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Abschlussbericht zum Wettbewerb «Kulturbrücke Deutschland – Russland»
Der Wettbewerb «Kulturbrücke Deutschland – Russland», der vom Goethe-Institut Moskau und der AFS Russia ins Leben gerufen wurde, fand zum ersten Mal im Schuljahr 2007/2008 statt. Auch im Jahr 2008/2009 wurde der Wettbewerb erneut ausgeschrieben und stieß wieder auf ein hohes Interesse seitens der Schulen und Schüler. Nach zwei erfolgreichen Pilotrunden planen die Organisatoren den Wettbewerb jährlich stattfinden zu lassen.
Das Ziel des Wettbewerbs besteht darin, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Mehrsprachigkeit im schulischen Unterricht und konkret auf das Erlernen von Deutsch als 2. Fremdsprache zu lenken. Weitere Ziele sind die Steigerung der Attraktivität des DaF-Unterrichts und die Ermittlung von kreativen und förderungswürdigen jungen Menschen, die sich gerne im interkulturellen Dialog zwischen den beiden Ländern erproben möchten.
Der Erreichung dieses Ziels dient sowohl das Format des Wettbewerbs als auch die besten Preise: ein Vollstipendium für das Akademische Austauschjahr in Deutschland, gestiftet vom AFS Russia, ein Vollstipendium vom Goethe-Institut für einen dreiwöchigen Jugendsprachkurs in Deutschland und ein Stipendium für ein Sprachkurstrimester an einem Sprachlernzentrum oder für eine kostenfreie internationale Prüfung am Goethe-Institut Russland, ebenfalls vom Goethe-Institut. Es winkten auch verschiedene Sachpreise.
Der Wettbewerb ist eine der von der bilateralen Kommission zur Abwicklung des Sprachabkommens geplanten Maßnahmen und wird somit von der Föderalen Bildungsagentur begrüßt. Die Föderale Bildungsagentur leistet bei der Ausschreibung des Wettbewerbs eine wirksame organisatorische Unterstützung und gestaltet die Urkunden für die Finalisten mit.
Zur Teilnahme am Wettbewerb werden Schüler zwischen 15 und 17 Jahren eingeladen, die Deutsch als 2. Fremdsprache lernen. Das Sprachniveau wird nicht vorgegeben. Im Unterschied zum Schuljahr 2007/2008 wurde der Wettbewerb 2008/2009 russlandweit ausgeschrieben. Über 350 Jugendliche haben die schriftlichen Aufgaben im Internet gelöst. Davon kamen 23 in die engere Auswahl für die zweite Runde, die vom 31.01.2009 – 02.02.2009 in Nishnij Nowgorod stattfand. 17 Schüler nahmen an dieser Runde teil und stellten ihre interkulturelle Kompetenz, Teamfähigkeit und ihre deutschen Sprachkenntnisse auf die Probe.
Die Finalisten kamen aus folgenden Orten: Nowosibirsk, Samara, Nishnij Tagil (Swerdlowsker Gebiet), Rybinsk (Jaroslawler Gebiet), Jelez (Lipezker Gebiet), Woronesh, Dorf Zelina (Rostower Gebiet), Slawjansk-an-der-Kuban (Region Krasnodar), Dorf Nowosawedennoje (Region Stawropol), Dorf Nowy Jachassy (Tschuwaschien), Archangelsk, Ishewsk, Slobodskoj (Kirower Gebiet), Dorf Wjoschenskaja (Rostower Gebiet), Moskau, Pskow, Rostow-am-Don.
Es ist bezeichnend, dass sich an diesem Wettbewerb Jugendliche aus kleineren Orten und sogar Dörfern beteiligt haben. Bei den mündlichen Präsentationen sollten die Jugendlichen ihren Heimatort deutschen Freunden vorstellen. Dafür hatte jeder
ca. 10 Min. Anschließend musste man auf die Fragen der Jury antworten.
Bewertet wurde nach den folgenden Kriterien: Inhalte der Präsentation, Form, Interaktion und Sprachbeherrschung. Außerdem konnten die Teilnehmer für die einzelnen Kriterien Bonuspunkte bekommen. Des Weiteren wurde die interkulturelle und soziale Kompetenz in den Interviews geprüft und die Teamfähigkeit bei der Gruppenarbeit beobachtet. Die Sieger wurden nach der Gesamtpunktzahl ermittelt. Die Jury setzte sich aus Vertretern des Goethe-Instituts, der AFS Russia, der Föderalen Bildungsagentur, des SLZ Nishnij Nowgorod und des Verlags «Prosweschtschenije» zusammen.
Das Finale fand im «Zentrum für begabte Kinder» statt, in dem auch schon drei Gesamtrussische Deutscholympiaden stattgefunden hatten. Dabei wurden die Organisatoren vom stellvertretenden Gouverneur des Gebiets Nishnij Nowgorod, Herrn G. Suworow, unterstützt.
Herr G. Suworow unterstrich in einem seiner Anwortschreiben, dass er die Initiativen des Goethe-Instituts sehr hoch schätzt und sich auf die zukünftige Zusammenarbeit freut. Eine weitere große Unterstützung bei der Umsetzung des Finales hat auch Frau Anna Wassiljewa, SLZ-Leiterin, geleistet. Die Kosten für das Finale in Nishnij Nowgorod waren zu 50:50% zwischen dem Goethe-Institut und der AFS Russia aufgeteilt.
Die feierliche Siegerehrung und Preisverleihung wurden als ein großes Fest der deutschen Sprache veranstaltet. Eingeladen waren, zusätzlich zu den Teilnehmern am Wettbewerb, Schüler und Deutschlehrer aus Nishnij Nowgorod und insgesamt sieben Schulen, darunter auch die beiden PASCH-Schulen. Neben der Preisverleihung fanden im Rahmen der Siegerehrung eine GI- und eine AFS-Präsentation, ein landeskundliches Quiz (organisiert vom SLZ) sowie ein Konzert statt. Zur Begrüßung erschien eine Stellvertreterin von Herrn S. Naumow, dem Bildungsminister der Region Nishnij Nowgorod. Des Weiteren war eine Journalistin von der Zeitung «Business und Karriere» anwesend, welche einen Artikel über den Wettbewerb schreibt.
Den ersten Platz hat Rolan Andrejew aus Ishewsk
belegt. Den zweiten Platz belegte Margarita Roschtschupkina aus der Stadt Jelez (Lipezker Gebiet) und den dritten Preis hat Kristina Jewdokimowa aus Pskow gewonnen. Sie wird im Herbst 2009 ein Trimester lang Deutsch am Goethe-Institut St. Petersburg lernen.
Die Organisatoren des Wettbewerbs hoffen, dass sie dieses Projekt auch im nächsten Jahr weiterführen können.
Dr. Maria Lukjantschikowa,
Beauftragte für Bildungskooperation,
Goethe-Institut Moskau