Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №24/2008

Vermischtes

Hätten Sie’s gewusst?

Schenken
Das Verb «schenken» (althochdeutsch «scenken») hatte früher die Bedeutung «jemandem zu trinken geben». Deutlich sichtbar ist dies in Wörtern, die mit dem Ort in Verbindung stehen, an dem man – gegen Bares – zu trinken bekommt: Seit dem 15. Jahrhundert gehen die Deutschen in die «Schenke», etwas später dann auch in die «Schankwirtschaft». Auch der «Ausschank», der «Schanktisch», die «Schankstube» und andere Zusammensetzungen dieser Art dokumentieren die alte Bedeutung. Nicht zu vergessen der «Mundschenk», jener Hofbeamte, der an Fürstenhöfen für die Getränke verantwortlich war.
In mittelhochdeutscher Zeit nahm «schenken» die Bedeutung «einen Willkommens- oder Freundschaftstrunk anbieten» an. Dieser Trunk war natürlich gratis. Auf diesem Wege entwickelte das Verb seine heutige Bedeutung «ein Geschenk machen».
Ursprünglich bedeutet «schenken» eigentlich «schief halten». Zugrunde liegt ihm die indogermanische Wurzel «[s]keng-» (= schief, krumm), auf die auch die Substantive «Schenkel» und «Schinken» als Bezeichnungen für einen krummen oder gekrümmten Körperteil zurückgehen. Was beim «Schenken» (bzw. Einschenken) schief gehalten wurde, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung.

Christstollen/-stolle
Der weihnachtliche Stollen gehört zu den christlichen Gebildbroten, d. h. zu den Backwaren, die in Gestalt von symbolischen Figuren zu bestimmten Festtagen gereicht werden. Seine Form mitsamt dem weißen Puderzucker wird als das in Windeln gewickelte Christuskind gedeutet. Am bekanntesten ist der an Trockenfrüchten, Zitronat und Mandeln besonders reiche, oft mit Marzipanrohmasse verfeinerte Dresdner Stollen, für dessen Popularität die sächsischen Könige sorgten, indem sie all ihren gekrönten Verwandten zum Fest einen Christstollen schenkten. Ein echter sächsischer Stollen ist 1457 aus der Backstube des Schlosses Hartenstein im sächsischen Torgau belegt. Urkundlich wird der Stollen allerdings bereits 1329 in Naumburg/Saale erwähnt.
Als Bezeichnung ist sowohl «der Stollen» wie «die Stolle» gebräuchlich. Die maskuline und die feminine Form kommen allerdings in verschiedenen Gegenden vor.