Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №15/2009

Sonderthema

Glossar

Annales ducum Boiariae
Die zwischen 1517 und 1522 entstandenen Annalen (Jahrbücher) gelten als das Hauptwerk des deutschen Chronisten Johannes Aventinus (1477–1534) und behandeln die bayerische Geschichte bis 1460.

Augsburger Schied
Auf dem Reichstag am 14. Juni 1158 in Augsburg beendet Kaiser Friedrich Barbarossa den Streit zwischen Bischof Otto von Freising und Herzog Heinrich mit einem Schiedsspruch. Heinrich darf die neu errichtete Zollbrücke bei Munichen behalten, für die Zerstörung seiner Zollbrücke wird Bischof Otto ein Drittel aller Einnahmen zugesprochen. Der als Augsburger Schied in die Geschichte eingegangene Schiedsspruch gilt als Gründungstag Münchens.

Babenberger
Das Markgrafen- und Herzogsgeschlecht der Babenberger, ursprünglich aus dem bayerischen Hochadel stammend, herrscht vor den Habsburgern vor allem in Österreich. Otto von Freising entstammt diesem Geschlecht ebenso wie Heinrich Jasomirgott, der zwischenzeitlich Herzog von Bayern ist.

Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation)
Der Begriff bezieht sich auf das Herrschaftsgebiet des römisch-deutschen Kaisers in der Zeit vom Mittelalter bis 1806 und ist eine Verbeugung vor dem antiken Römischen Reich, jedoch im christlichen Sinne.

Herzogtum
Man versteht darunter den Herrschafts- und Amtsbereich eines Herzogs, der dort mehr oder weniger als Vertreter des Königs agiert. Durch die Nähe zum Herzogtum kann der mit der Herzogswürde betraute Adelige Land und Leute besser unter seiner Kontrolle halten als der Monarch, der ihm das Herzogtum auch wieder entziehen kann.

Inthronisation
Feierliche Zeremonie, mit der ein neuer Regent in sein Amt eingeführt wird.

Konzession
Die Bewilligung eines genehmigungspflichtigen Nutzungsrechts, v. a. das Gewerbe betreffend.

Kreuzzug
Kriegszug christlicher Heere zur Befreiung des Heiligen Grabes und Jerusalems aus den Händen der «Ungläubigen». Insgesamt sieben Kreuzzüge von Ende des 11. bis Ende des 13. Jahrhunderts.

Markt, Münze und Zoll
Durch die Genehmigung von Markt, Münze und Zoll erhält der jeweilige Lehnsherr das Recht, einen Handelsplatz für Waren zu betreiben, seine eigenen Münzen als Zahlungsmittel zu verwenden und den Händlern und Kaufleuten einen Prozentsatz ihrer Warenwerte als Steuer abzuverlangen, beispielsweise an den Zollbrücken über die Flüsse.

Mittelalter
In der europäischen Geschichte versteht man unter dem Mittelalter die Epoche zwischen Antike und Neuzeit, was ungefähr die Zeit zwischen 500 und 1500 n. Chr. einschließt.

Munichen
Der Begriff, aus dem der Name des heutigen München hervorgegangen ist, bezeichnet die Mönchssiedlung, an der die erste Zollbrücke gebaut wurde.

Reichstag
Eine Versammlung der Reichsstände. Die im Mittelalter noch lose stattfindenden Reichstage in verschiedenen Bischofs- und Reichsstädten bekommen im 17. Jahrhundert ihren ständigen Sitz in Regensburg. Der Reichstag als solcher bildet ein Gegengewicht der Stände zur kaiserlichen Macht.

Salzstraße
Die alten Handelsstraßen, auf denen «das weiße Gold des Mittelalters» von den verschiedenen Salzabbaugebieten zu den großen Marktplätzen in ganz Deutschland transportiert wurden, werden schlicht als Salzstraßen bezeichnet.

Tuszien
Der Landstrich in Mittelitalien umfasst ungefähr die heutige Toskana sowie den Westen Umbriens und den Norden Latiums.

Via Claudia Augusta
Die wichtigste Straße der alten Römer verbindet Süddeutschland mit Nord­italien.

Welfen
Das alte Adelsgeschlecht der Welfen stammt eigentlich aus Franken und erreicht im 12. Jahrhundert durch Heinrich den Löwen eine Blütezeit seiner Macht. Das derzeitige Oberhaupt der Welfen ist Ernst August von Hannover, der Ehemann von Prinzessin Caroline von Monaco.

Personen

Albert von Freising († 1184)
Der besser unter dem Namen Albert I. von Harthausen bekannte Geistliche war von 1158 bis 1184 Bischof von Freising und der Nachfolger Ottos von Freising.

Aventinus (1477–1534)
Der als Johannes Aventinus oder kurz Aventinus bekannte Chronist ist der Vorreiter der deutschen Philologie. Sein Hauptwerk sind die Annales ducum Boiariae, eine bayerische Chronik bis zum Jahr 1460.

Friedrich von Staufen, genannt Barbarossa (1122–1190)
Friedrich I. ist von 1147–1152 als Friedrich III. Herzog von Schwaben, wird 1152 römisch-deutscher König und ist ab 1155 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Den Beinamen Barbarossa, unter dem er bekannt ist, erhält er aufgrund seines rötlichen Bartes.

Gertrud (1115–1143)
Gertrud von Süpplingburg bzw. Sachsen ist die Gattin Heinrichs des Stolzen und Mutter Heinrichs des Löwen. Ein Jahr vor ihrem Tod heiratet sie Jasomirgott von Babenberg, an den ihr Sohn zwischenzeitlich das Herzogtum Bayern abtreten muss.

Heinrich der Löwe (1129–1195)
Als einer der mächtigsten Männer aus dem Geschlecht der Welfen ist er Herzog von Bayern und Sachsen. Seine Machtfülle führt immer wieder zu Schwierigkeiten mit Kaiser Friedrich Barbarossa, was auch seinen Sturz besiegelt.

Heinrich Jasomirgott (1107–1177)
Heinrich II., der unter dem Namen Jasomirgott bekannte Babenberger, ist Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Bayern. Im Austausch gegen Bayern erhält er 1156 die Herzogswürde von Österreich.

Mathilde von England (1156–1189)
Die Tochter König Heinrichs II. von England und Schwester des legendä­ren Richard Löwenherz ist die zweite Frau Heinrichs des Löwen und somit Herzogin von Bayern und Sachsen.

Heinrich der Stolze (1108–1139)
Der welfische Vater Heinrichs des Löwen ist Herzog von Sachsen und Bayern sowie ein Kandidat für die römisch-deutsche Königskrone. Er unterliegt jedoch und verliert im Konflikt mit König Konrad die beiden Herzogtümer.

Konrad III. (1093–1152)
Der Staufer ist als römisch-deutscher König der Vorgänger von Friedrich Barbarossa. Mit ihm beginnt der lange währende Konflikt zwischen Staufern und Welfen.

Otto von Freising (1112–1158)
Der auch als Chronist bekannte Geistliche ist von 1138–1158 Bischof von Freising.

Welf (wahrscheinlich 5. Jh.)
Das Synonym für ein Löwen- bzw. Hundejunges deutet hier auf die Legende um den Stammvater und Namensgeber des Adelsgeschlechts der Welfen hin, über den sehr ungenaue Angaben bestehen.

Welf I. (9. Jh.)
Erste urkundliche Erwähnung eines Urahnen der Welfen im Jahr 819 als Graf Welf I.