Aus aller Welt

Känguru springt durchs Fenster zur Familie ins Bett

Mit einem drei Meter hohen Sprung durchs Fenster ins Schlafzimmer hat ein Känguru eine Familie in Australien gehörig erschreckt. Im ersten Augenblick, noch im Halbschlaf, habe er sich gefragt, ob er es mit einem «durchgedrehten Ninja», einem japanischen Schattenkämpfer, zu tun habe, sagte der aus der Schweizer Stadt Stans ausgewanderte Koch Beat Ettlin der Nachrichtenagentur AAP. Das Tier landete auf dem Bett, wo Ettlin, seine Partnerin Verity Beman und ihre neunjährige Tochter Beatrix am Sonntag gemütlich ausschlafen wollten.
Offenbar selbst erschrocken, hüpfte das Känguru nach einiger Zeit aus der Tür hinaus in das Zimmer des zehnjährigen Sohns Leighton. Ettlin gelang es, das Beuteltier in den Schwitzkasten zu nehmen und unter erheblichem Kraftaufwand aus dem Haus zu befördern. Gegenüber AAP schätzte er sich «glücklich», mit Kratzern am Bein und am Hintern und zerrissener Unterhose weggekommen zu sein. Noch bevor die Familie Polizei und Wildschützer alarmieren konnte, verschwand das Känguru in einem nahe gelegenen Naturpark.

Didaktisierungsvorschlag

1. Einführende Aufgaben

1.1. Sehen Sie sich das Bild an und beantworten Sie die Fragen.

a) Was ist auf dem Bild dargestellt?
b) Wo leben Kängurus?
c) Haben Sie ein Känguru schon gesehen? Wo?
d) Wo können wir auf Tiere aus allen Kontinenten treffen?
e) Sind Sie für oder gegen die Haltung der Kängurus in Zoos?

1.2. Was fällt Ihnen zum Wort «Känguru» ein?

1.3. Wissen Sie, was das Wort «Känguru» bedeutet?
Lesen Sie den folgenden Text.

Der erste Europäer, der ein Känguru sichtete, war der britische Seefahrer James Cook 1770. Nach einer Legende, die sogar noch heute im etymologischen Wörterbuch «The Facts on File Encyclopedia of Word and Phrase Origins» zu finden ist, soll der Name Känguru in einer Aboriginesprache «Ich verstehe nicht» bedeuten und den Briten auf ihre (natürlich auf Englisch formulierte) Frage «Was ist das für ein Tier?» geantwortet worden sein.
Die genaue Herkunft des Namens ist aber unklar, möglicherweise kommt er aus einer Aboriginesprache und bedeutet «mit vier Beinen hüpfen». Der Journalist Tony Horwitz gibt in seinem Buch «Cook – Die Entdeckung eines Entdeckers» ein Gespräch wieder, das er mit dem Aborigine Eric Deeral führte. In diesem Gespräch wird der Name «Känguru» abgeleitet von dem Wort «gangurru» (bzw. gang-oo-roo), das in der Sprache eines Eingeborenenstammes, der Guugu Yimidhirr, als Bezeichnung für ein graues oder ein schwarzes Riesenkänguru dient. Weiter wird angeführt, dass der besagte Stamm mehrere Wörter für die verschiedenen Arten von Kängurus hatte. In den Mythen der Traumzeit der Aborigines gibt es nach R.°Lewis ein «Great Kangaroo» (großes Känguru), das, als die große Flut kam, dafür sorgte, dass die «animal people» (die Tierleute) das Wasser zurückhielten. Als das große Känguru dies erreicht hatte, spie es die Worte aus, die alle Menschen auf der Erde sprechen.
Schon 1898 hat ein Ethnologe auf die Existenz des Wortes «gang-oo-roo» hingewiesen, jedoch wurde die Vokabel erst 1972 von dem Anthropologen Hohn Haviland «wiederentdeckt» – mittlerweile ist sie jedoch auch im «Australian National Dictionary» verzeichnet.
Die oben erwähnte Anekdote geht wohl auf Seefahrer nach Cook zurück, die erfahren mussten, dass alle Tiere und selbst ihre Schiffe von dem Stamm der Gwyeagal als «kangaroo» bezeichnet wurden. Dieses Wort war von den Engländern mitgebracht worden – die Cooks Berichte kannten°– und von diesem Stamm der Aborigines übernommen worden. Sie bezeichneten damit alle großen Tiere.

(Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4ngurus)

Welche Hypothese finden Sie am interessantesten? Erklären Sie, warum.

1.4. Lesen Sie das Gedicht.

Das Beuteltier

Es war vor gut 200 Jahren,
Australien war noch unbekannt.
Da ist James Cook zur See gefahren
und erforschte dieses Land.

Viel Neues gab es da zu sehn.
So kam hervor aus einem Strauch
ein Tier, das hüpfte, statt zu gehn,
mit einem Beutel vorn am Bauch.

Cook fragte sich, was das wohl sei?
Geweckt war seine Wissbegier.
Ein Ureinwohner kam vorbei.
Den fragte er: «Wie heißt das Tier?»

Dieser kam auch gleich zur Sache.
«Känguru», so sprach er schlicht.
Doch Kän-gu-ru in seiner Sprache
heißt nur: «Ich versteh dich nicht!»

(Aus: http://www.onlinewahn.de/beutel.htm)

Welche Hypothese (1.3) veranschaulicht dieses Gedicht?

1.5. Vervollständigen Sie den Titel des Artikels: «Känguru springt durchs ...»
a) Gebüsch
b) Feld
c) Fenster zur Familie ins Bett

1.6. Wovon könnte in dem Artikel die Rede sein?

2. Wortschatz

ge|hö|rig <Adj.>: a) so, wie es [jmdm., einer Sache] angemessen ist; gebührend, geziemend: jmdm. den -en Respekt erweisen; du musst den -en Abstand wahren; den -en Platz finden; er hat sich nicht g. entschuldigt, benommen; b) (in Ausmaß, Menge o. Ä.) nicht gering, beträchtlich: eine -e Tracht Prügel; jmdm. einen -en Schrecken einjagen; eine -e Portion essen; c) <intensivierend bei Adj. u. Verben> sehr, in hohem Maße: da ist etwas g. schiefgegangen; er hat ihn g. ausgeschimpft.

durch|dre|hen <sw. V.>: 1. mit einer Drehbewegung durch eine Maschine laufen lassen <hat>: Fleisch, Kartoffeln [durch den Wolf] d. 2. (ugs.) kopflos werden, die Nerven verlieren <hat, seltener: ist>: vor dem Examen hat sie plötzlich durchgedreht; er ist vor Schmerzen durchgedreht; bei dem Lärm dreh ich noch durch. 3. (von Rädern eines Fahrzeugs) sich auf der Stelle drehen <hat>: beim Start auf dem vereisten Boden drehten die Räder durch. 4. (Film) eine Szene, Szenen ohne Unterbrechung aufnehmen <hat>.

durch|ge|dreht: (ugs.) verwirrt: er ist völlig durchgedreht; vgl. durchdrehen (разг. свихнувшийся, ненормальный, сумасшедший).

lan|den <sw. V.>: (von oben her, von der Luft aus) auf festen Untergrund, auf die Erde niedergehen, auf dem Boden aufsetzen: das Flugzeug landete sicher, glatt, pünktlich; wir sind auf dem Flughafen, in Frankfurt gelandet; wann wird die Maschine l.?; der Pilot konnte wegen Nebels nicht l.; das Raumschiff ist auf dem Mond weich gelandet (hat auf dem Mond aufgesetzt, ohne zu zerschellen); <subst.:> vor dem Landen anschnallen.

hüp|fen (bayr., österr., sonst veraltet): kleine Sprünge machen: der Vogel hüpft; <subst.:> die Kinder spielen Hüpfen (Himmel u. Hölle); Ü das Herz hüpfte mir vor Freude [im Leibe].

Schwitz|kas|ten, der: 1. (früher) mit einer Öffnung für den Kopf versehener hölzerner Kasten für Schwitzbäder. 2. (Ringen) Griff, bei dem man die Armbeuge von hinten um den Hals des Gegners legt u. dessen Kopf gegen den eigenen Oberkörper presst: jmdn. in den S. nehmen.

3. Arbeit am Wortschatz

3.1. Welche Wörter und Wendungen sind synonym?

alarmieren • aufmerksam auf etw. machen • Beuteltier • hoppeln • hopsen • hüpfen • Känguru • springen • zu Hilfe rufen

3.2. Erschrecken – stark oder schwach?

1. Das Erlebnis ... ihn tief.
2. Ich ... vor ihm.
3. Der Anblick ... sie heftig.
4. Über diesen Vorfall ... ich sehr.
5. ... mich doch nicht so!
6. Das Kind ... vor dem Hund.
7. ... nicht!
8. Ich bin vor der Höhe der Summe ... .
9. Ich habe mich tüchtig ... .

3.3. Was passt zusammen? Verbinden Sie.

1. Koch
2. Kraftaufwand
3. Naturpark
4. Ninja
5. Schattenkämpfer
6. Sohn
7. Sprung
8. Tochter
9. Unterhose

a) ausgewandert
b) durchgedreht
c) erheblich
d) hoch
e) japanisch
f) nahe gelegen
g) neunjährig
h) zehnjährig
i) zerrissen

Bilden Sie Sätze mit den entstandenen Wortgruppen.

3.4. Welche Beuteltiere haben sich hier versteckt? Finden Sie mindestens 14 Tiere.

3.5. Wie heißen die Wörter?

Mit einem drei Meter hohen __________ (ungSrp)¹ durchs Fenster ins Schlafzimmer hat ein Känguru eine Familie in Australien gehörig __________
(rscecekhrt)². Im ersten Augenblick, noch im Halbschlaf, habe er sich gefragt, ob er es mit einem durchgedrehten Ninja, zu tun habe, sagte der aus der Schweiz ausgewanderte __________ (cKoh)³ Beat Ettlin. Das Tier __________ (edeatnl)⁴ auf dem Bett, wo Ettlin, seine Partnerin und ihre neunjährige Tochter __________ (tühgmilce)⁵ ausschlafen wollten. Selbst erschrocken, __________ (fhütpe)⁶ das Känguru in das Zimmer des Sohns. Ettlin gelang es, das Beuteltier in den __________ (zkcatwithesSn)⁷ zu nehmen und unter erheblichem Kraftaufwand aus dem Haus zu __________ (rdeeböfrn)⁸. Er schätzte sich glücklich, mit __________ (zKrnaert)⁹ am Bein und am Hintern und __________ (zsieesrerrn)¹⁰ Unterhose weggekommen zu sein. Noch bevor die Familie Polizei und Wildschützer __________ (irnrelemaa)¹¹ konnte, verschwand das Känguru in einem nahe gelegenen __________ (rpakartNu)¹².

4. Arbeit am Text

4.1. Wer hatte recht mit seinen Annahmen (Aufgabe 1.6)?

4.2. Erklären Sie die folgenden Textstellen.

Im ersten Augenblick, noch im Halbschlaf, habe er sich gefragt, ob er es mit einem «durchgedrehten Ninja»...
Das Tier landete auf dem Bett ...
Ettlin gelang es, das Beuteltier in den Schwitzkasten zu nehmen und unter erheblichem Kraftaufwand aus dem Haus zu befördern.
Gegenüber AAP schätzte er sich «glücklich», mit Kratzern am Bein und am Hintern und zerrissener Unterhose weggekommen zu sein.
Noch bevor die Familie Polizei und Wildschützer alarmieren konnte, verschwand das Känguru in einem nahe gelegenen Naturpark.

4.3. Richtig oder falsch sind folgende Aussagen?

	R	F
1. Das Känguru hat die Familie kaum erschreckt.	o	o
2. Das Tier ist durchs Fenster aufs Bett gesprungen.	o	o
3. Das erschrockene Beuteltier hüpfte in den in der Nähe liegenden Naturpark.	o	o
4. Ettlin hat das Tier in einen Kasten gesetzt.	o	o
5. Ettlin ist mit schweren Wunden und zerrissener Unterhose davongekommen.	o	o

4.4. Geben Sie den Inhalt des Artikels wieder.

5. Kreative Phase

5.1. Sehen Sie sich die Bilder unten an. Beschreiben Sie eins der Bilder.
Schreiben Sie eine Bildgeschichte.

Lösungen
3.2: 1. erschreckte, 2. erschrak, 3. erschreckte, 4. erschrak, 5. Erschrecke, 6. erschrak, 7. Erschrick, 8. erschrocken, 9. erschrocken.
4.3: Richtig: 2; Falsch: 1, 3, 4, 5.

Der Text ist entnommen aus: http://de.news.yahoo.com

Didaktisiert von Natalia Konstantinowa