Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №3/2008

Methodisches

Theater: Entführen in fantastische Welten

Vorhang auf – und Bühne frei! Im Theater ist Platz für geistige Spielereien und unwirkliche Welten. Hier können Raum, Zeit und Handlung auf fantastische Weise miteinander verknüpft sein. Theater ist die Kunst, einzig durch Darstellungskraft «aus dem Nichts» etwas zu schaffen und den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Man braucht vor allem drei Dinge, um Theater zu spielen: Darsteller, Zuschauer – und das Wissen um ihre Rolle. Doch was geschieht eigentlich hinter den Kulissen?

Du sitzt in einem riesigen Theater und genießt das vorgeführte Stück. Neue Szene: Wie von Geisthand rollen die Kulissen, die die Bühne zieren, in eine andere Position. Das Licht wird dunkler – alles wirkt scheinbar bedrohlich, und ein schöner sonniger Tag, welcher eben noch mit seiner freundlichen Leichtigkeit den Schauspielern auf der Bühne das Leben versüßte, verwandelt sich in die düstere, furchterregende Nacht – ein grollendes Gewitter tobt. Die Temperatur im Zuschauerraum hat sich nicht geändert, trotzdem kannst du es spüren – es scheint kälter geworden zu sein.

Hinter dem Begriff «Theater» verbirgt sich eine riesige Maschinerie: Alles wird bis ins kleinste Detail geplant und jeder arbeitet mit jedem zusammen, damit die Illusion am Ende perfekt ist.

Einzig die Vorstellungskraft lässt den Zuschauer in fantastische Welten eintauchen. Ein Theaterstück wird Schritt für Schritt erschaffen.

Die alten Griechen: Vorreiter des Theaters

Schon die alten Griechen inszenierten Vorführungen und gelten als Vorreiter des heutigen Theaters. Das Schauspiel selbst existierte in anderen Formen aber schon viele Jahre vor unserer Zeitrechnung – beispielsweise in Tänzen. Die Griechen bauten die ersten Theater – Gebäude mit einer Art Bühne und einem Zuschauerraum.

«Theatron» wurde es von ihnen genannt. Darin wurden nicht nur Schauspiele, sondern auch politische Diskussionen ausgetragen. Selbst grausame Schaukämpfe wie Tierhetzen und öffentliche Hinrichtungen fanden dort statt.

Die Römer übernahmen die Theaterkultur der Griechen und bauten sie weiter aus. Riesige Theatergebäude entstanden. Die Stadt Rom vergrößerte sich ständig, und auch das Theater gewann immer mehr an Bedeutung.

Ein Blick hinter die Kulissen

Heutzutage wird im Theater kaum mehr etwas dem Zufall überlassen. Gerade in den großen Häusern gibt es einen gewaltigen Stab an Mitarbeitern. Hierbei müssen alle Hand in Hand arbeiten – und dies oft unter großem Zeitdruck. Der Ablauf, von der Auswahl des Stücks bis hin zur Premiere, ist nur grob zu beschreiben. Individuelles, kreatives und flexibles Schaffen muss dabei jedem Theatermitarbeiter gegeben sein. Die Entwicklung ist ebenso spannend und nervenaufreibend wie das Stück selbst – und vor allem aufwändig. Dem Zuschauer ist nur selten ein Blick hinter die Kulissen vergönnt – und so bleibt dem «Laien» verborgen, was außerhalb seines Sichtfelds passiert.

Hier arbeiten viele verschiedene Menschen gemeinsam an einem Projekt: ob Bühnenarbeiter, die die Kulissen wechseln, der Souffleur, der den Schauspielern das Schlüsselwort zuflüstert (vom französischen Wort «souffle», welches «Atem» oder «Hauch» bedeutet), oder der Inspizient. Dieser hat eine Menge Aufgaben und sorgt für einen reibungslosen Ablauf: Vor der Aufführung geht er sicher, dass alle Gegenstände an ihrem Platz sind, während des Stücks ruft er Akteure zu ihrem Auftritt, er gibt Bühnentechnikern Zeichen für Umbauten, signalisiert Tontechnikern, wenn bestimmte Beleuchtungen und Einspielungen an der Reihe sind – und ordnet an, dass der Vorhang hochgezogen oder herabgelassen werden soll. Im Theater arbeiten Menschen, die ein gemeinsames Interesse haben: Sie möchten den Zuschauer entzücken, belustigen, beeindrucken, unterhalten oder bewegen – ihn für eine kurze Zeit dem Alltag entfliehen lassen.

Theater – Entführen in andere Welten

Es gibt unendlich viele Darstellungsmethoden und Themen der Bühnenkunst. Theater erzählt Geschichten, beschreibt Situationen, überrascht uns, erheitert uns, stimmt uns nachdenklich, regt unsere Fantasie an oder fesselt unsere Sinne. Es kann also dramatisch, komisch, spannend und fantastisch sein. Oft enthält es auch eine kritische Aussage und behandelt gesellschaftliche oder politische Themen und Probleme.

Generell unterteilt man das Theater in drei Sparten. Das Sprachtheater: Darunter fallen die Tragödie, die Komödie und das Schauspiel. Das Musiktheater: In diesem Begriff sind die Oper, die Operette und das Musical vereint. Und dann gibt es noch das Tanztheater oder auch Ballett. Bei diesen verschiedenen Richtungen sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein.

Viele berühmte Schauspieler haben ihre Karriere im Theater begonnen. Einige Filmschauspieler kehren in ihrer Laufbahn wieder zum Theater zurück. Dort müssen sie, anders als bei den heutigen Filmen, nicht mit Computereffekten konkurrieren, und häufig ist sogar mehr Talent und Einarbeitung in die Rolle erforderlich.

Von Marlen Schott und Britta Pawlak

Didaktisierungsvorschlag

1. Ordnen Sie den Begriffen die Definitionen zu.
1. Bühne
2. Darsteller
3. Kulisse
4. Rolle
5. Szene
6. Theater
7. Vorstellungskraft
8. Zuschauer

a) Fähigkeit, sich etw. (auf sehr fantasievolle Weise) vorstellen zu können;
b) kleinere Einheit eines Aktes, Hörspiels, Films, die an einem speziellen Ort spielt u. durch das Auf- od. Abtreten einer oder mehrerer Personen begrenzt ist;
c) jmd., der auf der Bühne eine bestimmte Rolle verkörpert; Schauspieler;
d) zur Aufführung von Bühnenwerken bestimmtes Gebäude;
e) Teil der Bühnendekoration;
f) von einem Schauspieler zu verkörpernde Gestalt;
g) jmd., der einem Vorgang, bes. einer Aufführung, Vorführung o. Ä. zusieht;
h) gegenüber dem Zuschauerraum abgegrenztes Podium im Theater, in einem Konzertsaal o. Ä.

2. Lesen Sie den Vorspann und den Anfang des Textes. Schreiben Sie alle Vokabeln zum Thema «Theater» heraus. Was bedeuten diese Wörter?

3. Wie wird im Vorspann das Wort «Theater» definiert? Sind Sie mit dieser Definition einverstanden?

4. Welche Bedeutung wird der Vorstellungskraft beigemessen? Warum ist sie wichtig?

5. Lesen Sie den Abschnitt über die alten Griechen.

6. Merken Sie sich folgende Wörter und Wendungen.
der Vorreiter, -s, -: предвестник, основоположник, зачинатель
die Vorführung, -, -en: представление
grausam: жестокий; свирепый, лютый, зверский
das Tierhetzen, -s, -: травля зверя
die Hinrichtung, -, -en: (смертная) казнь
übernehmen: перенимать, заимствовать
ausbauen: расширить, развивать, совершенствовать
an Bedeutung gewinnen: приобретать значение

7. Sagen Sie anders.
1. Schon die alten Griechen bereiteten Bühnenaufführungen vor.
2. Die alten Griechen gelten als Gründer des heutigen Theaters.
3. Trauer- und Lustspiele gab es schon vor unserer Zeitrechnung.
4. Die Griechen bauten die ersten Gebäude mit Bühne und Zuschauerraum.
5. In Theatern fanden neben Schauspielen politische Diskussionen statt.
6. Dort wurden auch schreckliche, brutale, schonungslose Schaukämpfe durchgeführt.
7. Die Römer haben die Theaterkultur der Griechen erweitert.
8. Sie bauten sehr große Theatergebäude.
9. Die Stadt Rom wurde immer größer, und das Theater wurde immer bedeutender.

8. Verbinden Sie, was zusammenpasst.

1. an Bedeutung a) ausbauen
2. politische Diskussionen b) austragen
3. in anderen Formen c) bauen
4. öffentliche Hinrichtungen d) dienen
5. grausame Schaukämpfe e) existieren
6. Schauspiele f) gelten
7. die ersten Theater g) gewinnen
8. die Theaterkultur der Griechen h) inszenieren
9. Tierhetzen i) stattfinden
10. Vorführungen j) übernehmen
11. als Vorreiter des heutigen Theaters

Geben Sie den Inhalt des Abschnitts wieder. Gebrauchen Sie die obigen Wortverbindungen.

9. Lesen Sie den nächsten Abschnitt.

10. Merken Sie sich Wörter und Wendungen.
etw. dem Zufall überlassen: предоставить дело случаю
vergönnen: позволять, разрешать
der Inspizient -en, -en: помощник режиссёра, инспектор сцены (ведущий спектакль)
reibungslos: беспрепятственный, бесперебойный, без осложнений, гладкий

11. Partnerarbeit. Schreiben Sie aus dem Text alle Berufsbezeichnungen auf kleine Kärtchen heraus. Lassen Sie Ihren Partner ein Kärtchen von Ihrem Set ziehen, die Bezeichnung vorlesen und sagen, was zu den Aufgaben dieser Person gehört. Nun sind Sie dran, Sie ziehen das Kärtchen usw.

12. Im Text heißt es: «Im Theater arbeiten Menschen, die ein gemeinsames Interesse haben.» Was für ein gemeinsames Interesse haben diese Menschen? Fassen Sie sich bei der Antwort ganz kurz.

13. Lesen Sie den letzten Abschnitt. Erklären Sie den Titel dieses Abschnittes.

14. Was macht das Theater? Welche Aufgaben hat es?

15. In welche Bereiche teilt man generell das Theater?

16. Was ist vereint
– im Sprechtheater,
– im Musiktheater,
– im Tanztheater?

17. Gibt es Unterschiede zwischen Theater- und Filmschauspielern?

18. Geben Sie den Inhalt des Textes wieder.

19. Führen Sie Recherchen zu folgenden Themen durch:
– das antike Theater,
– berühmte Theater,
– berühmte Theaterschauspieler.

Der Text ist entnommen aus:
lhttp://www.helles-koepfchen.de/artikel/2304.html
Didaktisiert von Marianna Busojewa