Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №13/2008

Methodisches

Aufgaben zur Erweiterung des Wortschatzes

1    Gewalt, Kraft, Macht oder Stärke?

Ge|walt,  die; -, -en [mhd. gewalt, ahd. (gi)walt, zu walten]: 1. Macht, Befugnis, das Recht u. die Mittel, über jmdn., etw. zu bestimmen, zu herrschen: die staatliche, richterliche, elterliche, priesterliche, göttliche G.; die Teilung der -en in gesetzgebende, richterliche und ausführende G.; etw. in seine G. bringen; sie stehen völlig in, unter seiner G. (werden völlig von ihm beherrscht, unterdrückt, sind ganz von ihm abhängig); jmdn. in seiner G. haben; Ü die G. über sein Fahrzeug verlieren (im Fahren durch überhöhte Geschwindigkeit o. Ä. plötzlich nicht mehr in der Lage sein, sein Fahrzeug zu lenken); *sich, etw. in der G. haben (sich, etw. beherrschen u. die nötige Zurückhaltung üben): sie hat ihre Zunge oft nicht in der G. 2. <o. Pl.> a) unrechtmäßiges Vorgehen, wodurch jmd. zu etw. gezwungen wird: in ihrem Staat geht G. vor Recht; ich weiche nur der G.; etw. mit G. zu erreichen suchen; G. leiden müssen; *sich <Dativ> G. antun [müssen] (etw. nur lustlos, unter Selbstüberwindung tun); einer Sache G. antun (etw. den eigenen Ansichten, Wünschen entsprechend auslegen u. dafür passend machen): der Wahrheit, den Tatsachen, der Geschichte G. antun; mit [aller] G. (unbedingt, unter allen Umständen): er wollte mit [aller] G. reich werden, von hier fort; b) [gegen jmdn., etw. rücksichtslos angewendete] physische Kraft, mit der etw. erreicht wird: bei etw. G. anwenden; G. in den Händen haben (veraltend; kräftig zupacken können); G. verherrlichen; G. verherrlichende Texte; jmdn. mit G. am Eintreten hindern; man musste ihn mit [sanfter] G. hinausbefördern; die Tür ließ sich nur mit G. (gewaltsam) öffnen; die immer lauter werdenden Forderungen nach strafrechtlicher Verfolgung von G. in der Ehe; G. gegen Frauen ist nicht nur im sexuellen, sondern auch im sozialen und kulturellen Bereich zu finden; *jmdm. G. antun (geh. verhüll.; jmdn. vergewaltigen). 3. (geh.) elementare Kraft von zwingender Wirkung: die G. des Sturms, der Wellen; den -en des Unwetters trotzen; Ü die G. der Leidenschaft, seiner Rede; *höhere G. (etw. Unvorhergesehenes, auf das der Mensch keinen Einfluss hat): Naturkatastrophen sind höhere G., für die keine Haftung übernommen wird.

Kraft,  die; -, Kräfte [mhd., ahd. kraft, urspr. = Zusammenziehung (der Muskeln)]: 1. Vermögen, Fähigkeit zu wirken: körperliche, seelische, moralische, jugendliche K.; ihm fehlt die K.; seine Kräfte versagen, erlahmen, lassen nach; in ihm steckt eine ungeheure K.; seine K. erproben; im Urlaub neue Kräfte sammeln; er hat seine K., seine Kräfte überschätzt; seine ganze K. für etw. aufbieten; alle Kräfte anspannen; ungeahnte K. in sich fühlen; dieser Posten nimmt seine ganze K. in Anspruch; er hatte nicht mehr die K. aufzustehen; K. haben (stark sein, über Körperkraft verfügen); keine Kraft mehr in den Knochen haben (ugs.; schwach sein); die Sorge um das Kind verbrauchte ihre K., verlieh ihr ungeahnte Kräfte; eine K. sparende Methode; die Sonne hat, spendet im Herbst noch viel K. (scheint noch sehr warm); die K. spendenden Strahlen der Sonne; unter Aufbietung aller Kräfte wurde das Projekt zu Ende geführt; ich werde tun, was in meinen Kräften steht (ich werde mein Möglichstes tun); etw. aus eigener K. (ohne fremde Hilfe) schaffen; [wieder/gut] bei Kräften sein ([wieder] in gutem körperlichem Zustand, gesund u. kräftig sein); mit letzter K.; jmdm. nach [besten] Kräften (soweit es irgend möglich ist) helfen; mit vereinten Kräften (durch gemeinsame Anstrengung) etw. erreichen; vor/(auch:) von K. strotzen; über ungeheure K., über geheimnisvolle, schöpferische Kräfte verfügen; das geht über meine K. (das ist zu viel für mich, das kann ich unmöglich leisten); [wieder] zu Kräften kommen (durch Krankheit bedingte körperliche Schwäche allmählich überwinden, wieder gesund u. kräftig werden); die K. des Geistes; Ü die militärische, wirtschaftliche K. eines Landes. 2.etw., was einer Sache als Ursache einer Wirkung od. als Möglichkeit, in bestimmter Weise zu wirken, innewohnt: die heilende K. der Kräuter; die belebende K. des Alkohols; *die treibende K. sein (derjenige sein, der etw. anregt u. eifrig dafür tätig ist, dass es auch durchgeführt wird). 3. Arbeitskraft: er ist eine tüchtige K. 4. <Pl.> in besonderer Weise Einfluss ausübende, ideologisch ausgerichtete Gruppe von Menschen: fortschrittliche, liberale, reaktionäre, bürgerliche Kräfte; hier sind Kräfte am Werk, die dem Staat schaden können.  5. (Physik) physikalische Größe, die Ursache von Änderungen der Bewegung frei beweglicher Körper od. die Ursache von Änderungen der Form ist: K. ist Masse mal Beschleunigung; K. mal Weg ist Arbeit; elektrische, magnetische Kräfte; mit voller K., mit halber K. (Seemannsspr.; [von Schiffen mit Motor o. Ä.] mit Höchstgeschwindigkeit, mit geringer Geschwindigkeit) fahren. 6. *etw. außer K. setzen (etw. ungültig, unwirksam werden lassen): eine Verordnung außer K. setzen; außer K. treten, sein (seine Wirkung, Gültigkeit verlieren, keine Wirkung, Gültigkeit [mehr] haben): der Befehl ist außer K.; in K. treten/sein, befindlich sein, stehen/bleiben (wirksam, gültig werden, sein, bleiben): das Gesetz tritt am 1. 10. in K.; die Regelung bleibt weiterhin in K.; etw. in K. setzen (etw. gültig, wirksam werden lassen).

Macht,  die; -, Mächte [mhd., ahd. maht, zu mögen]:  1. <o. Pl.> Gesamtheit der Mittel und Kräfte, die jmdm. od. einer Sache andern gegenüber zur Verfügung stehen; Einfluss: seine ganze M. aufbieten, etw. zu erreichen; wenig M. haben, etw. an den Verhältnissen zu ändern; seine M. ausspielen, gebrauchen, missbrauchen; große M. in Händen haben; über große M. verfügen; M. über jmdn., etw. haben, gewinnen, ausüben; Ü die M. der Verhältnisse; R [das ist] die M. der Gewohnheit; *in jmds. M. stehen (etw. zu tun vermögen, etw. tun können; jmdm. möglich sein): es steht leider nicht in meiner Macht, das zu entscheiden; er versprach, [alles] zu tun, was in seiner M. steht; mit [aller] M. (1. mit allen Kräften: mit aller M. versuchte sie, das Unheil aufzuhalten. 2. mit Vehemenz: der Frühling kommt jetzt mit M.). 2. <meist Pl.> etw., was eine besondere bzw. geheimnisvolle Kraft darstellt, besitzt: dämonische, geheimnisvolle Mächte; die himmlischen Mächte; eine höhere M.; die Mächte der Finsternis; sich von guten Mächten getragen wissen; keine M. der Erde (geh.; niemand). 3. <o. Pl.> mit dem Besitz einer politischen, gesellschaftlichen, öffentlichen Stellung u. Funktion verbundene Befugnis, Möglichkeit od. Freiheit, über Menschen u. Verhältnisse zu bestimmen, Herrschaft auszuüben: die politische, staatliche, weltliche, geistliche, wirtschaftliche M.; M. ausüben, haben; seine M. festigen, missbrauchen; die M. (Staatsgewalt, Herrschaft) übernehmen, an sich reißen; an die/zur M. kommen, gelangen (die Regierungsgewalt erlangen); an der M. sein, bleiben (die Regierungsgewalt haben, behalten);
Spr M. geht vor Recht (in der Realität erweist sich Macht stärker als Recht). 4. a) politisch u. wirtschaftlich einflussreicher Staat: eine verbündete, feindliche M.; die Krieg führenden Mächte (Staaten); b) mächtige, einflussreiche Gruppe, Schicht o. Ä.: die geistliche und die weltliche M. (Kirche u. Staat) im Mittelalter. 5. (veraltend) Heer, Truppen: mit bewaffneter M. anrücken, angreifen.

Stär|ke,  die; -, -n: 1. <o. Pl.> a) körperliche Kraft: die S. eines Bären; Ü jmds. charakterliche S.; b) Macht: die militärische S. eines Landes; die USA demonstrieren S.; c) Funktionsfähigkeit, Leistungsfähigkeit: die S. der Nerven. 2. Stabilität bewirkende Dicke, Festigkeit: Bretter von verschiedener S. 3. zah­­lenmäßige Größe; Anzahl: die S. einer Armee. 4. <o. Pl.> Grad des Gehalts; Konzentration: die S. des Kaffees, Giftes. 5. hoher Grad an Leistungskraft, Wirksamkeit: eine Brille mittlerer S. 6. a) Vorhandensein besonderer Fähigkeiten, besonderer Begabung [auf einem bestimmten Gebiet], durch die jmd. eine außergewöhnliche, hohe Leistung erbringt: darin liegt, zeigt sich seine S.; Mathematik war niemals meine S.; b) etw., was bei jmdm., einer Sache als besonders vorteilhaft empfunden wird; vorteilhafte Eigenschaft, Vorzug: eine entscheidende S. des Systems. 7. Ausmaß, Größe, Grad der Intensität: die S. des Verkehrs, der Schmerzen nahm zu. 8. aus verschiedenen Pflanzen (z. B. Reis, Kartoffeln) gewonnene, weiße, pulvrige Substanz, die u. a. in der Nahrungsmittel­industrie u. zum Stärken von Wäsche verwendet wird.

(1) Die Leistung eines Motors wird noch heute allgemein nach Pferde... gemessen.
(2) Der Rennfahrer verlor die ... über seinen Wagen und raste gegen die Mauer.
(3) Der Ingenieur widmet seine ganze ... dem Aufbau des Betriebes.
(4) Die Firma sucht eine jüngere weibliche ... zum Maschineschreiben.
(5) Die wirtschaftliche ... eines modernen Staates besteht in seiner Industrie.
(6) In steigendem Maße bemüht man sich, die Wasser... als Energiequelle zu nutzen.
(7) Der Junge prahlte vor seinen Freunden mit seiner körperlichen ...
(8) Gegen rohe ... kann man nichts mit Worten ausrichten.
(9) Laut Verfassung des Landes dient alle ... dem Wohle des Volkes.
(10) Er hat mir versprochen, alles zu tun, was in seinen ... steht.
(11) Wir sind stolz darauf, den Aufbau aus eigener ... geschafft zu haben.
(12) Von Francis Bacon stammt der Satz: Wissen ist ...
(13) Im Jahre 1933 gelangten in Deutschland die Faschisten zur ...
(14) Der Schlüssel war abgebrochen, und wir mussten die Tür mit ... öffnen.

Lösungen:
Zu 1: (1) Pferdestärken (2) Gewalt (3) Kraft (4) Kraft (5) Stärke (6) Wasserkraft (7) Kraft (auch: Stärke) (8) Gewalt (9) Macht (10) Kräften (11) Kraft (12) Macht (13) Macht (14) Gewalt

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1. höhere Gewalt
a) etw. verfälschen, entstellen
2. einer Sache Gewalt antun (geh.)
b) in bestimmten Situationen ist es besser, seinen Verstand als seine Körperkräfte einzusetzen
3. sich (D.) Gewalt antun
c) [alles,] was jmd. vermag
4. wo rohe Kräfte sinnlos walten [(ugs. scherzh.:) da kann kein Knopf die Hose halten]
d) etw. [Unvorhergesehenes], worauf man keinen Einfluss hat
5. [alles,] was in jmds. Macht steht
e) schwach [und krank] werden
6. von den Kräften fallen/von Kräften kommen
f) sich selbst überwinden, um etw. zu tun
Lösungen: 1. d; 2. a; 3. f; 4. b; 5. c; 6. e