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KONSUM (Fortsetzung des Artikels aus Nr. 13/2008)
Kaum ein Hersteller, der nicht das Konsumentenverhalten untersuchen, seine Konsumgüter durch entsprechend gezieltes Marketing anpreisen und dadurch Bedürfnisse wecken würde, die der Käufer ohne diese Werbung oft gar nicht verspürt hätte.
Durch diese Beeinflussung, ja Manipulation ist der Begriff «Konsum» ins Zwielicht geraten. Er schließt heute eine materielle, oberflächliche, unersättlich genussfreudige Geisteshaltung (Amerikanisierung) ein, bei der die Verpackung oft wichtiger ist als der Inhalt (Markenbewusstsein) und die sich von billigen emotionalen Glücksverheißungen verführen und sich vorgaukeln lässt, Freiheit und Individualität zeigten sich in der richtigen Produktwahl. Entsprechend erscheint das Wort seit der Konsumwelle Ende der 50er Jahre oft in negativen Komposita.