Für schlaue Köpfe
WortReich
Die Ohren melken
Im 12. Kapitel seiner Moralsatire «Schelmenzunft» (1621) befasst sich der elsässische Theologe und Volksprediger Thomas Murner mit dem «Ohrenmelken».
Es dient als bildhafter Vergleich für
a) körperliche Züchtigung?
b) aussichtsloses Handeln?
c) schmeichlerisches Reden?
Erweitern Sie Ihren Wortschatz
Labyrinthitis
Innenohrentzündung
Lauschtüten
Ohren
Löffel
Essgerät; Hasenohren
Ohrwurm
Musik, die das akustische Gedächtnis fortwährend in Anspruch nimmt
Winker
Richtungsanzeiger; abstehende Ohren
(c) Ein Übersetzungsfehler: In der lateinischen Redewendung aureas mulcere = «den Ohren schmeicheln» wurde das mulcere mit mulgere = «melken» verwechselt. Die Bedeutung «schmeicheln» blieb dennoch erhalten, indem die Melkbewegung als Hinweis auf den fürs Schmeicheln zu erwartenden Lohn gedeutet wurde.
Die Schmeichelei ist eine einschläfernde Musik.
Charles de Montesquieu, französischer Schriftsteller