Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №22/2009

Bildung und Erziehung

Unterricht per Internet

«Weil du drei Aufgaben richtig hast, bekommst du einen kräftigen Applaus der Klasse», sagt Lehrer Ulrich Eckstein und alle im Raum klatschen. Der betreffende Schüler ist sichtlich stolz auf seine Leistung. Er sitzt zu Hause vor dem Bildschirm und ist übers Internet in das Klassenzimmer geschaltet. Der Junge ist krank und kann darum nicht bei den anderen Schülern sein. Laut Lehrer Eckstein ist die Bismarckschule die einzige Hauptschule in Bayern, die einen Online-Unterricht anbietet.
Der Pädagoge hat in seiner fünften Klasse mit sieben Schülern überdurchschnittlich viele, die aus gesundheitlichen Gründen bis zu 90 Prozent des Unterrichtes in der Schule versäumen. «Es ist mir wichtig, dass sie eine Chance haben, ihr Wissen und Können nicht zu verlieren. Außerdem ist die soziale Anbindung an die Klassengemeinschaft von großer Bedeutung», erkannte Eckstein und stieß auf die Möglichkeit des Online-Unterrichtes.
Jetzt ist das Klassenzimmer mit Laptop, Beamer, Kamera und Mikrofon ausgestattet. Die Finanzierung sei nicht so schwierig gewesen, sagt Eckstein. Der Förder­verein der Schule und die Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim hätten als Sponsoren geholfen. So habe man auch die notwendige Technik bei den Schülern daheim installieren können, fügt Eckstein hinzu. Sie finde dieses Angebot sehr gut, sagt die Mutter eines kranken Schülers. Sie freut sich vor allem, dass ihr Sohn weiterhin Kontakt zu den Mitschülern hat.
Zurück ins Klassenzimmer: Im Mathe-Unterricht müssen die Schüler Aufgaben lösen, während Praktikantin Katharina Rigatos mit dem Internet-Schüler übt. «Durch den ständigen Kontakt zwischen Klasse und den kranken Mitschülern ist eine sehr sensible Umgangsweise mit den Erkrankungen entstanden», streicht Schulleiter Eberhard Koch als zusätzlichen positiven Effekt der Aktion heraus.
Am Unterrichtsende darf der per Internet zugeschaltete Schüler noch seinen Hamster vor die Kamera holen und bekommt viele Grüße aus der Klasse. Die Kamera schwenkt durch den Raum, damit alle sichtbar sind.

Der Text ist entnommen aus:
http://www.augsburger-allgemeine.de