Landeskunde
Der Valentinstag
Erstellt von Tatjana Slotschenskaja, Moskau
Zu der Autorin
Tatjana Slotschenskaja hat 2008 die Moskauer Städtische Pädagogische Universität absolviert. Zurzeit ist sie als Deutschlehrerin am Bildungszentrum Nr. 1272 in Moskau tätig.
Der 14. Februar, wer wüsste es nicht, ist seit Jahrhunderten inoffizieller Festtag aller Verliebten. Es gibt Valentinskonfekt, Valentinskarten, ein Parfum namens St. Valentin, doch der Valentinstag ohne Blumen ist für viele Frauen wie Weihnachten ohne Kerzen, Silvester ohne Raketen (was nicht ausschließen soll, dass SIE auch IHM einen Blumenstrauß schenken kann). Während das Jahr über hauptsächlich Frauen Blumensträuße kaufen, sind es am Valentinstag überwiegend Männer.
Der Schutzpatron der Liebenden: Bischof Valentin
Namensgeber für das romantischste aller Feste ist der Legende nach Bischof Valentin von Terni, der im dritten Jahrhundert Liebespaaren heimlich den kirchlichen Segen gab. Darunter auch Soldaten, die laut Dekret des Kaisers nicht heiraten durften.
Angeblich schenkte er den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten. Und allgemein galt, dass diese Ehen unter einem besonderen Schutz und Segen standen. Dies erklärt auch, weshalb Blumen, vor allem rote Rosen, auch heute noch das beliebteste Liebespfand am Valentinstag sind.
Leider wurde Bischof Valentin wegen seines christlichen Glaubens am 14. Februar 269 auf Befehl von Kaiser Claudius II. enthauptet. Seitdem gilt der Todestag des Märtyrers mit dem großen Herzen als Gedenktag für alle Liebenden.
Kleine Historie: Von England in die «Neue Welt»
Der Valentinstag stammt ursprünglich aus dem angelsächsischen Raum. Bereits im 15. Jahrhundert umwarben Engländer mit romantischen Gedichten und Brieflein Ihre(n) Liebste(n). Von England aus kam der Valentinstag mit den ersten Einwanderern dann in der «Neuen Welt» an, wo er noch heute zu den beliebtesten Traditionen zählt. Bereits Schulkinder verschicken fleißig Valentinskarten.
Und die Erwachsenen machen ihrem Schatz mit Blumen, Pralinen oder anderen Kleinigkeiten eine Liebeserklärung. «Be my Valentine!», das sagen mittlerweile aber auch Millionen von Japanerinnen zu ihrem Ehemann, Liebsten oder Chef.
Allerdings verschenken sie ausschließlich Schokolade. Dafür bekommen sie umgekehrt einen Monat später (14. März) weiße Schokolade geschenkt. Der 14. März heißt in Japan nämlich offiziell White Day oder St. White’s Day, daher die weiße Schokolade.
Schon vor 600 Jahren war es in England Brauch, sich an diesem Tag «Valentines» – Karten mit vierzeiligen Liebesgedichten – zu schenken. Urheber der Mode, das Schicken dieser Karten mit Blumen zu verbinden, soll der Schriftsteller Samuel Pepys gewesen sein, der am 14.2.1667 seiner Gattin, auf hellblauem Papier mit goldenen Initialien, einen Liebesbrief schrieb; woraufhin sie ihm begeistert einen Blumenstrauß schickte. Von da an wurde die Verbindung von Brief und Blumen in der noblen britischen Gesellschaft nachgeahmt.
Englische Auswanderer nahmen den Valentinsbrauch mit in die «Neue Welt» – und so kam durch US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg dieser Brauch nach Deutschland. 1950 veranstaltete man in Nürnberg den ersten «Valentinsball»; der Valentinstag wurde offiziell eingeführt.
Das ist interessant: «Ich liebe dich» – in anderen Sprachen
Sprache |
Spruch |
Afrikaans |
Ek is lief vir jou |
Arabisch |
Ana Hebbek |
Dänisch |
Jeg elsker dig |
Elsässisch |
Iih hoan dich geer |
Englisch |
I love you |
Esperanto |
Mi amas vin |
Finnisch |
Minä rakastan sinua |
Französisch |
Je t’aime |
Griechisch |
S’ayapo |
Italienisch |
Ti amo |
Jiddisch |
Ikh hob dikh lib |
Lateinisch |
Te amo |
Luxemburgisch |
Ech hun dech gär |
Niederländisch |
Ik hou van jou |
Polnisch |
Kocham cie |
Portugiesisch |
Eu te amo |
Schwyzerdütsch |
Ch’ha di gärn |
Slowakisch |
Lubim ta |
Spanisch |
Yo te quiero |
Tunesisch |
Ha eh bak |
Ungarisch |
Szeretlek |
Sprüche zum Thema
Keine Liebe ist größer als die, in der man seine Schwächen zeigen darf. (Ernst Wiechert)
Die Zärtlichkeit ist die Blume der Liebe. (Sprichwort)
Keine Liebe ohne Leid.
Wie viel Muscheln am Strand, so viel Schmerzen bietet die Liebe. (Ovid)
Hätte ich alle Weisheit,
und hätte ich die Liebe nicht,
so wäre ich nichts nütze. (Friedrich Rückert)
Liebe ist der Arzt aller Krankheiten.
Sie ist Ursache und Ziel der Schöpfung.
Sie ist die einzige positive Kraft. (Rumi)
Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer. (Konfuzius)
Das Warum ist egal.
Das Woher ist nicht wichtig.
Das Wann zählt nicht mit.
Das Wer spricht für sich.
Liebe gibt es überall,
sie zu erkennen ist eine Gabe,
die jeder Mensch in sich hat.
Er muss sie nur zu nutzen wissen.
Das gute Leben ist von Liebe beseelt und vom Wissen geleitet. (Bertrand Russell)
Die Liebe ist nichts anderes als ein Kampf, in dem beide gewinnen. (Madonna)
Die meisten Menschen haben Angst, dass sie ihre Freiheit verlieren, wenn sie lieben, und können nicht glauben, dass die Liebe gleichzeitig die größte Entwicklung der Freiheit bedeutet. (Erich Fromm)
Liebe ist die einzige Sklaverei, die als Vergnügen empfunden wird. (George Bernard Show)
Nichts sein und nichts lieben, ist identisch. (Ludwig Feuerbach)
Wenn auf der Welt die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich. (Aristoteles)
Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung schaut. (Antoine de Saint-Exupery)