Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №17/2009

Sprachliches

Deutsche Redewendungen

Ein Fanal setzen
Der Begriff «Fanal» (italienisch «fanale» = Leuchte, Fackel) kam im 18./19. Jahrhundert von Italien nach Deutschland als Bezeichnung für ein Leuchtfeuer. Mit vereinbarten Rauch- und Flammenzeichen übermittelte man bereits im Altertum (zum Beispiel bei den Persern, Griechen und Römern) aber auch noch im Mittelalter bestimmte Nachrichten über kurze Entfernungen. Heute, wenn auch sehr selten, gebrauchen wir die Redensart «ein Fanal setzen» als Zeichen für den Aufbruch zu etwas Neuem.

Ein Menetekel aufrichten
(aramäisch, «mĕnē mĕne tĕqel ûfarsîn»). «Menetekel» ist die Bezeichnung eines Warnungsrufes bzw. -zeichens. Zurück geht diese Bezeichnung auf eine geisterhafte Schrift, die dem babylonischen König Belsazar bei einem Gastmahl an der Wand erschien. Als einziger Prophet konnte Daniel die Zeichen deuten. «Gott hat dein Königreich gezählt und vollendet... und man hat dich (Belsazar) in einer Waage gewogen und für zu leicht befunden.» Daniel sagte somit den Untergang des babylonischen Reiches voraus und er sollte Recht behalten, denn König Belsazar wird in derselben Nacht umgebracht und sein Reich den Medern und Persern gegeben. Wenn jemand «ein Menetekel aufrichtet», dann gibt er ein Warnzeichen bzw. zeigt er drohendes Unheil an.

Aus: Duden. Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik.
Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2002.