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Jahrhundertwörter
Manipulation
Das Wort geht zurück auf lateinisch manus ‹Hand› und wurde über das Französische im 18. Jahrhundert ins Deutsche entlehnt. Ursprünglich bedeutete es ‹Handgriff›, ‹geschickte Handhabung›, später (um 1800) auch ‹Kunstgriff›, ‹Trick›, ‹Machenschaft›.
Im 20. Jahrhundert, dem Zeitalter der Psychoanalyse, versteht man unter Manipulation vor allem die gezielte Beeinflussung fremden Denkens, Fühlens und Verhaltens, meist ohne dass sich die Betroffenen der Steuerung bewusst werden. Im Gegensatz zur Propaganda, bei der man (aggressive) ideologische Reklame assoziiert, können bei der Manipulation sehr sublime Techniken verwendet werden. Informationen muss man nicht plump fälschen; es genügt, sie gezielt auszuwählen. Besonders gute Beispiele liefert dafür die «offizielle» Kriegsberichterstattung – sei es in den Nazi-Wochenschauen, im Vietnam- oder im Golfkrieg.