Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №6/2010

Nachrichten aus Deutschland

Guter Kaffee, böser Kaffee?

Die meisten von uns können nicht ohne: Mythen über den heißen Wachmacher – und was an ihnen dran ist...

Gehören Sie auch zu denen, die vor ihrem allmorgendlichen Kaffee nicht ansprechbar sind? Dann befinden Sie sich in bester Gesellschaft, denn Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen: Fast 150 Liter davon trinkt der Durchschnittsbürger pro Jahr. Ganz schöne Menge, aber schließlich schlürft man einen schon morgens, dann gibt es die Kaffeepause im Büro, den Kaffeeklatsch am Nachmittag und vielleicht noch den Espresso nach dem Abendessen.
Viele trinken Kaffee allerdings mit schlechtem Gewissen, denn das Getränk galt lange als Flüssigkeitsräuber. Auch für hohe Cholesterin- und Blutdruckwerte sollte er verantwortlich sein. Wahrheit oder Mythos?
Kaffee entzieht Flüssigkeit? Vermutlich ein Mythos: Forscher kamen zum Ergebnis, dass es keine signifikanten Unterschiede in der Wirkung der verschiedenen Getränke auf den Flüssigkeitshaushalt gibt und Koffein damit keinen negativen Einfluss auf sie ausübt.
Kaffee treibt den Blutdruck nach oben, lässt den Cholesterinspiegel steigen und erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Mythos: Nach heutigem Wissensstand besteht kein Zusammenhang zwischen Kaffeegenuss und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zwar sind – vor allem im Espresso – Substanzen enthalten, die den Cholesterinspiegel erhöhen können, ihre Wirkung ist aber vernachlässigbar gering, sagen Ernährungswissenschafter.
Kaffee ist ganz allgemein ungesund? Mythos: Es gibt sogar Studien, nach denen das Heiß­getränk eine vorbeugende Wirkung hat. So sollen zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag das Diabetes-Risiko deutlich senken können. Außerdem hat er vermutlich einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, sogar eine Risikosenkung mancher Krebsarten schreiben einige Forscher dem Bohnenwunder zu. Gute Nachrichten auch für alle Vieltrinker: Wer bis zu zehn Tassen trinkt, rückt damit seinen Fettpölsterchen zu Leibe.
Ein Effekt ist unbestritten und wichtig: Kaffee macht uns wach und leistungsfähig. Erkennt man schon am Namen. Denn der stammt wahrscheinlich aus dem Türkischen und bedeutet Kraft und Stärke.
Und versprachen uns nicht schon der Melitta-Mann und Herr Angelo (der nette Italiener, der «gar keine Auto» hat) ein schöneres Leben mit Kaffee? Also Schluss mit frustig und genießen Sie Ihren Kaffee nicht nur sorgenfrei, sondern mit dem beruhigenden Gefühl, auch ihrer Gesundheit einen guten Dienst zu erweisen.

 

Didaktisierungsvorschlag

1. Einführende Aufgaben

1.1. Welche Assoziationen haben Sie mit dem Wort «Wachmacher»?

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1.2. In einem Internet-Forum wurden u. a. folgende Wachmacher genannt:
– Energiedrinks wie z. B. Red Bull,
– schwarzer Tee,
– Nikotin,
– frische Luft und mal um den Schreibtisch gehen,
– Eistee trinken,
– Kaffee,
– ausreichend Wasser trinken,
– länger schlafen,
– kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen,
– pures Vitamin C.
Und was ist der beste Wachmacher für Sie?

1.3. Die Rede im Artikel wird vom «heißen Wachmacher» bzw. «Bohnenwunder» oder dem «Lieblingsgetränk der Deutschen» sein. Was wird gemeint?

 

2. Worterklärungen

an|sprech|bar <Adj.>: 1. nicht mit etw. beschäftigt u. daher bereit, eine Mitteilung o. Ä. entgegenzunehmen: ich bin jetzt nicht a., ich muss mich zu sehr konzentrieren. 2. fähig, in der Lage, auf etw. einzugehen, auf etw. zu reagieren: der Kranke ist noch nicht wieder a. 3. (seltener) offen, zugänglich u. dadurch leicht anzusprechen.

schlür|fen <sw. V.> [lautm.]: 1. <hat> a) Flüssigkeit geräuschvoll in den Mund einsaugen: laut s.; b) schlürfend zu sich nehmen: ein heißes Getränk vorsichtig s. 2. etw. langsam u. mit Genuss in kleinen Schlucken trinken <hat>: ein Glas Likör s.

si|g|ni|fi|kant <Adj.>: a) in deutlicher Weise als wesentlich, wichtig, erheblich erkennbar: ein -er Unterschied; das wohl -este politische Ereignis des Jahres; b) in deutlicher Weise als kennzeichnend, bezeichnend, charakteristisch, typisch erkennbar: -e Merkmale.

vernachlässigen: пренебрегать (чем-л., кем-л.)

jmdm. zu Leibe rücken: (ugs.) jmdn. bedrängen, auf jmdn. Druck ausüben.

 

3. Arbeit am Wortschatz

3.1. Schreiben Sie aus dem Text alle Wörter zum Thema «Kaffeegenuss» heraus. Was bedeuten diese Wörter?

3.2. Bilden Sie zusammengesetzte Substantive mit dem Bestimmungswort «Kaffee-». Was bedeuten sie? Schreiben Sie die entsprechenden Komposita neben die Definitionen.

Definition

Begriff

1. gemütliches Zusammensein mit Plauderei bei Kaffee  und Kuchen

 

2. festlich gedeckter Kaffeetisch

 

3. elektrisches Haushaltsgerät zum Zubereiten von Kaffee

 

4. bohnenförmiger oder rund­licher Samen der Kaffee­pflanze, der nach dem Rösten dunkelbraun wird

 

5. Gaststätte besonders mit Ausschank von Kaffee und Tee, wo sich die Gäste mit Spielen, Zeitunglesen o. Ä. unterhalten

 

6. Milchimitat in Pulverform, das anstelle von Milch oder Kaffeesahne dem Kaffee  beigegeben wird

 

7. regelmäßiges gemütliches Zusammentreffen einer Gruppe [von Frauen], die bei Kaffee und Kuchen sich unterhalten, Handarbeiten machen o. Ä.

 

8. dick wattierte Haube, die über die Kaffeekanne gestülpt wird, um den Kaffee warm zu halten

 

9. [elektrisches] Haushaltsgerät, in dem Kaffeebohnen gemahlen werden

 

10. Gefäß mit Henkel und Deckel, in dem Kaffee bereitet und serviert wird

 

 

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3.3. Was passt zusammen? Verbinden Sie.

1. 150 Liter Kaffe pro Jahr
2. als Flüssigkeitsräuber
3. für hohe Cholesterin­werte
4. den Blutdruck
5. eine vorbeugende Wirkung
6. das Diabetes-Risiko

a) gelten
b) haben
c) senken
d) nach oben treiben
e) trinken
f) verantwortlich sein

Bilden Sie Sätze mit den entstandenen Wortverbindungen.

3.4. Synonyme «trinken – nippen – schlürfen – saufen». Füllen Sie die Lücken aus.

  1. Sie trank nicht richtig, sie _____ nur.
  2. Die beiden Kinder _____ ihre Milch um die Wette.
  3. Die Touristen _____ frisches Wasser aus der hohlen Hand.
  4. Sie _____ an einem Glas Wein den ganzen Abend.
  5. Das Kalb kann einen ganzen Eimer Milch _____.
  6. Während wir unseren Mokka _____, identifiziert er einige Vorübergehende.

3.5. Fügen Sie in die Lücken die passenden Wörter aus dem Kasten ein.

Konsumenten • Tasse • Lieblingsgetränk • weg­zudenken • pro Jahr
  1. Kaffee ist das _____ der Deutschen.
  2. Durchschnittlich trinkt jeder Bundesbürger fast 150 Liter Kaffee _____.
  3. Man trinkt ganz schön viel Kaffee: eine _____ früh am Morgen, dann während des Tages im Büro.
  4. Der Kaffeeklatsch ist aus dem Leben nicht mehr _____.
  5. Das Vorhandensein vieler Kaffeesorten lässt jeden _____ etwas ihm Passendes finden.

3.6. Im Text werden folgende Krankheiten oder Krankheitssymptome erwähnt:
– hohe Cholesterinwerte,
– hohe Blutdruckwerte,
– Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
– der Diabetes,
– der Krebs.
Schlagen Sie nach, was für Krankheiten das sind und wie gefährlich die o. g. Symptome sind.

 

4. Arbeit am Text

4.1. Formulieren Sie kurz den Grundgedanken des Textes.

4.2. Füllen Sie die Tabelle mit Informationen aus dem Text aus.

Bestehende Stereotype

Bestätigt

Widerlegt

1.
2.
...

 

 

4.3. Kommentieren Sie die Tabelle in Aufgabe 4.2.

4.4. Lesen Sie die Informationen über den Ursprung des Wortes «Kaffee». Gibt es etwas Gemeinsames in diesem Lexikon-Artikel und im Text?

Kaffee: Die letzte sicher zu ermittelnde Quelle für die Bezeichnung des anregenden Getränks ist arab. qahwa, das sowohl «Wein» als auch «Kaffee» bedeuten konnte. Venezianische Kaufleute brachten als Erste den Kaffee mit seinem arab. Namen im 16./17. Jh. aus der Türkei (türk. kahve) nach Italien (it. caffè) und von dort weiter nach Südwesteuropa (beachte z. B. entsprechend frz. café, span. café). Auf unabhängiger Entlehnung beruhen hingegen wohl entsprechend niederl. koffie und engl. coffee. Aus dem Engl. oder Niederl. stammt russ. kofe. Uns erreichte das Wort im 17. Jh. aus frz. café, das in unveränderter Lautform erhalten ist in dem jüngeren, erst Mitte des 18. Jh.s aufgenommenen Fremdwort Café, dem Ersatzwort für die ältere, heute noch in Österreich übliche Bezeichnung Kaffeehaus (18. Jh.; älter nach engl. Vorbild Coffeehaus, für Hamburg im 17. Jh. bezeugt).

(Duden. Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 3.,
völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, 2001.)

img64.5. Lesen Sie den letzten Absatz des Textes noch einmal. Welche Realienbezeichnungen werden da genannt? Sehen Sie sich das Bild an. Was könnte Melitta sein?
Mehr über den Melitta-Mann und Herrn Angelo können Sie unter folgenden Internet-Adressen finden:
http://www.youtube.com/watch?v=UthF2bbfVjw;
http://www.youtube.com/watch?v=dmpTaQBQOkE.

 

5. Weiterführende Aufgaben

5.1. Sehen Sie sich die Bilder an und beschreiben Sie eins davon.

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5.2. Stellen Sie sich vor: Sie arbeiten viel. Im Büro trinken Sie viel Kaffee, um wach und leistungsfähiger zu werden. Aber in der letzten Zeit fühlen Sie sich nicht ganz wohl und nun müssen Sie zum Arzt.
Spielen Sie einen Dialog mit dem Arzt. Beschreiben Sie ihm Ihren Zustand. Der Arzt soll Ihnen ein paar gute Ratschläge geben.

 

Lösungen
3.2:
1. Kaffeeklatsch, 2. Kaffeetafel, 3. Kaffeemaschine, 4. Kaffeebohne, 5. Kaffeehaus, 6. Kaffeeweißer, 7. Kaffeekränzchen, 8. Kaffeewärmer, 9. Kaffeemühle, 10. Kaffeekanne.
3.3: 1. e, 2. a, 3. f, 4. d, 5. b, 6. c.
3.4: 1. nippte, 2. schlürften, 3. tranken, 4. nippt, 5. saufen, 6. schlürfen.
3.5: 1. Lieblingsgetränk, 2. pro Jahr, 3. Tasse, 4. wegzudenken, 5. Konsumenten.

Didaktisiert von Natalia Konstantinowa

Fotos von Marianna Busojewa

Der Text ist entnommen aus:
http://de.lifestyle.yahoo.com