Sprachliches
Deutsche Redewendungen
Eudämonismus
(griech.). Der «Eudämonismus» ist die Lehre, nach der alles menschliche Handeln durch das Streben nach einem Zustand des Glücks (Eudämonie) bestimmt wird. Das Wort ist abgeleitet vom griechischen «eudaimonia» und bedeutet «der von einem guten Dämon beseelte Zustand». Was in der Theorie unter Glück zu verstehen ist, wird sehr unterschiedlich definiert. Interessant ist die Anschauung von Aristoteles, der das Glück als eine sinnvolle Begleiterscheinung moralischen Handelns versteht.
Eulen nach Athen tragen
In der Komödie «Die Vögel» vom griechischen Dichter Aristophanes (um 445 v. Chr.–388 v. Chr.) wird die Frage gestellt: «Wer hat die Eule nach Athen gebracht?» Wo doch schon so viele da sind.
In Athen war nämlich die Eule der Göttin Athene (Schutzgöttin der Stadt) heilig und galt als Sinnbild der Klugheit schlechthin, weil die Eule auch im Dunkeln sehen kann. Somit gab es sehr viele Eulen an diesem Ort. Wenn wir heute sagen: «Das ist wie Eulen nach Athen tragen!», dann sind wir der Meinung, dass wir etwas ganz und gar Überflüssiges tun. Eine weitere gleichbedeutende griechische Version, die kaum noch gebraucht wird, ist: «Fische zum Hellespont bringen».
Aus: Duden. Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik.
Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2002.