Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №14/2009

Sonderthema

Fragen zum Text

1. Wie lebte der junge Johann Mendel, bevor er ins Kloster kam?

2. Was waren für Johann die beiden wichtigsten Gründe ins Kloster zu gehen?

3. Mit welchen Tieren führte Gregor Mendel seine ersten «Kreuzungsversuche» im Kloster Altbrünn durch?

4. Warum wurde Gregor Mendel im Kloster der «Erbsenzähler» genannt?

5. Worin besteht Gregor Mendels genialer Einfall für die spätere Wissenschaft?

6. Wann wurden die geistreichen Einfälle und Forschungsergebnisse von Mendel für die heutige Wissenschaft entdeckt?

 

Mögliche Antworten

1. Mendel lebte seit seiner Geburt als Sohn eines Landwirts in Heinzendorf in bescheidenen Verhältnissen. Der kleine Johann musste schon früh seinem Vater auf dem Feld helfen. In seiner Gymnasialzeit kam er mit der wenigen Unterstützung von zu Hause nur knapp über die Runden und litt oft Hunger.

2. Der junge Mendel wollte nicht länger unter dem ständigen Hunger leiden, zudem galten die Klöster als Förderer der Wissenschaft. Im Kloster sorgte die berühmte Köchin Luise Ondrackova exquisit und üppig für das leibliche Wohl der Mönche. Außerdem konnte er sich dort seinen Experimenten weiter widmen.

3. Zum Leidwesen seiner Mitbrüder kreuzte er Feldmäuse mit Albinomäusen, die er in Käfigen in seiner Zelle hielt. Damit wollte er herausfinden, welche Farbe die Nachkommen bekommen. Der Geruch in seiner Kammer muss erbärmlich gewesen sein.

4. Mendel züchtete mit Hingabe Erbsen. Sein Ziel war es, absolut reinerbige Erbsensorten zu züchten. Das heißt: Grüne Erbsen müssen immer grüne Nachkommen haben – gelbe Erbsen müssen immer gelbe Nachkommen haben. Damit wollte er herausfinden, warum Merkmale, die in einer Generation ganz verloren gegangen zu sein scheinen, plötzlich in der nächsten oder übernächsten wieder auftauchen. Jede einzelne Blüte bestäubte er dazu mit einem Pinsel und band sie mit einem Tüllsäckchen ab. Außerdem pulte er 7 000 Stück Erbsenschoten, um die Samenform klassifizieren zu können. Im Lauf der Zeit muss Mendel mindestens 300 000 Erbsen und 40 000 Blüten gezählt haben.

5. Gregor Mendel hat die Lehre der Kombinatorik in seine botanischen Versuchsreihen eingeführt. Er wendet das Prinzip des mathematischen Modells auf die botanischen Ergebnisse an und verbindet so zwei geistige Denkwelten: Die Katalogisierung der Pflanzen einerseits und die mathematisch-naturwissenschaftliche Kombinationslehre andererseits. Sein zweiter Geniestreich ist die Entwicklung eines binomischen Buchstabensystems: Er führt große und kleine Buchstaben ein, um dominante bzw. rezessive Merkmale in der Vererbung zu kennzeichnen.

6. Wichtige Wissenschaftler und Zeitgenossen Mendels ignorierten seine Forschung. Erst im Jahr 1900 entdecken drei international berühmte Forscher unabhängig voneinander den Mendel’schen Ansatz und prüfen die Ergebnisse nach: Hugo de Vries in Amsterdam, Carl Correns in Tübingen und Erich von Tschermak in Wien. Tschermak führt die Bezeichnung «Mendel’sche Gesetze» ein, die heute aus keinem Lehrbuch wegzudenken ist.