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Sprachmeisterschaft «Spielend Deutsch lernen»
Das Finale am 25.04.2009 im Goethe-Institut Moskau
Am Samstag, dem 25.04.2009, war es dann endlich soweit, das Finale der Sprachmeisterschaft «Spielend Deutsch lernen» fand zum ersten Mal statt – der Höhepunkt des neuen Projekts des Goethe-Instituts Moskau. Das Ziel der Sprachmeisterschaft ist es, spielerisch mehr Schülerinnen und Schüler für das Deutschlernen zu begeistern. Nennenswert ist dabei die Zahl von Schülern, die dieses Spiel kennengelernt haben: beeindruckende 1060 junge Menschen! Das Besondere dabei ist, dass nicht nur Deutschlerner ihr Sprachwissen üben und so vergrößern konnten, sondern dass auch Schüler, die noch nie mit Deutsch in Berührung waren, erste Eindrücke gewinnen konnten.
Insgesamt waren an dem Pilotprojekt 17 Schulen aus acht Regionen um Moskau herum beteiligt. Die besten Spieler aus den Regionen Lipezk, Kirow, Nishnij Nowgorod, Tula, Twer, Rjasan, Wladimir und Jaroslawl, die sich schon in den schulischen und regionalen Runden behaupten konnten, traten nun erst im Viertel-, dann im Halbfinale und schlussendlich im Finale gegeneinander an. Jedes Team bestand dabei aus einem «Deutsch-Könner» und einem «Deutsch-Nichtkönner». Gespielt wurde auf der deutsch-russischen Ausgabe des Sprachlernspiels «¡New Amici!» nach speziell erstellten Regeln, ganz konkret hieß dies, Fragen zu Land, Geschichte und Kultur Deutschlands oder auch anspruchsvolle Vokabelfragen aus verschiedenen thematischen Bereichen zu beantworten.
Nach anfänglichem Zögern im Viertelfinale, dann aber mit steigender Lust und Mut, sich voll auf das Spiel einzulassen, und mit manch lustigen Momenten standen die Sieger für das Halbfinale fest. Die Teams aus Lipezk, Rjasan, Tula und Nishnij Nowgorod setzten sich souverän durch – jede Mannschaft präsentierte sich mit Spontaneität, Kombinationsgabe und einem beeindruckenden Detailwissen. Nach weiteren spannenden Spielrunden mit äußerster Konzentration und Hingabe blieben dann letztlich die beiden Finalteams übrig: Lipezk und Tula. Hier profitierten die Spieler aus Tula von ihrer Ruhe und Besonnenheit, aber auch ihrem Einfallsreichtum und ihrer Teamfähigkeit und gewannen das Finale von SDL. Sie freuten sich dann auch gebührend und nehmen sicherlich eine Erfahrung mit, an die sie sich immer wieder gerne erinnern werden. Denn dies ist eine Leistung, die anerkannt werden muss! Spielerisch eine Sprache zu lernen, besonders ohne Vorkenntnisse, stellt eine große Herausforderung dar.
Für die Nicht-Spieler und die mitangereisten Fans gab es weiterhin ein Parallelprogramm mit verschiedenen kreativen Aufgaben zur Landeskunde. Dieses Programm wurde sehr gerne in Anspruch genommen und machte diesen Wettbewerb sicher noch schöner, gerade für die kleinen Gäste. So konnten sich einige Schüler in der Nominierung «Der beste oder der schnellste Kenner Deutschlands» profilieren.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es mehrere Grußworte und schöne Preise für jedermann. Zuerst wurde das Wort an den Ehrengast Frau Anja Kretzer vom Deutsch-Russischen Forum in Deutschland übergeben. Die Ideengeberin, Initiatorin und Leiterin des Spieles «Spielend Russisch lernen» beschrieb das Pendantprojekt in Deutschland, in dem deutsche Schüler Russisch lernen. Sie drückte weiterhin ihre Begeisterung darüber aus, am russischen Pilotprojekt teilnehmen zu können, und unterstrich, wie wichtig es sei, die Zahl der Deutschlernenden in Russland zu vergrößern – ein großer Schritt in diese Richtung stellte für sie dabei schon die Sprachmeisterschaft «Spielend Deutsch lernen» dar. Eine weitere interessante Präsentation wurde von Frau Swetlana Okulowa, einer Lehrerin aus Kirow, gezeigt, die den Anwesenden ein wenig über den Verlauf des Pilotprojekts in Kirow erzählte.
Auch Herr Viktor Petrenko, Fachberater der Föderalen Bildungsagentur der Russischen Föderation, drückte seine Freude über den Verlauf und die Ergebnisse des Pilotprojektes aus. Er betonte noch einmal das Ziel der Sprachmeisterschaft, möglichst vielen jungen Menschen in ganz Russland die Lust zum Deutschlernen zu vermitteln. Die schon «Deutschlernenden» bestärkte er in ihrem Eifer, ihr Deutsch zu verbessern. Toll waren die anschließenden kleinen Interviews mit den Finalisten und weiteren Teilnehmern, insbesondere «Nichtdeutschkönnern», die absolut beigeistert waren vom Spiel und nun definitiv Deutsch in der Schule belegen wollen!
Das überregionale Finale der Sprachmeisterschaft «Spielend Deutsch lernen» ist sehr erfolgreich abgelaufen. Aufgefallen ist, mit wie viel Lust, mit welchem Eifer und mit welcher Leidenschaft gespielt wurde. Dies stellt denn nun auch das Hauptziel des Wettbewerbs dar: Die Begeisterung und den Spaß am Deutschlernen mit in die Zukunft zu nehmen! In diesem Sinne bleibt uns nur noch zu sagen: Bis zum nächsten Jahr!
Von Dr. Maria Lukjantschikowa