Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №3/2009

Vermischtes

Hätten Sie’s gewusst?

Plural von Licht
In der Bedeutung Lampe, Beleuchtung hat das Wort Licht den Plural Lichter. Im Wohnzimmer war es taghell, alle Lichter brannten. Wie kleine Irrlichter schwirrten Glühwürmchen durch die Nacht. Wenn wir die Krise nicht in den Griff bekommen, gehen hier bald die Lichter aus. Eine ganz besondere Bedeutung hat der Begriff Lichter in der Jägersprache, hier bezeichnet er die Augen des Haarwildes. Durchs Unterholz funkelten die Lichter einer Wildschweinrotte.
Die Pluralform die Lichte war ursprünglich ein dichterischer Ausdruck für Wachskerzen und gilt in dieser Bedeutung heute als veraltet. Erhalten geblieben ist die Form allerdings im Kompositum die Teelichte, eine Pluralbildung, die neben der Variante Teelichter auch heute noch verbreitet ist.

licht
Das Adjektiv licht stammt ebenso wie das Substantiv vom mittelhochdeutschen lieht, althochdeutschen lioht (= leuchtend, strahlend) ab. In der daraus abgeleiteten Bedeutung von viel Licht erhellt, voller Helligkeit gehört es heute überwiegend der gehobenen Sprache an: Man führte sie in einen lichten Raum mit wunderschönen alten Möbeln. Quasi eine Steigerungsform ist die Zusammensetzung helllicht: Das Verbrechen geschah am helllichten Tag. Ironisierend wird licht oft auch gebraucht, wenn man zum Ausdruck bringen will, dass jemand wider Erwarten vernünftig gehandelt hat: Ich habe das Gefühl, sie hatte da einen lichten Moment. Häufig ist seine Verwendung im Sinne von spärlich bewachsen, große Zwischenräume aufweisend: Sein Haar war in der letzten Zeit recht licht geworden. Sie kamen an eine lichte Stelle im Wald.
Seinen festen Platz hat dieses Eigenschaftswort auch im technischen Bereich, hier bezeichnet es die Entfernung von der einen zur anderen Begrenzungsfläche: Das Rohr hat eine lichte Weite von 20 Zentimetern.

Sein Licht [nicht] unter den Scheffel stellen
Der Scheffel ist ein schaufelartiges Gefäß, das früher als Getreidemaß verwendet wurde. Ein Licht, das man unter den Scheffel stellt, ist abgeschirmt, es leuchtet nicht weit. Hierauf bezieht sich die Bibelstelle bei Matthäus (5,15), wo es heißt, dass man sein Licht nicht unter den Scheffel, sondern auf einen Leuchter stellen soll, damit es von allen gesehen werden kann. Matthäus bezieht dieses Bild auf die guten Taten eines Menschen. Heute wird die Wendung auch auf besondere Fähigkeiten bezogen und bedeutet im umgangssprachlichen Gebrauch, dass man seine Leistungen und Fähigkeiten [nicht] aus Bescheidenheit verbergen soll: Im Geschäftsleben sollte man sein Licht nicht unter den Scheffel stellen, wenn man Erfolge haben will.