt, insgesamt etwa 5500 Mitglieder. Etwa die Hälfte von ihnen leben in der Region Bombay. Bei 1,1 Milliarden Menschen in dem Land bilden die Juden eine sehr kleine Minderheit.
Die Zahl der Juden in Indien sei immer kleiner geworden, weil immer mehr auswanderten, sagt Bhastekar, «nach Israel, Kanada, Australien oder die USA». Die Lebensbedingungen seien dort einfach besser. Diskriminiert fühlen sich die Juden in Indien aber bislang nicht. Jonathan Solomon sagt: «Das Beste an Indien ist, dass es ein Land ist, in dem wir bisher nie verspottet oder bedroht wurden.»

Lösungen
Zu 3.1: die Agentur, der Aufruhr, der Diktator, die Firma, die Geschichte, die Hölle, die Kampagne, der Papst, die Pizza, das Plakat, der Protest, die Reklame, der Typ, das Unternehmen.
Zu 3.4: Inselstaat im südwestlichen Pazifischen Ozean, Wellington, Neuseeländer, neuseeländisch.
Zu 3.5: a) Papst Benedikt XVI.; b) Adolf Hitler.
Zu 3.13: 1. Werberecht, 2. werben; 3. Werbung; 4. werben; 5. Werbeslogans; 6. Werbung; 7. Werbezwecken; 8. Werbeaussagen; 9. Promi-Werbung; 10. Werbung; 11. Werbung; 12. Werbung; 13. Werbekampagne; 14. Werbespots; 15. Werbung; 16. werben.

Didaktisiert von Natalia Konstantinowa

Der Text ist entnommen aus:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,501750,00.html