Sonderthema
Gustav Klimt: Zeittafel
1862 |
4. Juli: Gustav Klimt wird in Baumgarten bei Wien als Sohn des Ziseleurs Ernst Klimt und dessen Frau Anna (geb. Finster) geboren. |
1876–1883 |
Ein Stipendium ermöglicht ihm das Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien. |
1880–1883 |
Gustav Klimt, sein Bruder Ernst und ihr Kommilitone Franz Matsch (1861–1942) erhalten die ersten Aufträge für Decken- und Theaterdekorationen in Wien, Karlsbad und Reichenberg. |
1883 |
Die beiden Brüder und Matsch beziehen ihr erstes gemeinsames Atelier in Wien. |
1885 |
Neben Arbeiten für das Nationaltheater in Bukarest übernimmt die Ateliergemeinschaft die Deckengestaltung in der «Hermesvilla» der Kaiserin Elisabeth. |
1886 |
Während der Arbeiten am Wiener Burgtheater steht für Gustav Klimt die Auseinandersetzung mit der Monumentalmalerei im Vordergrund. |
1888 |
Nach Abschluss der Arbeiten am Burgtheater verleiht Kaiser Franz Joseph I. den Brüdern Klimt und Franz Matsch das goldene Verdienstkreuz für Kunst. |
1889 |
Gustav Klimt reist durch Europa. Er besucht Triest, Venedig und München. |
1890–1900 |
Auf der Suche nach einem eigenen Stil entfernt er sich von der traditionellen Malweise der Akademien. |
1891 |
Klimt wird Mitglied der «Genossenschaft bildender Künstler Wiens» und steht damit zwischen neuerungsfeindlicher Tradition und fortschrittlicher moderner Kunst. Er begegnet Emilie Flöge. Sie wird seine Lebensgefährtin in einer platonischen Beziehung. Zahlreiche uneheliche Kinder bezeugen aber Beziehungen zwischen dem Maler und seinen Modellen. |
1892 |
9. Dezember: Ernst Klimt stirbt. Um seinen eigenen Stil zu finden, beendet Klimt die Arbeitsgemeinschaft mit Matsch. |
1894 |
Das Unterrichtsministerium erteilt dennoch beiden Künstlern den Auftrag, Entwürfe für die Deckendekoration der «Aula Magna» der Universität Wien auszuführen. |
1896 |
Bei den Arbeiten konzentriert sich Klimt auf drei monumentale Deckenbilder mit der allegorischen Darstellung der drei Fakultäten Jurisprudenz, Philosophie und Medizin. |
1897 |
Klimt ist Mitbegründer und erster Präsident der Wiener Secession. Die neue Künstlervereinigung fordert die Freiheit für Kunst und Künstler von staatlicher Einmischung. Publizistisches Organ der Secession ist die Zeitschrift «Ver Sacrum». |
1898–1900 |
Intensive Arbeit in der Secession. In dieser Zeit entwickelt Klimt eine fast expressionistische, flächig-ornamentale Darstellungsform, die an Mosaiken erinnert. |
1900 |
Auf der Pariser Weltausstellung erhält die Philosophie die Goldmedaille. |
1901 |
Das Professorenkollegium der Wiener Universität lehnt die Fakultätsbilder als hässlich, pornographisch und dem geforderten Programm nicht entsprechend ab. |
1902 |
Anlässlich der 14. Ausstellung der Wiener Secession schafft Klimt seinen Beethovenfries, der in der Presse polemisch diskutiert wird. 7. Juni: Klimt lernt Auguste Rodin kennen, der den Beethovenfries bewundert. |
1903 |
Reise nach Ravenna, Venedig und Florenz. Das Unterrichtsministerium erwägt die spätere Überführung der Fakultätsbilder in die «Moderne Staatsgalerie». |
1904–1910 |
Für das Privatpalais eines belgischen Industriellen erarbeitet Klimt Werkvorlagen für einen Wandfries, der nach dem Auftraggeber «Stoclet» benannt wird. |
1905 |
Unterschiedliche Meinungen zwischen Naturalisten und Stilisten über die Zukunft der Secession führen innerhalb der Vereinigung zur Spaltung. Klimt tritt daraufhin mit anderen Künstlern aus der Vereinigung aus. Als sich die Debatten über den künstlerischen Stil der Fakultätsbilder zum öffentlichen Streit ausweiten, verweigert Klimt die Auslieferung seiner Werke an das Unterrichtsministerium und erstattet das bereits gezahlte Honorar zurück. |
1906 |
Mit dem Bildnis Fritza Riedler entsteht das erste Porträt seiner «goldenen» Periode, die ihren Höhepunkt im Bild Der Kuss findet. Der Stil erinnert an frühchristliche Mosaiken und Ikonen, die Klimt in Italien gesehen hat. Die zahlreichen erotischen Frauendarstellungen in dieser Zeit verweisen auf die Verehrung und den Einfluss des weiblichen Geschlechts auf seine Kunst. |
1907 |
Erstes Zusammentreffen mit dem Expressionisten Egon Schiele, der von Klimts Werken nachhaltig beeinflusst wird. |
1908/09 |
Klimt organisiert zweimal die «Kunstschau». Die Ausstellungen, auf denen er mit eigenen Bildern beteiligt ist, bieten ein Forum für moderne Wiener Kunst. |
1911 |
Auf der Internationalen Kunstausstellung in Rom erhält er den ersten Preis für sein Gemälde Tod und Leben. Neben zahlreichen Ehrungen empfängt seine Kunst, die im Einklang mit der Musik Gustav Mahlers und den Thesen Sigmund Freuds steht, auch viel Kritik. |
1916 |
Mit Schiele, Oskar Kokoschka und Anton Faistauer (1887–1930) nimmt Klimt an der Ausstellung des «Bundes Österreichischer Künstler» in der Berliner Secession teil. |
1917 |
Klimt wird zum Ehrenmitglied der Akademien der Bildenden Künste in Wien und München ernannt. |
1918 |
6. Februar: An den Folgen eines Schlaganfalls stirbt Gustav Klimt in Wien. |
Der Text ist entnommen aus: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/KlimtGustav/index.html