Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №20/2008

Sonderthema

Alfred Polgar: Zitate

Geschichten werden niemals richtig erlebt, nur manchmal, sehr selten, richtig erzählt.

Hochstapler haben meist ein vortreffliches Benehmen.

Von andern Pflanzen unterscheiden sich Schauspieler dadurch, dass sie eintrocknen, wenn sie nicht in die Presse kommen.

Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.

Wahrheitsliebe ist die seltenste aller amourösen Bindungen.

Ruhm bedeutet vor allem, dass man zum richtigen Zeitpunkt stirbt.

Manchmal muss man im Leben zwischen dem guten Ruf und dem Vergnügen wählen – und stellt fest, dass der gute Ruf kein Vergnügen ist.

Der größte Einwand gegen jede Lehre sind die Lehrer. Religionsstifter wählen deshalb gern die Methode der göttlichen Offenbarung. Da ist dann die Lehre vom Himmel gefallen, was alle Kritik an ihr ausschließt.

Eine eigene Meinung ist ein Luxus, den sich nicht viele Menschen leisten.

Es ist schwierig, Menschen hinters Licht zu führen, sobald es ihnen aufgegangen ist.

Der Idealist geht glatt durch Mauern und stößt sich wund an der Luft.

Ein Mensch ohne Fehler ist kein vollkommener Mensch.

Erfahrung verbessert unsere Einsicht, ohne unsere Absicht zu verändern.

Für die meisten Menschen ist Leben wie schlechtes Wetter. Sie treten unter und warten, bis es vorüber ist.

Gewohnheiten sind die Fingerabdrücke des Geistes.

Lebenskünstler ist, wer seinen Sommer so erlebt, dass er ihn noch im Winter wärmt.

Mancher hat Opern und Sinfonien geschrieben und lebt doch nur weiter in einer Fußnote.

Wien bleibt Wien – und das ist wohl das Schlimmste, was man über diese Stadt sagen kann.

Witz ist das Niesen des Gehirns. Dabei ist ein immer witziger Mensch genauso unausstehlich und unappetitlich wie ein Kerl mit chronischem Schnupfen, aber ohne Taschentuch.

Zwischen den Stühlen sitzt man unbequem, aber luftig.

Auch eine stehen gebliebene Uhr kann noch zweimal am Tag die richtige Zeit anzeigen. Es kommt nur darauf an, dass man im richtigen Augenblick hinschaut.

Schriftsteller, die ununterbrochen den Tiefgang suchen, kommen mir vor wie Taucher in einer Badewanne.

Schlaf ist das einzige Glück, das man erst genießt, wenn es vorbei ist.

Arbeit ist das, was man tut, um es einmal nicht mehr tun zu müssen.

Wo Arbeit mit Passion sich deckt, darf sie nicht Arbeit heißen.

Schade, dass die meisten sofort aufhören zu rudern, wenn sie ans Ruder gekommen sind.