Bildung und Erziehung
Jugendliche in konvergierenden Medienwelten
Der Report präsentiert die Ergebnisse einer Befragung von mehr als 5000 InternetnutzerInnen zwischen 12 und 19 Jahren. Im Mittelpunkt der Befragung stand einerseits die Nutzung der multifunktionalen Medien Computer, Handy und Internet und andererseits die Nutzung von Medien ausgehend von individuellen Präferenzen für Musik, elektronische Spiele, Filme und Fernsehsendungen. Um die Medientätigkeiten Jugendlicher qualifizieren zu können, wurden die erhobenen Zahlen für den Report durch Daten aus Intensivinterviews mit 40 Jugendlichen ergänzt.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Computer und das Internet weiter in den Mittelpunkt jugendlicher Medienwelten rücken. Jugendliche suchen im Internet nicht nur nach Informationen, sondern hören dort Musik, sehen Videos, reden mit FreundInnen und spielen.
Auffällig ist, dass Jugendliche das Internet immer mehr zur Rezeption von Inhalten und damit zur Unterhaltung nutzen. Vor allem Videoportale wie Youtube oder MyVideo stehen in der Gunst der 12- bis 19-Jährigen ganz oben. 92 % der befragten Jugendlichen haben sich schon einmal online Videos angeschaut, fast 40 % geben an, dies oft zu tun. Dabei konsumieren die Jugendlichen auf Videoportalen nicht nur nutzergenerierte Inhalte wie private Spaßvideos, sondern auch Inhalte der «alten» Massenmedien. Insbesondere ihre Vorlieben für Musik, aber auch für Filme und Fernsehsendungen führen Jugendliche ins Netz: Zwei Drittel der musikinteressierten Jugendlichen schauen sich Musikvideos im Internet an. Videos zu Filmen nutzt jeder zweite Filminteressierte, Videos zu Fernsehsendungen fast jeder dritte Fernsehinteressierte.
Für Jugendliche übernimmt der Internet-PC zunehmend Funktionen der «alten» Medien. Am deutlichsten wird dies für den Bereich Musik. So ist für Jugendliche der Computer zum zentralen Abspielgerät für Musik avanciert: 78 % der befragten Jugendlichen hören sich Musik oft am Rechner an, während nur 36 % oft den CD-Player zum Musikhören nutzen. Das Internet tritt zunehmend in Konkurrenz zum herkömmlichen Rundfunk: 40 % der Jugendlichen hören ihre präferierte Musik im Internet. Dazu nutzen jedoch nur 29 % das Radio und 28 % das Fernsehen.