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Jahrhundertwörter
Nylonstrümpfe
Nach dem Zweiten Weltkrieg, vor der Währungsreform, benutzte man Nylonstrümpfe in Deutschland als Tauschobjekt. Zwar hatte Dr. Paul Schlack schon 1938/39 im damaligen I.-G.-Farbenwerk Berlin-Lichtenberg eine ähnliche Polyamidfaser mit dem Namen Perlon erfunden, doch sie kam wegen des Krieges vor allem im militärischen Bereich, etwa bei Fallschirmen, zum Einsatz. So waren es schließlich doch die Amerikaner, die der Damenwelt mit den strapazierfähigen, aber feinen Strümpfen aus Kunstseide einen Hauch fremden Schicks vermittelten.
In den USA, genauer in Philadelphia, hatte bereits Dr. Wallace Hume Carothers, ein Chemiker der E. I. du Pont de Nemours in Wilmington, 1934/35 die chemischen Grundlagen für die Kunstfaser entdeckt, deren erste Exemplare 1939 als Nylon auf den Markt kamen. Das Wort Nylon wurde dabei aus rein werbetechnischen Gründen gewählt. Aus «No-Run» («keine Laufmasche») bastelten die Verkaufsstrategen einen griffigen Markennamen.