Sonderthema
Heinrich Zille
Heinrich Rudolf Zille war ein Grafiker, Lithograf, Maler, Zeichner und Fotograf. In seiner Kunst bevorzugte der «Pinselheinrich» genannte Zille Themen aus dem Berliner «Milljöh», das er ebenso lokalpatriotisch wie sozialkritisch darstellte – seine Figuren und Szenen stammten vornehmlich aus der sozialen Unterschicht beziehungsweise aus Randgruppen und aus den Berliner Mietskasernen.
«Es tut weh, wenn man den Ernst als Witz verkaufen muss», sagte Heinrich Zille über seine unverwechselbaren sozialkritischen Arbeiten. Zu oft fühlte sich der Künstler missverstanden. Und doch sind es gerade seine urigen Zeichnungen mit den ironischen Sprüchen darunter, die nicht nur Berliner seit rund 100 Jahren schmunzeln lassen.
Zilles Eltern
Kindheit und Jugend
Heinrich Zille wurde am 10. Januar 1858 als Sohn des Uhrmachers Johann Traugott Zille und dessen Ehefrau Ernestine Louise, geb. Heinitz, einer Bergmannstochter aus dem Erzgebirge, geboren. Der Vater war zunächst Grobschmied, besaß aber so viel handwerkliches Geschick und technische Begabung, dass er es bald zum Uhrmacher, Goldschmied und Erfinder von Werkzeugen brachte. Heinrich Zille wurde in der sächsischen Kleinstadt Radeburg bei Dresden in einem Hintergebäude des heutigen Hauses Markt 11 geboren, an dem eine Gedenktafel an ihn erinnert. Noch im selben Jahr brannte die gesamte nördliche Marktseite ab und die Zilles zogen um in das damalige Gasthaus «Stadt Leipzig», heute Heinrich-Zille-Str. 1. Hier lebte Heinrich Zille bis zu seinem dritten Lebensjahr.
1861 zog die Familie Zille zunächst nach Dresden und wenig später nach Potschappel. Hier besuchte Heinrich Zille von 1865 bis 1867 die Schule. Seine Kindheit und Jugend war nicht unbeschwert; der Vater saß mehrmals im Schuldgefängnis und Gläubiger ängstigten die Familie so sehr, dass der junge Zille oft zur Großmutter gegeben wurde. 1867 flüchtete die Familie vor den Schuldeneintreibern nach Berlin. Die ersten Jahre hier waren alles andere als leicht. Sein Vater war lange arbeitslos. Bis zu Heinrichs 14. Lebensjahr hauste die Familie dort unter ärmlichen Bedingungen in einer Kellerwohnung nahe dem Schlesischen Bahnhof. Ein Ofen, ein Stuhl, eine Tasse ohne Henkel, keine Betten. Über diese Zeit sagte Zille später: «Mit einer Wohnung kann man Menschen genauso töten wie mit einer Axt!»
Noch auf der Schule begann Heinrich Zille Zeichenunterricht zu nehmen. Für die Kosten musste er selbst aufkommen. Sein Zeichenlehrer Spanner ermunterte ihn bei einem Gespräch über seinen Berufswunsch, er solle doch Lithograf werden: «Das Beste is, du lernst Lithograf. Zeichnen kannste, und du sitzt in ’ner warmen Stube, immer fein mit Schlips und Kragen ... man schwitzt nicht und bekommt keine schmutzigen Hände. Und dann wirst du mit ‹Sie› angeredet. Was willst du mehr?» Nach dem Willen seines Vaters sollte Zille ursprünglich Metzger werden, er konnte jedoch kein Blut sehen, also ging er bei einem Steinzeichner in die Lehre.
Lehr- und Berufsjahre
Parallel nahm Heinrich Zille Studien bei dem Maler, Illustrator und Karikaturisten Professor Theodor Hosemann an der «Königlichen Kunstschule» auf. Hosemann war ein humorvoller und präziser künstlerischer Beobachter des Altberliner Kleinbürgers und Spießers. Hosemann gab dem Schüler Zille den Rat mit auf den Weg: «Gehen Sie lieber auf die Straße hinaus, ins Freie, beobachten Sie selber, das ist besser, als wenn Sie mich kopieren. Ohne Künstler werden zu wollen, können Sie Zeichnen im Leben immer gebrauchen; ohne zeichnen zu können, sollte kein denkender Mensch sein.»
Zille selbst zog es auf die Straße. Er begann, das Gesehene zu skizzieren. Die Szenen in den Hinterhöfen und das Elend der Unterschicht – das war es, was ihn interessierte. Nicht als Voyeur, sondern als Zeitzeuge und um es für die Nachwelt festzuhalten. Ein Naturtalent war er, wie er fand, jedoch nicht. Zehn Jahre harter Übung brauchte er noch für seinen typischen Zille-Strich.
Zille als Lithograf
Nach Abschluss der Studien arbeitete Zille ab 1875 zunächst in den unterschiedlichsten Betrieben, um sein täglich Brot zu verdienen: Er zeichnete Damenmoden, Muster für Beleuchtungskörper, Kitsch- und Werbemotive und porträtierte zu seinem Vergnügen oder gegen einen Obolus Arbeitskollegen. Weiteres berufliches Rüstzeug sollte Zille in der renommierten Lithografieanstalt «Winckelmann & Söhne» erhalten. Hier lernte er als Geselle die unterschiedlichsten grafischen Techniken kennen: Buntdruck, Zinkografie, die Herstellung von Klischees, Retusche, Ätzradierung und schließlich Lichtdruck und Fotogravur. Am 1. Oktober 1877 bekam er dank seiner umfassenden Vorkenntnisse eine Anstellung als Geselle bei der «Photographischen Gesellschaft Berlin», bei der er dreißig Jahre lang, mit kurzer Unterbrechung durch den Militärdienst, beschäftigt bleiben sollte. In seinen Berufsjahren verfeinerte der Perfektionist Zille sein grafisches Talent, denn es war ihm wichtig, in seinem Brotberuf so gut wie möglich zu sein. Da die Drucktechnik um die Jahrhundertwende noch in den Anfängen steckte und es noch keinen vollkommenen Bilderdruck auf der Buchdruckpresse gab – die Autotypie war gerade 1880 entwickelt worden –, fertigten die Retuscheure von den Originalen fotografische Aufnahmen an, welche in Kleinarbeit mit dem Retuschierwerkzeug korrigiert wurden.
Militärdienst
Von 1880–1882 absolvierte Zille seine Militärdienstzeit als Grenadier beim Leib-Grenadier-Regiment in Frankfurt (Oder) und als Wachsoldat im Zuchthaus Sonnenburg. Für Zille waren diese Jahre eine unliebsame Erfahrung, die er während seiner freien Zeit in zahlreichen Notizen und Skizzen festhielt. Einmal notierte er: «Wir wurden verteilt in die Kompanien, kam man in die Stuben, die Wanzen lauerten schon. In den Betten zerlegenes Müll, Häcksel als Stroh. Schlechtes Essen. Dafür täglich von den Offizieren mit einer Kloake von Kasernenhofblüten und Witzen besudelt. ... Es diente mit zur Mannschaftsausbildung, dass so ein Laffe von Leutnant sonntags vormittags, bei der Spindrevision, auf das Bild meiner Liebsten, das auf der inneren Seite der Tür befestigt war, zeigen durfte mit der höhnischen Frage: ‹Ihre Sau?›»
In den zwei Jahren Dienstzeit entstanden unzählige episodische Soldatenbilder mit vorwiegend humorvollem Charakter, viele dieser Arbeiten sind jedoch verschollen. Zille verarbeitete die eigenen Militärerlebnisse später in seinen «anekdotischen Soldaten- und Kriegsbildern», die während des Ersten Weltkrieges, in den Jahren 1915 und 1916, sehr erfolgreich als Serien unter den Titeln Vadding in Frankreich I u. II und Vadding in Ost und West erschienen. Die satirischen, wenn auch überwiegend patriotischen Bildbändchen wurden vielfach als Kriegsverherrlichung angesehen, infolgedessen schuf Zille auf Anregung seines Freundes Otto Nagel die eindringlicheren Antikriegsbilder Kriegsmarmelade, die allerdings erst lange nach dem Krieg in einer sehr geringen Auflage veröffentlicht wurden und mittlerweile an Aktualität eingebüßt hatten.
Heinrich Zille als junger Familienvater
Familie
Nach der Entlassung vom Militär ging Zille zur «Photographischen Gesellschaft» zurück. Bald darauf lernte er seine Lebensgefährtin kennen: Hulda Frieske, eine Lehrerstochter aus Fürstenwalde, wo am 15. Dezember 1883 die Hochzeit mit einer schlichten Feier stattfand. Bald darauf bezog das junge Paar eine Kellerwohnung im Boxhagen-Rummelsburger Kiez am Grenzweg. Dort kam 1884 die Tochter Margarete zur Welt. 1888 wurde Sohn Hans in der Türrschmidtstraße geboren, wohin die Zilles 1887 gezogen waren, darauf folgte 1901 Sohn Walter in der Mozartstraße; alle Quartiere der Zilles lagen im gleichen östlichen Vorort Berlins, in der Victoriastadt in Lichtenberg. Die letzte Etappe führte die Familie 1892 schließlich in eine Dreizimmerwohnung in der Sophie-Charlotten-Straße. Das Wohnhaus steht unter Denkmalschutz.
Diese Zeit sollte eine der kreativsten Phasen in Zilles Werk werden. Auch wenn er selbst nicht an einen Erfolg als Künstler glaubte, widmete er sich in seiner knappen Freizeit weiterhin ganz seinen Zeichnungen und Studien. Vom Zeichenstil her war Zille noch sehr von der Zeitschrift «Die Gartenlaube» geprägt. Doch langsam entwickelte er einen geschulten Blick für das Wesentliche und schaffte es mit wenigen routiniert gesetzten Kreide- oder Bleistiftstrichen, eine Bewegung oder eine Situation festzuhalten.
Zille als Fotograf
Dass Heinrich Zille selbst fotografisch tätig gewesen ist, wurde erst gegen Ende der 1960er Jahre bekannt und dokumentiert. In Zilles Nachlass fanden sich «418 Glasnegative, einige Glaspositive und über 100 Fotografien, von denen keine Negative mehr aufzufinden sind». Die Entstehungsgeschichte des fotografischen Œuvres wird auf das Jahr 1890 zurückgeschätzt und reicht bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Wahrscheinlicher ist, dass Zille die Fotografie schon nach seiner Entlassung aus der «Photographischen Gesellschaft» (1907) aufgegeben hat. Der Fotografie maß er in künstlerischer Hinsicht ohnehin nur geringe Bedeutung zu. Er nutzte die Kamera als «lichtbildnerischen Notizblock» für seine grafischen Studien. Er hat sich nie als «Photograph» bezeichnet und besaß noch nicht einmal eine eigene Kamera, sondern lieh sich die Geräte aus seiner Firma oder von Arbeitskollegen. Auch ist nicht eindeutig nachweisbar, ob das Bildmaterial aus dem Nachlass ausschließlich von Heinrich Zille stammt.
«Zille sein Milljöh»
Um die Jahrhundertwende begann Heinrich Zille immer bewusster, Szenen aus der proletarischen Unterschicht für sich als Sujet zu entdecken. Zille fand sein «Milljöh» in den Hinterhöfen, Seitengassen und Kaschemmen der Arbeiterviertel.
1907 wurde Zille kurzerhand von der «Photographischen Gesellschaft» entlassen. Den Fünfzigjährigen traf dies hart: Er war verbittert, empört und zutiefst bestürzt. Es sollte eine Zeit dauern, bis Zille begriff, dass er sich hier an der Schwelle zu einem völlig neuen Lebensabschnitt befand: weg vom jahrzehntelangen Werkstattleben hin zum «wahren Leben» draußen vor der Haustür. Er erinnerte sich an die Worte seines ehemaligen Professors: «Gehen Sie lieber auf die Straße hinaus...» So begann Heinrich Zille erst nach seiner Entlassung, als freier Künstler zu arbeiten, und fand nun den für ihn so typischen Duktus, der, mit seinen berlinerischen Texten, Kurzgeschichten und Bonmots versehen, seine Zeichnungen so originell machte.
Zille zeichnete überall. Wo er auch war, hatte er immer einen Stift oder Zeichenkohle dabei. Und fand sich nichts Besseres, skizzierte er auch auf Postkarten, Steuerbescheiden, Fahrkarten oder Packpapier. Oft saß er im «Nussbaum», einer Eckkneipe im Herzen Berlins, oder anderen Lokalen und porträtierte im Verborgenen die Gäste.
Mittlerweile war der «Pinselheinrich», wie er liebevoll genannt wurde, in Berlin kein Unbekannter mehr und genoss bereits einen gewissen Ruhm als virtuoser Portraitzeichner. Zilles Arbeiten stießen mit ihrer spöttischen Sozialkritik an der Wilhelminischen Zeit nicht immer auf Gegenliebe. Hinter seinen teilweise bitterbösen Zeichnungen versteckten sich Tragik und Abgrund. Eine Ausstellung kommentierte ein Offizier erbost mit dem klassischen Satz: «Der Kerl nimmt einem ja die janze Lebensfreude!»
Heinrich Zille: Mein Milljöh (1913)
Die Secession und der Erfolg als Künstler
Um die Jahrhundertwende gelang es Heinrich Zille, erste Zeichnungen auszustellen und in Zeitschriften zu veröffentlichen. Bald wurde man in den Berliner Künstlerkreisen auf den «Neuen» aufmerksam. Der Kunstkritiker Hans Rosenhagen schätzte Zille als «neue Erscheinung, die mit einer Reihe von ebenso realistisch wirksamen wie humorvollen farbigen Zeichnungen ‹aus dem dunklen Berlin› und einem höchst drastischen ‹Frühlingswunder› angenehm auffällt».
1903 erfolgte alsbald Zilles Aufnahme in die neu gegründete Berliner Secession, eine Künstlergruppe, die sich auf Betreiben von Max Liebermann u. a. vom bis dahin dominierenden akademischen Kunstbetrieb abgespalten hatte. Zille wurde Protegé und ein guter Freund von Liebermann. Im gleichen Jahr begann Zilles Mitarbeit an der von Th. Heine und Albert Langen herausgegebenen Münchner Satirezeitschrift «Simplicissimus»: Hier lernte Zille den norwegischen Zeichner Olaf Gulbransson kennen. Es folgten «Jugend» (1905) und schließlich «Die Lustigen Blätter», deren Verlag Dr. Eysler & Co. Berlin im Rahmen der Reihe «Künstlerhefte» die ersten volksnahen Milieuzeichnungen Zilles Kinder der Straße und Berliner Rangen (beide 1908) herausbrachte, welche darauf folgend Zilles auflagenstarke Publikationen einleiteten. Mit den Mappen Mutter Erde (1905) und Zwölf Künstlerdrucke (1909) mit Heliogravuren von Handzeichnungen und Radierungen erlangte Zille schließlich überregionales Renommee als einer der besten deutschen Zeichner.
Der Publikumserfolg als freischaffender Künstler kam Zille in Hinblick auf seine Entlassung bei der «Photographischen Gesellschaft» gerade recht. Galeristen bemühten sich um den «Professor mit der Nickelbrille», und gelegentlich verkaufte Zille auch Werke an Privatsammler und schuf Wandbilder für verschiedene Lokalitäten und Bierkeller. Trotz aller Achtungserfolge erwarb die Berliner Nationalgalerie erst 1921 eine größere Anzahl Zeichnungen von ihm.
1910 wurde Zille der Menzelpreis der «Berliner Illustrirten Zeitung» für seine künstlerische Leistung verliehen. 1913 traten rund 40 Künstler, darunter auch Zille, wiederum aus der Berliner Secession aus und gründeten die Freie Secession. Zille wurde Vorstandsmitglied; Ehrenpräsident war Max Liebermann. Auf Liebermanns Vorschlag wurde Zille 1924 mit der Ernennung zum Professor schließlich Mitglied der Akademie der Künste. Allem Ruhm zum Trotz blieb Zille stets relativ gleichgültig gegenüber den zahlreichen Ehrungen, die ihm zugetragen wurden; dies änderte sich nicht, als mitten in den Entbehrungen des Ersten Weltkriegs seine ersten Bilderbücher erfolgreich verlegt wurden, und auch in späteren Jahren gab sich der Künstler bescheiden.
Heinrich Zille:
Kinder der Straße
Spätere Jahre und Tod
Zu dieser Zeit gab es schon einen regelrechten Rummel um den «Pinselheinrich». Plötzlich gab es Zille-Postkarten, Zille-Zigaretten, Zille-Kneipen. Ständig wurde der Zeichner belagert – von Reportern und Autogrammjägern. Ihm selbst war das eher unangenehm, sogar lästig. «Bitte kein Besuch, bin krank» schrieb er an seine Tür. Eigentlich wollte er «Bitte kein Besuch, bin tot» schreiben – aber der Briefträger riet ihm wegen möglicher Einbrecher dann doch ab.
Nächtelang schrieb Zille Autogramme – sogar auf Pappteller und aufgeweichte Bieruntersetzer. Gutbetuchte Westberliner veranstalteten sogar sogenannte Zille-Hofbälle und verkleideten sich als «armes Volk». Diese Farce war Zille zu viel. Anfangs begrüßte er es, dass man sich mit der Unterschicht auseinandersetzte. Aber die Veranstaltungen verkamen immer mehr zu einer Art Karneval – auf Kosten von Zilles Protagonisten. Der Trubel um seine Person und die zunehmende Vermarktung seiner Bilder wurde ihm langsam zu viel.
Nach dem Krieg musste Zille mehrere private Schicksalsschläge hinnehmen: Er selbst litt zunehmend an Gicht und Diabetes. Am 9. Juni 1919 starb Zilles Ehefrau Hulda mit nur 54 Jahren. Auch sein Sohn Hans und seine geliebte Schwiegertochter Anna starben früh. Zille fühlte sich allein und überfordert. «Ick werde immer weniger», schrieb er, «müde, müde».
Schon als seine Frau gestorben war, hatte sich Heinrich Zille geschworen, die Wohnung in der Sophie-Charlotten-Straße 88, die unlöslich mit seinem Familienglück verbunden war, bis zu seinem Ende nicht aufzugeben: «Meine Wände sollen mein Heim sein, bis ich sterbe.»
Der Sohn Walter behielt die Wohnung in der Sophie-Charlotten-Straße eine Zeit lang ganz im Sinne seines Vaters, musste den Bestand allerdings in den Nachkriegsjahren auflösen, um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern.
In den letzten Lebensjahren veröffentlichte Heinrich Zille noch zahlreiche Zeichnungen in der Berliner Satire-Zeitschrift «Ulk». Den Höhepunkt seiner Popularität erreichte Zille ein Jahr vor seinem Tod mit den großen Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag. Im Märkischen Museum wurde eine Retrospektive seiner Werke unter dem Titel «Zilles Werdegang» ausgestellt.
Im Februar 1929 erlitt Zille schließlich einen ersten, im Mai einen zweiten Schlaganfall. In der Folgezeit zog sich der Künstler immer mehr zurück.
Heinrich Zille starb am Morgen des 9. August 1929. Er erhielt ein Berliner Ehrenbegräbnis auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf. Rund 2000 Trauergäste, darunter viele Künstlerkollegen und einfache Leute aus dem Volk, folgten dem Sarg. Ein Schild und ein Stein weisen den Weg «zu Zille».
Rezeption
Der Name Heinrich Zille ist untrennbar mit der Stadt Berlin verbunden. Zille gehört zu den bekanntesten Berlinern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zählt zu den Berliner Originalen. In der deutschen Hauptstadt ist er in zahlreichen Devotionalien verewigt und der Name Zille untrennbar mit dem Berliner Lokalkolorit verbunden. Mit seinen Zeichnungen erreichte er sowohl das gehobene Bildungsbürgertum als auch das «normale Volk», das ihm als dankbares Sujet diente.
Zilles Heim in der Sophie-Charlotten-Straße 88 (1892)
Betrachtungen zur Person
Populär und volkstümlich wurde Heinrich Zille zweifelsohne durch die Witz- und Satireblätter: Bald kannte jeder seine humorvollen, manchmal sarkastischen, aber stets unverwechselbar ins Schwarze treffenden Bildunterschriften in- und auswendig. Doch hinter dem «Pinselheinrich» versteckte sich noch ein anderer, introvertierter Zille, den nur seine intimsten Freunde kannten und zu schätzen wussten. Jenseits aller Komik und allen Gelächters schirmte er diese Privatsphäre vor neugierigen Blicken ab. In dieser privaten Welt entstanden die unbekannt gebliebenen Zeichnungen und Radierungen, die nie in Zille-Bände Einzug hielten: regungslos wartende, auf Brosamen hoffende Hausiererpaare, auf deren Schultern das ganze Unrecht der Gesellschaft zu lasten scheint; alte Reisigsammlerinnen, die gebückt und von Gram gebeugt noch eine andere Last als die ihrer Kiepen mit sich schleppen; dann gibt es zahlreiche Aktstudien von Arbeiterinnen aus der Zeit nach der Jahrhundertwende, in denen nichts von Zartheit zu finden ist, sondern robuste Leiblichkeit; zahlreiche skizzierte Säuglinge und Kleinkinder, deren Gesichter schon uralt auf den Betrachter wirken; überdies fanden sich frühe Landschaftsstudien und Portraits in Zilles Geheimarchiv. Die zahlreichen einfühlsamen «Privatportraits» seiner Freunde, unter anderen Ernst Barlach, Lyonel Feininger, Käthe Kollwitz, Max Liebermann oder Otto Nagel, besitzen zwar Zilles Tendenz zur schnellen Karikatur, spiegeln aber auch das Typische, den Charakter des Gesichtes wider.
Käthe Kollwitz und Heinrich Zille verband indes eine besondere langjährige Freundschaft: Beide lebten und arbeiteten in Berlin, begegneten sich häufig in der Akademie und hatten künstlerische Übereinstimmungen: Sie widmeten sich, wenn auch auf unterschiedliche Weise, ähnlichen Themen und Sujets. Über ihren Freund sagte Käthe Kollwitz: «... es gibt noch einen dritten Zille, und dieser ist mir der liebste. Der ist weder Humorist für Witzblätter noch Satiriker. Er ist restlos Künstler. Ein paar Linien, ein paar Striche, ein wenig Farbe mitunter – und es sind Meisterwerke.»
Vadding in Ost und West (1915/1916)
Mutterwitz und Mundart: Das Berlinische
Die Vielfalt der Zilleschen Milieubeschreibungen, Humoresken und Anekdoten sind eine Einheit von Bild und zumeist handgeschriebener Untertitelung, die nicht ortsgebunden ist. Es sind scheinbar leicht «dahingeworfene» Milieustudien, gepaart mit derben Dialogen in schnodderigem Berliner Jargon ohne grammatikalische Genauigkeit. Die Bildunterschriften sind dabei eher als Kommentare zu verstehen, die in ironischer, manchmal sarkastisch-makaberer Weise Zilles Blick in die Hinterhöfe und wilhelminischen Amtstuben der Jahrhundertwende begleiten. Viele Zille-Bonmots verschärfen den Galgenhumor der Karikatur noch, während andere Zitate die aussichtslose Tristesse mit fatalistischem Witz fast barmherzig zu mildern versuchen: «Besauft eich nich un bringt det Sarg wieder, die Müllern ihre Möblierte braucht’n morjen ooch.»
Bereits zu seinen Lebzeiten hatte Zille bei den formulierfreudigen Berlinern seine Spitznamen: Vom «Vater Zille» dem «Pinselheinrich», über den «Daumier von der Panke» oder «Raffael der Hinterhöfe» zum «Herrn Professorchen mit der Nickelbrille». Zu Zilles Professur setzte die Wochenschrift «Fridericus» in einer abwertenden Kritik den «Zille seine Namen» noch einen weiteren hinzu: «Der Berliner Abortzeichner Heinrich Zille ist zum Mitglied der Akademie der Künste gewählt und als solches vom Kultusminister Otto Boelitz bestätigt worden. Verhülle, o Muse, dein Haupt.»
Zille und die Kinder
Den Berliner «Rangen» brachte «Vater Zille» seine ganze Teilnahme entgegen: Er war Patenonkel von unzähligen Berliner Kindern. Zilles Kinderzeichnungen besitzen eine ungeschönte Lebendigkeit; sie sind authentisch. Zille zeichnete «seine Kinder» ohne Umstände: Ungewaschen, verlumpt und verdreckt, mit laufenden oder blutigen Nasen, die sie sehnsüchtig an den gefüllten Schaufenstern der Wohlstandsgesellschaft platt drücken, um sogleich verscheucht zu werden. «For Zillen kenn’se janich dreckig jenuch sind», behauptete eine Berliner Mutter.
Zilles Kinder streiten und balgen sich und fahren dabei den Erwachsenen mit vorwitzigem berlinischem Dialekt über den Mund. Oftmals finden sich darin philosophische Betrachtungen aus Kindersicht, wie zum Beispiel in einer Zeichnung vom Berliner Weihnachtsmarkt: «Erst zwee Hampelmänner verkooft heute. Die Menschheit hat keen Sinn nich mehr for Harmlose!»
Kritiker warfen Zille oft vor, seine Kinderzeichnungen seien fern jeglicher Elendsromantik; Zille indes wusste genau, was «seine Kleenen» erwartete, wenn sie heranwuchsen: «Dreiundzwanzig Fennje bekam ’ne Heimarbeiterin, und die Kinder jingen in ’ne Streichholzfabrik und hatten denn von dem Phosphor und Schwefel jar keene Fingernägel mehr. Und da soll man nich mal dazwischenfahren, wenn man erlebt hat, wie sich det Elend von Jeneration zu Jeneration weiterfrißt – wo det Kind schon als Sklave jeboren wird?!»
Zille und die «Pornographie»
Ein Jahr vor Ausbruch des Krieges waren bereits Zilles Bildband Mein Milljöh sowie die Zyklen Berliner Luft und Hurengespräche, letzteres unter dem Pseudonym W. Pfeifer veröffentlicht, erschienen. Zilles ungeschminkte Darstellung von Prostituierten und der sogenannten «Pornographie» erregte vielerorts den Unmut der Sittenwächter und Moralapostel. Die Zwanglosen Geschichten und Bilder, die 1919 bei Fritz Gurlitt in Berlin in einer kleinen, nummerierten Ausgabe erschienen, wurden zeitweilig beschlagnahmt. 1925 wurde Zille wegen der Veröffentlichung seiner Lithografie Modellpause im «Simplicissimus», die acht unbekleidete Mädchen zeigt, in Stuttgart gerichtlich belangt. Trotz der Leumundszeugnisse seiner Künstlerfreunde wurde Zille zur Zahlung von 150 Reichsmark und zur Vernichtung sämtlicher Druckplatten verurteilt. Der Autor Lothar Fischer meinte in einer Monografie über Zille, dass ihm das Thema Pornografie ein persönliches Anliegen gewesen wäre, bei den Hurengesprächen handele es sich «nicht um ein Nebenprodukt Zilles, etwa aus finanzieller Not entstanden, sondern das Thema war ihm ein echtes Anliegen.»
Heinrich Zille, porträtiert von Erich Büttner (1923). Schwarzweißfoto des Gemäldes
Chronist des Proletariats
Seit 1892 lebte Heinrich Zille vier Treppen hoch in der Sophie-Charlotten-Straße 88, am westlichen Ende der Stadt. Und erst hier, im bürgerlichen Ambiente, als Mitglied der «Arbeiteraristokratie», wird der im ärmlichsten Handwerkermilieu aufgewachsene Zille, dessen frühe Zeichnungen und Aquarelle freundliche Biederkeit ausstrahlen, zum Chronisten des Proletariats. Fast gleichzeitig erscheinen die ersten sozialdokumentarischen Fotografien und Bilder. Sie zeigen Kinder und Jugendliche in den abbruchreifen Krögel-Höfen der Berliner Altstadt, Reisigsammlerinnen, die ihre Leiterwagen durch die Sandwüste am Stadtrand ziehen, Müllsammler, Betrunkene, Obdachlose in Hauseingängen, «Trockenwohner», die mit ihren Habseligkeiten in feuchte Neubauten ziehen, bis der Mörtel ausgehärtet ist, und Mantelnäherinnen, die ihren Hungerlohn durch Gelegenheitsprostitution aufbessern.
In einem handschriftlichen Lebenslauf für die Akademie der Künste, die ihn 1924 auf Betreiben Max Liebermanns aufgenommen hatte, nannte Zille William Hogarth als Vorbild. Er hätte auch Daumier oder einzelne Blätter von Doré nennen können: Die Sujets waren da, die Bildtechniken ebenfalls, es fehlte nur der krasse, klare, illusionslose Berliner Strich. Der Mann vor einem Bretterzaun von 1901 ist ein düsteres, geducktes, vom Leben angezähltes Ungetüm mit gewaltigen Pranken, das auch heutigen Sozialarbeitern Angst machen könnte. Und die abgemagerte Göre mit dem Greisinnengesicht gibt mit ihrer Tuberkulose an: «Wenn ick will, kann ick Blut in den Schnee spucken!»
Enthüllung des Kunstgriffs
Die Insassen des «Milljöhs», die Brunnenputzer der industriellen Revolution liebten den Kleinbürger Zille, weil er nicht nur ihr Elend, sondern auch ihre Stärke festhielt, das brüllende Leben der Kneipen, den Hochmut der Straßenmädchen, den Trotz auf den Kindergesichtern im Schlamm. Auf den Fotos, die Zille immer nur als Vorstudien für seine Bilder sah, ist diese Art der Ästhetisierung dagegen nicht möglich. Deshalb wirken sie in der Berliner Doppelschau wie ein Korrektiv: Sie enthüllen den Zille-Stil als Kunstgriff.
Die Schaubuden, in denen «Rosen aus dem Süden», wandernde Leichname und Sioux-Indianer ausgestellt werden, sind in Wirklichkeit viel trostloser, die Tippelbrüder wie der «Mann in der Friedrichstraße» viel erbärmlicher als auf Zilles Zeichnungen. Er klopfte dem Elend nicht «auf den Popo», wie Adorno höhnte, sondern er machte es groß, überlebensgroß im Kleinformat. Er verdarb den Junkern und Parvenüs die Lust am Fin de Siècle, indem er ihnen die Rotzlöffel aus Neukölln ins Gesicht lachen ließ. Diesen Kindern, wusste Zille, würde das neue Jahrhundert gehören.
Stil als Masche
Je bekannter und erfolgreicher Zille wurde, desto mehr verkümmerte sein Stil zur Masche, sein Sujet zum Illustriertenfutter. Als Tucholsky den Zeichner im Jahr 1925 zu den «Neuen» zählte, weil er «vor Mitleid mitleidlos» sei, war Zilles Welt längst zur Massenware geworden; George Grosz und Otto Dix malten nun, was er vorgezeichnet hatte.
Nun ging es nur noch darum, wer den Vater des «Milljöhs» unter seine Fahnen sammeln konnte. Die Kommunisten, mit denen Zille zeitlebens geliebäugelt hatte, beanspruchten ihn am energischsten, aber Zille blieb der Partei bis zu seinem Tod fern. Einen «Gefühlssozialisten» nennt man ihn. So ist Zille auch als Künstler ein Gefühlsrebell geblieben. Seinen Wahlspruch entlieh er sich bei seinen Feinden; er steht unter seinem Lebenslauf für die Berliner Akademie: «Verhülle, o Muse, dein Haupt.» Ihm genügte ihr Körper.
Heinrich Zille, Selbstbildnis
Der unpolitisch-politische Zille
Zilles Leben und Werk rechtfertigen es, ihn als sozialkritischen Menschen zu bezeichnen. Was sein Zeichenstift hervorbringt, scheinen zwar Anekdoten und Humoresken zu sein, bei genauerer Betrachtung wird aber sowohl dem Wilhelminismus wie der nachfolgenden Weimarer Republik schonungslos der Spiegel vorgehalten. Den Zulauf der Nationalsozialisten beobachtete er mit Argwohn. Zille, der selbst einer armen Arbeiterfamilie entstammte und als Kind unter Hunger und Not zu leiden hatte, blieb auch als erfolgreicher und finanziell gesicherter Künstler bodenständig, wobei er stets sein Augenmerk auf die Sorgen und Befindlichkeiten der sogenannten «Unterschicht» richtete. Zille war, wie seine Nachkommen auch, zeitlebens sozial engagiert und trat für die Rechte der kleinen Leute ein. Inwiefern Heinrich Zille als sozialpolitischer Mensch eingeordnet werden kann, bleibt offen. Er selbst distanzierte sich oft von der Parteipolitik, indem er wiederholt betonte: «Ich will der Politik nicht angehören.» Sicher ist, dass er in seinem privaten Kreis ähnlich denkende Menschen versammelt hatte: seinen Künstlerfreund Otto Nagel beispielsweise, der sich früh der Arbeiterbewegung angeschlossen hatte, oder Käthe Kollwitz, die sich zwar als Sozialistin bezeichnete, aber zeitlebens parteilos war. Im Unterschied zu seinen später als Vertreter der «entarteten Kunst» verfemten Freunden erlebte Zille den Beginn des Dritten Reiches und die damit einhergehenden Repressalien wie Arbeits-, Ausstellungs- und Aufenthaltsverbote nicht mehr.
Zille-Rezeption im Dritten Reich
So war es ihm aber auch nicht möglich, sich gegen seine Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten zu wehren. Zille war viel zu populär, um ihn als «Zersetzer» und «Volksfeind» zu brandmarken. Eher war es möglich, ihn im Geiste des Nationalsozialismus umzuinterpretieren. Die Grafik Das Eiserne Kreuz, die zweifellos nur als eine Anklage gegen den Wahnsinn des Krieges und insbesondere seiner Folgen für arme Menschen verstanden werden kann, kommentierten die Nazis zum Beispiel folgendermaßen: «Hier zeigt der Künstler erschütternd auf, wofür der Mann an der Front gefallen ist: für die armselige Wohnküche, für die ärmliche Frau, die darbende Mutter seiner Kinder. Dies Wohnloch im Hinterhaus einer Mietskaserne des Berliner Weddings war dem Frontsoldaten genauso viel und genauso heilig wie dem Großgrundbesitzer, der an der Front sein Eigentum, seine tausend Morgen Land verteidigte und für seine Scholle kämpfte und fiel.»
Zille-Rezeption nach 1945
Nach Kriegsende machte sich der 1945 neu gegründete Kulturbund der späteren DDR die Nähe Zilles zur Arbeiterbewegung für kulturpolitische Propagandazwecke zunutze und stilisierte den fast in Vergessenheit geratenen Zille und dessen Künstlerkollegen zu Künstlern des Volkes. An Zilles Wohnhaus in der Westberliner Sophie-Charlotten-Straße erinnert seit 1949 eine bronzene Gedenktafel an den Künstler. Die in Versalien gesetzte Inschrift lautete: «Die Zillegedenktafel nach 1933 zum Verschrotten gegeben, gerettet von Arbeiterhand, im Jahre 1949 erneuert. In diesem Haus wohnte vom 1. September 1892 bis zu seinem Tode der Meister des Zeichenstifts, der Schilderer des Berliner Volkslebens Heinrich Zille, geb. 10.1.1858 Radeburg, gest. 9.8.1929. Berlin. Seinem Andenken die Stadt Berlin 1931.»
Heinrich Zille
Graphiker, Zeichner, Photograph
Zeittafel
1858 10. Januar: Rudolf Heinrich Zille wird als Sohn des Uhrmachers und Feinschlossers Johann Traugott Zill (ab 1854: Zille) und dessen Frau Ernestine Louise (geb. Heinitz) in Radeburg bei Dresden geboren.
1867 November: Die hoch verschuldete Familie zieht nach Berlin.
1872 Zille beendet seine Schulzeit. Gegen den Willen seiner Eltern beginnt er in Berlin eine Ausbildung als Lithograph. Gleichzeitig studiert er als Abendschüler an der «Königlichen Kunstschule» bei Theodor Hosemann.
1874 Abschluss der Studien.
1877 Zille wird als Geselle bei der «Photographischen Gesellschaft» in Berlin angestellt.
1880–1882 Militärdienst in Frankfurt/Oder und Sonnenburg.
1883 15. Dezember: Heirat mit der Lehrerstochter Hulda Frieske. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.
1901 Zilles Arbeiten werden von der «Berliner Secession» ausgestellt. Er veröffentlicht seine Zeichnungen in den Zeitschriften «Simplicissimus», «Jugend» und «Die Lustigen Blätter».
1903 Aufnahme in die «Berliner Secession».
1907 Nach 30-jähriger Anstellung wird Zille von der Photographischen Gesellschaft entlassen. Fortan lebt er als freischaffender Künstler.
1908 Veröffentlichung seiner Zeichnungen in dem Bilderband Kinder der Straße sowie in weiteren Mappenwerken. Seine Werke stellen das Leben und Milieu des Proletariats sozialkritisch und liebevoll dar.
1913 Er wird Vorstandsmitglied der «Freien Secession», nachdem sich diese von der «Berliner Secession» abgespalten hat.
Der Bildband Mein Milljöh sowie die Zyklen Hurengespräche und Berliner Luft erscheinen.
1919 Tod seiner Frau.
1924 Aufnahme in die Preußische Akademie der Künste auf Vorschlag von Max Liebermann und gleichzeitige Verleihung des Professorentitels.
1925 Durch Filme wie Die Verrufenen. Der fünfte Stand wird sein Name unabhängig von seiner Person zunehmend kommerzialisiert.
1928 Zilles Popularität findet ihren Höhepunkt in großen Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag. Retrospektive «Zilles Werdegang» im Märkischen Museum.
1929 9. August: Heinrich Zille stirbt in Berlin-Charlottenburg und erhält ein Ehrenbegräbnis in Stahnsdorf. Erst nach seinem Tod wird seine Bedeutung als Photograph erkannt.
Der Text ist entnommen aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Zille
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