Sprachliches
Deutsche Redewendungen
Brot und Spiele
(lat., «panem et circenses»). Der Begriff «Brot und Spiele» entstand nach einem Zitat des römischen Satirikers Juvenal (67–127). Im kaiserlichen Rom gab es viele Festtage, Gelegenheitsfeste und nicht zuletzt die Geburtstage der Kaiser, an denen Spiele veranstaltet wurden. Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen wurden zur Begeisterung, aber sicherlich auch zur Disziplinierung der Massen inszeniert. Durch diese Spiele sowie durch Geld- bzw. Getreidespenden versuchten die Kaiser, die Gunst der Bevölkerung zu erhalten und gleichzeitig, durch die Repräsentation von Reichtum, ihre Macht zu festigen. «Brot und Spiele» ist so ein Sprichwort für politisches Desinteresse geworden.
Aus: Duden. Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2002