Bildung und Erziehung
Testprojekt: Schüler müssen im Unterricht stehen
Stehen im Unterricht war bisher in vergangenen Zeiten eine Form der Bestrafung. Nun aber entdeckt man darin viel Positives für die Gesundheit. Das Gymnasium Schwechat testet Stehpulte.
In den Klassenzimmern sieht man allerorts Schüler, die halb auf ihrem Stuhl sitzen, halb über dem Tisch hängen. Das ist für Kinder weder gesund noch angenehm. Deshalb erfreut sich Stehen im Unterricht steigender Beliebtheit.
Als erste Schule Niederösterreichs hat das Gymnasium Schwechat testweise ein Klassenzimmer mit Stehpulten ausgestattet. Als Untergrund dienen spezielle Gesundheitsmatten. Dadurch soll mehr Bewegung in den Schulalltag kommen und Haltungsschäden vorgebeugt werden. Auch der Lernstoff soll durch die leichte Bewegung besser aufgenommen werden.
Ulrike Sedlbauer ist Klassenvorstand der stehenden und wippenden Versuchsklasse. Seit Mitte April wird getestet, der Lehrerin gefallen die Stehpulte: «Bewegungsmangel ist heute ein weit verbreitetes Problem, das auch schon bei jungen Menschen zu ernsthaften Beschwerden führen kann. Unsere Verantwortung als Lehrkräfte ist es, bei den Schülern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass ausreichend Bewegung wichtig ist.» Die Pilotklasse in Schwechat wird über die Testphase hinaus stehen bleiben, weitere derartige Versuche sind in Planung.
Im Regelbetrieb werden Schüler aber sitzen bleiben müssen. Denn mehrere hundert Euro pro Schüler sind im Moment im Budget des Bildungsministeriums wohl nicht vorhanden.
Der Text ist entnommen aus: http://diepresse.com