Sprachliches
Deutsche Redewendungen
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer
Zurück geht diese Formulierung auf eine Fabel des griechischen Dichters Aesop. In dieser Fabel wird von einem jungen Mann berichtet, der in nur kurzer Zeit sein ganzes Erbe durchgebracht hat. Als er nun die erste Schwalbe im Frühling sieht, vertraut er auf den Beginn der warmen Jahreszeit und verkauft seinen Mantel. Doch es folgen kalte Tage, in denen die Schwalbe erfriert und der junge Mann sie des Betruges bezichtigt. Wir nutzen die Redewendung «eine Schwalbe macht noch keinen Sommer» als Warnung, aus bestimmten Anzeichen keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.
Einen Korb bekommen
Zurück geht die Redewendung «einen Korb bekommen» auf die Zeit, in der die Frauen ihre Liebhaber zum Teil mit einem Korb zu sich hinaufziehen ließen. War der Liebhaber nicht mehr erwünscht, gab man ihm einen Korb mit brüchigem Boden oder ließ ihn in luftiger Höhe einfach hängen, um ihn so dem Gespött der Leute auszusetzen. Heute verwenden wir die Redewendung «einen Korb bekommen», wenn wir eine ablehnende Antwort auf ein Angebot erhalten. Beim Werben um einen Partner wird dieser Ausdruck häufig verwendet.
Aus: Duden. Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik.
Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2002.