Sonderthema

Fragen zum Text

1. Wann, wo und unter welchem Namen wurde Alfred Polgar geboren?

2. Welchen sozialen Verhältnissen entstammte er?

3. Welche Charakteristika kennzeichnen Polgars Schreibstil?

4. Warum werden seine Werke gelegentlich als Unterhaltungsliteratur missverstanden?

5. Womit verdiente Polgar in seiner Wiener Zeit seinen Lebensunterhalt?

6. Womit hatte Polgar seinen ersten Bühnen­erfolg?

7. Mit welchem Werk wurde Polgar berühmt?

8. Mit welcher literarischen Figur wird Polgars große Liebe Emma Rudolf oft verglichen?

9. Über welche Stationen führte die Flucht Polgars und seiner Ehefrau in die USA?

10. Wie reagierte Polgar auf den Preis für Publizistik, den die Stadt Wien ihm 1951 verlieh?

Mögliche Antworten

1. Alfred Polgar wurde am 17. Oktober 1873 in Wien als Alfred Polak geboren.

2. Polgar entstammte einer kleinbürgerlichen jüdischen Familie, die in der Wiener Leopoldstadt lebte und deren Leben oft von Geldsorgen geprägt war, weil die Klavierschule des Vaters Josef Polak nur ein bescheidenes Einkommen brachte.

3. Polgar beschreibt mit wenigen Worten, was er sieht, ohne dabei zu werten, er schreibt lakonisch, ironisch, kurz und treffsicher. Polgar war ein Meister des Understatements.

4. Polgars Sätze wirken auf den ersten Blick glatt und gefällig, er ist nie aggressiv, sodass seine Ironie, Skepsis und moralische Wertung beim ersten Lesen leicht übersehen werden können.

5. Er verfasste Theaterkritiken, Musikrezensionen, Feuilletonartikel und Gerichtsreportagen für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, schrieb aber auch kurze Sketche und Satiren.

6. Den ersten Bühnenerfolg feierte er mit dem Sketch Goethe im Examen, den er 1908 in Zusammenarbeit mit Egon Friedell für das Wiener Kabarett «Fledermaus» verfasst hatte.

7. Polgar wurde mit dem 1925 bei Rowohlt erschienenen Band An den Rand geschrieben berühmt, einer Sammlung kurzer, essayistischer Texte.

8. Mit Wedekinds Lulu, die ebenso wie Emma immer mehrere Männer gleichzeitig liebt und dadurch die Männer und schließlich auch sich selbst ins Unglück stößt.

9. Sie flohen in die Schweiz, wurden dort aber ausgewiesen und gingen nach Paris. Kurz vor dem Einmarsch der deutschen Truppen konnten sie nach Südfrankreich fliehen und illegal die spanische Grenze überqueren, bevor sie schließlich ein Visum für die USA bekamen.

10. Er reagierte in der für ihn typischen Weise – mit einer kurzen Äußerung, die auf den ersten Blick nüchtern und sachlich wirkte, aber voller Ironie steckte und das Verhalten Österreichs während und nach der Zeit des Nationalsozialismus kritisierte.