Sonderthema
Zitate und Aussprüche
Der Bauer ist kein Spielzeug
Das Zitat stammt aus der Ballade Das Riesenspielzeug von Adelbert von Chamisso. Das Motiv geht auf eine Volkssage zurück, in der ein Riesenritter seine Tochter ermahnt, nicht mit einem Bauern zu spielen. Bei Chamisso heißt es: «Sollst gleich und ohne Murren erfüllen mein Gebot;/Denn wäre nicht der Bauer, so hättest du kein Brot;/Es sprießt der Stamm der Riesen aus Bauernmark hervor;/Der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor!» Mit dem Zitat «Der Bauer ist kein Spielzeug» wird die Bedeutung des Bauern für die Ernährung des Menschen unterstrichen; gelegentlich wird damit zum Ausdruck gebracht, dass man den Bauernstand (die Landwirte) nicht von oben herab behandeln und mit ihm nach Belieben umspringen kann.
Er, der herrlichste von allen
Mit dieser Zeile beginnt das zweite Gedicht aus dem Liederkreis Frauenliebe und -leben von Adelbert von Chamisso. Der Zyklus, lyrischer Ausdruck einer hingebungsvollen Liebe aus der Sicht einer Frau, wurde besonders durch die Vertonung von Robert Schumann bekannt. Das Zitat aus dem zweiten Gedicht wird zur Charakterisierung eines Mannes heute wohl nur noch ironisch oder scherzhaft gebraucht.
Ich kann’s nicht fassen
In Situationen positiver oder negativer Überraschungen wird mit diesen Worten ausgedrückt, dass man ein Ereignis oder einen Umstand in all seinen Auswirkungen noch gar nicht richtig begreifen kann. Sie finden sich in den Versen «Ich kann’s nicht fassen, nicht glauben,/Es hat ein Traum mich berückt», mit denen das dritte Gedicht aus Frauen-Liebe und -leben beginnt.
Ich träum’ als Kind mich zurücke
Wenn man besonders als älterer Mensch Erinnerungen an die eigene Kindheit sucht und diese noch einmal nacherleben möchte, kann das mit diesem Zitat kommentiert werden. Es stammt aus Adelbert von Chamissos Gedicht Das Schloss Boncourt, dessen erste Strophe lautet: «Ich träum’ als Kind mich zurücke,/Und schüttle mein greises Haupt;/Wie sucht ihr mich heim, ihr Bilder,/Die lang ich vergessen geglaubt?»
Nun hast du mir den ersten Schmerz getan
Mit diesem Vers beginnt das achte von neun Gedichten des Zyklus Frauenliebe und -leben. Der Mann der von tiefer Liebe ergriffenen Frau ist gestorben. Sie beginnt ihre Klage mit dem Vers: «Nun hast du mir den ersten Schmerz getan,/Der aber traf./Du schläfst, du harter, unbarmherz’ger Mann,/Den Todesschlaf.»
Das Riesenspielzeug
Dies ist der Titel eines Gedichts von Adelbert von Chamisso. Das Gedicht beginnt: «Burg Niedeck ist im Elsass der Sage wohl bekannt,/Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand». Es erzählt von dem «Riesenfräulein», das sich im Spiel aus der Burg entfernt und bald winzig klein zu seinen Füßen einen pflügenden Bauern erspäht und ihn als «ein Spielding wunderschön» mitnimmt. – Man verwendet den Ausdruck für etwas, das sich dem Auge als übermäßig groß oder auch auf große Entfernung als besonders klein darbietet, beispielsweise Häuser oder Menschen in der Landschaft.