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Jahrhundertwörter

KONSUM (Fortsetzung des Artikels aus Nr. 15/2008)

Die Zeiten sind lange vorbei, in denen man mit dem seit 1663 bekannten Verb konsumieren (von lat. consumere ‹verzehren›, ‹verbrauchen›) allein genüssliches Verzehren von Speisen meinte und der (auf der ersten Silbe betonte) Konsum schlicht ein Lebensmittelladen war; den ersten genossenschaftlichen Konsumverein dieser Art gründete 1851 der Schweizer Sozialist K. Böckli. Heute hat das Wort einerseits bei Kaffee-, Zigaretten-, Alkohol- oder Drogenkonsum einen sehr gefährlichen Beigeschmack und bezieht sich andererseits auf alles, was dem Menschen Lust und Luxus verspricht, selbst auf Angebote des Tourismus, der Unterhaltungs- und Freizeitindustrie, der Medien, des Lifestyle. Ein schillerndes Wort, das mehr als eine Stiftung Warentest gebrauchen kann.