Methodisches
Gedichte im Deutschunterricht
1. Schauen Sie sich folgende Bilder an. Welche Blumen sind darauf dargestellt? Wann blühen diese Blumen?
2. Welche Frühlingsblumen kennen Sie noch?
3. Schauen Sie sich das Bild an. Welche Blume ist das? Was wissen Sie über diese Blume?
Anmerkung:
die Primel; -, -n [nlat. primula veris = erste (Blume) des Frühlings, zu lat. primulus = der Erste, Vkl. von: primus (Primus) u. ver = Frühling]: im Frühling blühende Pflanze mit rosettenförmig angeordneten Blättern und trichter- oder tellerförmigen Blüten: *eingehen wie eine P. (salopp; [im geschäftlichen, sportlichen o. Ä. Bereich] untergehen, hoch verlieren) (примула, первоцвет).
Die Primeln (Primula) sind eine Gattung aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Etwa 500 Arten gehören zu dieser Gattung.
Der Name Primula lässt sich mit «Erstlingsblume» übersetzen (lat. prima = die erste), was auf die frühe Blüte hinweist. Der deutsche Name Schlüsselblumen kommt von der Ähnlichkeit des Blütenstandes weniger Arten mit einem Schlüsselbund.
4. Lesen Sie das Gedicht «Primula veris» von Nikolaus Lenau.
Welche Gefühle ruft bei Ihnen dieses Gedicht hervor?
Primula veris
Liebliche Blume,
Bist du so früh schon
Wiedergekommen?
Sei mir gegrüßet,
Primula veris!
Leiser denn alle
Blumen der Wiese
Hast du geschlummert,
Liebliche Blume,
Primula veris!
Dir nur vernehmbar
Lockte das erste
Sanfte Geflüster
Weckenden Frühlings,
Primula veris!
Mir auch im Herzen
Blühte vor Zeiten,
Schöner denn alle
Blumen der Liebe,
Primula veris!
Nikolaus Lenau
5. Lesen Sie das Gedicht noch einmal. Folgende Worterklärungen können Ihnen helfen.
lieblich: 1. миловидный, хорошенький, прелестный; 2. уст. ласковый, любезный
schlummern: 1. дремать; спать; забыться; 2. дремать; таиться (о неоткрытых сокровищах, талантах и др.)
vernehmbar: слышный, внятный
das Geflüster, -s: шёпот; перешёптывание; шелест (листьев); журчание (ручья)
6. Welche Stilzüge weist das Gedicht auf?
Kreuzen Sie an, was Ihrer Meinung nach zutrifft.
Das Gedicht ist
anschaulich |
fiktiv |
bildkräftig |
individuell |
expressiv |
knapp |
emotional |
klar |
verworren |
verschwommen |
ironisch |
trivial |
7. Beantworten Sie die Fragen.
a) Aus wie vielen Strophen besteht das Gedicht?
b) Wie viele Zeilen (= Verse) sind in jeder Strophe?
c) Gibt es sich reimende Verse?
d) Alle Zeilen enden unbetont (weibliche Verse). Welche Bedeutung hat das? Wirkt der weibliche Vers hart oder weich?
8. Zeichnen Sie das metrische Schema des Gedichts.
9. Ist das metrische Schema (die Abfolge von betonten und unbetonten Silben) gleich in allen Strophen?
Was lässt uns diesen nichtreimenden Text als ein Gedicht empfinden?
10. Analysieren Sie den Wortschatz dieses Gedichtes. Im Gedicht kommen vor:
Substantive: ___________________________________________________________________
Adjektive/Adverbien/Partizipien: __________________________________________________
Verben: _______________________________________________________________________
Welche Wortklasse überwiegt?
11. Durch die Adjektive wird die Aussagekraft wirksamer. Können Sie das durch Beispiele aus dem Gedicht bestätigen oder widerlegen?
12. Welche Rolle spielen die im Gedicht vorhandenen archaischen Formen, wie z. B.:
a) Vergleichskonjunktion denn (= als);
b) archaische Verbformen mit Vokaleinschub (gegrüßet).
13. Welche Tatsachen können Sie dem Gedicht entnehmen? Worauf weist der Dichter hin? Wodurch werden Anschaulichkeit, Expressivität u. a. m. (siehe Aufgabe 6) erreicht?
14. Welche Rolle spielt die Personifizierung? Was symbolisiert Primula veris?
15. Finden Sie Metaphern im Text. Was bedeuten sie?
16. Welche Bedeutung haben Wiederholungen (auch Epiphorä) im Text? (Siehe auch Aufgabe 6.) Überlegen Sie sich, ist «liebliche Blume» und «Blume der Liebe» dasselbe?
Lösungen:
1.v.l.n.r: Tulpe, Schneeglöckchen, Narziss, Maiglöckchen.
Das Gedicht ist entnommen aus:
http://www.gedichteportal.de/html/lenau2.html
Didaktisiert von Marianna Busojewa