Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №7/2008

Aus aller Welt

Stadt zahlt Belohnung fürs Abnehmen

Wenn die Pfunde purzeln, regnet es Euro – zumindest im italienischen Varallo. Dort hat der Bürgermeister nun ein Kilogramm-Kopfgeld ausgesetzt. Die Prämie soll beleibte Einwohner zum Abnehmen animieren.
Männer, die es schaffen, in einem Monat vier Kilogramm abzuspecken, erhalten vom Bürgermeister von Varallo, Gianluca Buonanno, 50 Euro aus dem Stadtsäckel. Frauen müssen für dieselbe Summe nur drei Kilo abnehmen. Wem es dann auch noch gelingt, sein neues Gewicht über fünf Monate zu halten, der kann sich noch einmal 200 Euro in die Taschen seiner dann wohl locker sitzenden Hose stecken.
Erste Diät-Interessenten unter den 7500 Einwohnern der Stadt gebe es schon, sagte Bürgermeister Buonanno. Etwa 35 Prozent der Italiener sind übergewichtig. Statt Mittelmeer-Küche steht in dem Land immer öfter ungesundes Essen mit viel Fett, Salz und Zucker auf dem Tisch.

Didaktisierungsvorschlag

1. Einführende Aufgaben

1.1. Der Artikel heißt «Stadt zahlt Belohnung fürs ...» Ergänzen Sie bitte den Titel. Was trifft Ihrer Meinung nach zu:
a) «Stadt zahlt Belohnung fürs Studium»
b) «Stadt zahlt Belohnung fürs Übergewicht»
c) «Stadt zahlt Belohnung fürs Abnehmen»
d) «Stadt zahlt Belohnung fürs Fernsehen»
e) «Stadt zahlt Belohnung fürs Radfahren»

1.2. Wo hat der Patient das Problem? Was muss der Patient machen, um das Problem loszuwerden?

1.3. Gibt es viele Menschen, die abnehmen wollen? Ist es schwer, abzunehmen? Welche Ratschläge würden Sie den Menschen geben, die abnehmen wollen?


2. Wortschatz
pur|zeln <sw. V.; ist> [spätmhd. burzeln= hinfallen, zu Bürzel] (fam.): [sich überschlagend] [hin]fallen: die Kinder purzelten in den Schnee; vom Stuhl p.; Ü die Preise purzelten (fielen stark); Rekorde purzeln (werden gebrochen).

ani|mie|ren <sw. V.; hat> [frz. animer < lat. animare = beseelen]: 1. anregen; ermuntern; in Stimmung versetzen; bei jmdm. Lust zu etw. wecken: jmdn. zum Trinken, zu einem neuen Vorhaben a.; animierende Musik. 2. (Film) aus einer Folge einzelner, den Bewegungsablauf wiedergebender Bilder einen Film drehen.

ab|spe|cken <sw.V.; hat> (salopp): 1. eine Abmagerungskur machen, abnehmen: unter ärztlicher Aufsicht a. 2. Streichungen vornehmen, kürzen: <meist im 2. Part.:> eine abgespeckte Version des Protokolls.

 

3. Arbeit am Wortschatz

3.1. Das Verb abnehmen hat mehrere Bedeutungen.
ab|neh|men <st.V.; hat>:
1. von einer Stelle fort-, herunternehmen;
2. jmdm. helfend etw. [Schweres] aus der Hand nehmen;
3. etw., was jmdm. aufgebürdet ist, an seiner Stelle übernehmen;
4. sich etw. von jmdm. geben lassen; etw. von jmdm. entgegennehmen;
5. etw. von jmdm. für eine Gegenleistung fordern;
6. nach Fertigstellung, vor der Zulassung prüfen, ob alles den Vorschriften entspricht; prüfend begutachten;
7. [widerrechtlich] wegnehmen, entreißen;
8. im Spiel oder Wettkampf abgewinnen;
9. jmdm. abkaufen;
10. von einem Original übertragen;
11. (veraltend, noch scherzh.) aufnehmen, fotografieren;
12. (Handarb.) Maschen zusammenstricken, um ihre Zahl zu verringern;
13. (veraltend) aus etw. schließen;
14. an Körpergewicht verlieren;
15. an Größe, Umfang, Substanz, Stärke o. Ä. verlieren; sich verringern.

In welcher Bedeutung kommt das Verb abnehmen in den folgenden Sätzen vor? Erklären Sie die Aussagen.
a) Seine Kräfte nahmen rasch ab.
b) Um den Fall aufzuklären, musste die Polizei die Fingerabdrücke abnehmen.
c) Wenn ich noch einige Pfund abnehme, kriege ich eine Belohnung.
d) Wer hat denn die Prüfung in Deutsch abgenommen?
e) Der Polizist hat dem Fahrer wieder den Führerschein abgenommen!
f) Lass dich mal abnehmen! (veraltend, noch scherzh.)
g) Kannst du bitte die Wäsche von der Leine abnehmen?
h) Man hat ihm beim Kartenspiel viel Geld abgenommen.
i) Der Sohn nimmt seiner Mutter immer die schweren Taschen ab.
j) Sie verachtete ihn und nahm ihm seine Blumen nicht ab.
k) Er hat mir für die Reparatur nicht viel Geld abgenommen.
l) Das nehme ich ihm nicht ab! (ugs.)
m) Arzt zum Raucher: «Tut mir leid, aber wir müssen Ihnen leider das Bein abnehmen.» Patient: «Gott sei Dank, ich dachte schon, Sie wollten mir das Rauchen verbieten.»
n) Man soll niemandem seine Verantwortung abnehmen, aber man soll jedem helfen, seine Verantwortung zu tragen.
o) Ich bin dick, du bist doof, ich kann abnehmen und du?!

3.2. Deuten Sie bitte die folgenden Äußerungen und nehmen Sie Stellung dazu.
a) Wissen, das nicht an jedem Tage zunimmt, wird täglich abnehmen. (Aus China)
b) Auch der vornehmste Geist bleibt sich nicht gleich; er ist dem Wachsen und Abnehmen unterworfen. (Jean de La Bruyère)
c) Man sollte die leichte Muse öfters wiegen: noch mehr abnehmen darf sie nicht. (Gerd W. Heyse, auch: Ernst Heiter)
d) Stilkritik
Es gibt Formulierungen, denen man die stilistische Perücke abnehmen muss, um die Nichtigkeit des Gedankens zu beweisen. (Prof. Dr. phil. habil. Rainer Kohlmayer)
e) Der Mensch ist der größten Werke alsdann fähig, wenn seine Geisteskräfte schon wieder abnehmen. (Georg Christoph Lichtenberg)
f) Der Geiz ist die kälteste aller Leidenschaften. Wenn die anderen mit den Jahren abnehmen, nimmt diese zu; daher sie auch wohl die verächtlichste und lächerlichste von allen ist. (Karl Julius Weber)
g) Die neue Diät-Welle: Man kann abnehmen, man kann zunehmen – man kann aber auch ab-und-zu-nehmen. (Willy Meurer)
h) Die Zeitungsschreiber haben sich ein hölzernes Kapellchen erbaut, das sie auch den Tempel des Ruhms nennen, worin sie den ganzen Tag Porträts anschlagen und abnehmen und ein Gehämmer machen, dass man sein eigenes Wort nicht hört. (Georg Christoph Lichtenberg)
i) Die einfachste Methode des Abnehmens ist Trennkost – man trennt sich von der Kost. (Gabriella Leone-Eckhardt)
j) Abnehmen ist ganz einfach: Man darf nur Appetit auf Dinge bekommen, die man nicht mag. (Jane Russel)

3.3. Wie sind die folgenden Aussagen zu verstehen? Erklären sie das Wortspiel.
a) In drei Tagen 100 Kilo abnehmen – kann nur der Zoll. (Erhard Horst Bellermann)
b) Willst du abnehmen? – Dann pflücke Obst. (Erhard Horst Bellermann)
c) Die meisten Frauen nehmen nur beim Telefonieren ab. (Unbekannt)

3.4. Schauen Sie sich die Bilder an. Was/Wer ist auf den Bildern dargestellt? Erzählen Sie bitte kurze Bildgeschichten! Gebrauchen Sie dabei das Verb abnehmen in verschiedenen Bedeutungen!

 

3.5. Sehen Sie sich bitte die Zeichnung an. Wie ist die Frau? Wählen Sie die passenden Adjektive aus der Synonymreihe im Kasten.

dick • voll • behäbig • fett • feist • wohlgenährt • füllig • stark • korpulent • voll • vollschlank • beleibt • dickwanstig • rund • rundlich • üppig • mollig

3.6. Beantworten Sie die Fragen:
a) Welche Adjektive würden Ihrer Meinung nach für die Frau beleidigend wirken?
b) Welche Adjektive gehören zu Euphemismen?
Anmerkung: der Euphemismus; -, ...men (bildungsspr.): beschönigende, verhüllende, mildernde Umschreibung für ein anstößiges oder unangenehmes Wort: «geistige Umnachtung» für «Wahnsinn».

3.7. Lesen Sie bitte den Text und setzen Sie die passenden Adjektive aus der Aufgabe 3.5 ein. Betiteln Sie den Text.

In weniger weit zurückliegenden Zeiten gab es oft Epochen, in denen ... Frauen bewundert und begehrt waren. In der römischen und griechischen Geschichte waren z. B. Aphrodite und Venus ein Idealbild. Nach den heutigen «Maßstäben» würden diese als ... oder zumindest ... bezeichnet werden.
Bis zum Ende der Mangelzeiten im 16. und 17. Jahrhundert durch Einführung der Kartoffel in Europa war die einzige Gewährleistung für das Überleben die Körperfülle.
... Menschen konnten harte lange Winter, Missernten und andere Mangelzeiten überstehen. Dicksein war in und attraktiv.
Rembrandt und Rubens malten die Frauen ... und ... und dokumentierten so das Ideal im 17. Jahrhundert. Diese Frauen würden heute als sehr ... oder sogar ... bezeichnet werden. ... war damals gleichgesetzt mit «reich» oder zumindest «wohlhabend». Das war auch attraktiv.
Am Ende des 19. Jahrhunderts war ebenfalls die reife, ... Frau das Ideal. In Amerika war Lillian Russel die Idealfrau. Gewicht: über 200 Pfund.
Dünne Frauen waren damals überhaupt nicht in Mode. Sie wurden, wie heute im Gegensatz dazu die Dicken, als weniger attraktiv angesehen. Die Ärzte vertraten damals die Meinung, dass ... Menschen widerstandsfähiger gegen Krankheiten seien als Magere.
Relative Schlankheit kam erst langsam in der Mangelzeit zwischen 1920 bis 1939 in Mode. Dazu trugen auch die neuen Stöckelschuhe sowie die Entdeckung der Kalorien bei. Das war aber noch nicht die Art von Schlankheit, wie wir sie heute verstehen. Als schön galt, gut proportioniert zu sein, keinesfalls dünn. Auch hier würden wir heute sagen, die Schönen von damals waren eher ..., auch wenn es Ausnahmen gab.
Erst in den 50er Jahren begann der Kampf mit dem Fett und erreichte seinen Höhepunkt mit dem dürren Fotomodell Twiggy. Die ursprüngliche Absicht der Modeschöpfer war, dünne Models einzusetzen, um das Augenmerk weg vom Model auf die Mode zu lenken. Dünn wurde in.

3.8. Gruppieren Sie bitte synonyme Verben zueinander: abnehmen, animieren, abspecken, ermuntern, fallen, purzeln.

3.9. Was für ein grammatisches Geschlechts haben die folgenden Sub­stantive? Gruppieren Sie bitte: Diät, Essen, Gewicht, Gramm, Euro, Kilogramm, Pfund, Prämie, Stadtsäckel.

Maskulina

Neutra

Feminina

 

 

 

3.10. Wie viel Kilogramm/Gramm ist ein Pfund? Rechnen Sie bitte um:
a) 1 Pfund = ... Gramm = ... Kilogramm;
b) 2 Kilogramm = ... Pfund;
c) 6 Pfund = ... Kilogramm;
d) 1,5 Kilogramm = ... Pfund;
e) 250 Gramm = ... Pfund;
f) 4 Kilo = ... Pfund.

3.11. Sehen Sie sich das Bild an.

Antworten Sie bitte auf die Fragen:
a) Wie sieht die Dame links aus?
b) Hat die Frau stark abgenommen?
c) Wie viel Pfund/Kilogramm hat sie Ihrer Einschätzung nach abgespeckt?
d) Auf welchem Bild (links oder rechts) gefällt Ihnen die Dame besser? Warum?
e) Was meinen Sie: Wird es der Frau gelingen, ihr neues Gewicht zu halten?

3.12. Deuten Sie bitte die Komposita: das Kilogramm-Kopfgeld, die Diät-Interessenten, die Mittelmeer-Küche.

3.13. Mit welchen Verben lassen sich die folgenden Substantive verbinden:
ein Kilogramm-Kopfgeld ...
einige Pfund ...
das Gewicht ...
die Einwohner ...

abnehmen • abspecken • (zum Abnehmen) animieren • aussetzen • bekommen • belohnen • erhalten • halten • kontrollieren • prüfen • verlieren • zahlen

Verwenden Sie bitte die gebildeten Wortgruppen in Sätzen.

 

4. Arbeit am Text

4.1. Geben Sie bitte den Textinhalt mit einem Satz wieder.

4.2. Deuten Sie bitte die folgenden Textstellen.
a) Wenn die Pfunde purzeln, regnet es Euro – zumindest im italienischen Varallo.
b) Wem es dann auch noch gelingt, sein neues Gewicht über fünf Monate zu halten, der kann sich noch einmal 200 Euro in die Taschen seiner dann wohl locker sitzenden Hose stecken.
c) Statt Mittelmeer-Küche steht in dem Land immer öfter ungesundes Essen mit viel Fett, Salz und Zucker auf dem Tisch.

4.3. Stimmt das?
a) Im italienischen Varallo hat der Gesundheitsminister ein Kilogramm-Kopfgeld ausgesetzt.
b) Die meisten Italiener sind übergewichtig.
c) Es gibt schon Tausende Diät-Interessenten in Va­ral­lo.
d) Wem es dann auch noch gelingt, sein neues Gewicht zu halten, der kann noch mehr Geld kassieren.

4.4. Worauf beziehen sich die folgenden Angaben? Ordnen Sie bitte den Zahlen die Stichwörter zu.

1. etwa 35
a) Prämie in Euro, wenn das neue Gewicht gehalten wird
2. 7.500
b) Prämie in Euro für das Abnehmen
3. 4
c) Zahl der Kilogramme, die Frauen in einem Monat abspecken müssen
4. 50
d) Zahl der Kilogramme, die Männer in einem Monat abspecken müssen
5. 3
e) Einwohnerzahl in Varallo
6. 5
f) Prozentsatz der übergewichtigen Italiener
7. 200
g) Frist, in der das neue Gewicht zu halten ist


4.5. Partnerübung. Der erste Schüler formuliert die Fragen zu den Zahlen (Aufgabe 4.4). Der zweite Schüler beantwortet die Fragen mit Hilfe der Stichwörter. Leiten Sie bitte Ihre Repliken mit Klischees ein. Beachten Sie dabei die Wortfolge. Muster:
1. – Ich möchte gerne wissen/Mich interessiert/ Kannst du mir bitte sagen, wie viel Prozent der Italie­ner übergewichtig sind?
2. – Wie ich gelesen habe/Soviel ich weiß/Wie im Artikel berichtet wird, sind etwa 35 Prozent der Italiener übergewichtig.

4.6. Setzen Sie bitte die Sätze fort:
a) Wenn Frauen es schaffen, in einem Monat drei Kilo abzunehmen, ...
b) Wenn Männer es schaffen, in einem Monat vier Kilo abzuspecken, ...
c) Wem es dann auch noch gelingt, sein neues Gewicht über fünf Monate zu halten, ...

4.7. Beantworten Sie bitte die Fragen:
a) Warum hat der Bürgermeister die Prämie für das Abnehmen ausgesetzt?
b) Von wem wird die Belohnung gezahlt?
c) Was meinen Sie: Warum müssen Männer im Vergleich mit Frauen für die gleiche Prämie um 2 Pfund mehr abnehmen?
d) Wie reagierten die Einwohner von Varallo auf die Initiative des Bürgermeisters?

4.8. Lassen sich Ihrer Meinung nach aus dem Textinhalt folgende Schlussfolgerungen ziehen? Begründen Sie bitte Ihre Meinung.
a) Der Bürgermeister von Varallo sorgt für die Gesundheit der Einwohner.
b) Im Gegensatz zu Frauen fällt den Männern das Abnehmen leichter.
c) Es ist viel leichter abzunehmen, als das neue Gewicht über fünf Monate zu halten.

 

5. Weiterführende Aufgabe

5.1. Stellen Sie sich vor: Als Bürgermeister möchten Sie die übergewichtigen Einwohner zum Abnehmen animieren. Was würden Sie vorschlagen?

 

Lösung
Zu 3.6: a) dick, fett, feist, dickwanstig; b) stark, vollschlank, mollig.
Zu 3.7: mollige/korpulente/beleibte/vollschlanke; dick, mollig; korpulente; rund/rundlich, voll/füllig; dick, fett; wohlgenährt; füllige; üppige; mollig.
Zu 3.9: a) der Euro, der Stadtsäckel; b) das Essen, das Gewicht, das Gramm, das Kilogramm, das Pfund; c) die Diät, die Prämie.
Zu 3.10: a) 1 Pfund = 500 Gramm = 0,5 kg; b) 2 Kilogramm = 4 Pfund; c) 6 Pfund = 3 Kilogramm; d) 1,5 Kilogramm = 3 Pfund; e) 250 Gramm = 0,5 Pfund; f) 4 Kilo = 8 Pfund.

Didaktisiert von Natalia Konstantinowa

Der Text ist entnommen aus: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,499622,00.html