Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №21/2008

Sonderthema

Peter Weiss: Zitate

Ich gehöre nicht zu den Autoren, die ihre Kunst von ihrem gesellschaftlichen Leben trennen, und die der Kunst eine autonome Existenz zusprechen. Auch ich bin ... davon überzeugt, dass die größte Qualität der Kunst in ihrer Fähigkeit liegt, in die Wirklichkeit einzugreifen, um diese zu verändern. Eine Kunst, die die Sterilität, die Entfremdung und Absurdität eines Lebensbereichs aufzeigt, ohne gleichzeitig Verstiegenheiten und wilden Einfällen nachgeben, und sich nicht mehr zu fragen braucht, was sie bedeuten, Alternative zu suchen, hat als Kunst aufgegeben und wird zum Bestandteil ihrer eigenen Negationen... Auf diesem Weg bestand für mich jedoch immer eine Bedingung: die Freiheit des Ausdruckswillens, so wie Brecht sie 1951 vor deutschen Schriftstellern und Künstlern definierte, und selbstverständlich auch mit Brechts Einschränkung: keine Freiheit für Kunstwerke, die den Krieg verherrlichen und den Völkerhass fördern – wozu nur angemerkt zu werden braucht, dass diese Einschränkung ohnedies kein Kunstwerk treffen kann, wenn als Hauptmerkmal der Kunst die Wahrheit gelten soll...