Главная страница «Первого сентября»Главная страница журнала «Немецкий язык»Содержание №24/2008

Fortbildungskurs

Entwicklung der grammatischen Kompetenz mithilfe des Aufgaben- und Übungssystems

Lektion 8. Konjunktivformen als Mittel zum Ausdruck der Irrealität

Erstellt von Alexander Bashanow

(Fortsetzung des Artikels aus Nr. 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23/2008)

PLAN

Zeitung
Nr.

Lektion

17

Lektion 1. Bildung und Gebrauch der Zeitformen im Deutschen

18

Lektion 2. Genera Verbi im Deutschen

19

Lektion 3. Infinitivformen im Deutschen
Kontrollarbeit Nr. 1

20

Lektion 4. Objekt- und Subjektsätze

21

Lektion 5. Attributsätze

22

Lektion 6. Temporalsätze
Kontrollarbeit Nr. 2

23

Lektion 7. Der Konjunktiv

24

Lektion 8. Konjunktivformen als Mittel zum Ausdruck der Irrealität
Abschlussarbeit

Die Irrealität wird im Deutschen mithilfe des Konjunktivs II ausgedrückt. Dabei handelt es sich nicht nur um einfache Sätze, die über etwas Irreales berichten, sondern auch um bestimmte Arten von Nebensätzen, die zum Ausdruck der Irrealität dienen. Dass es auch bestimmte Strukturen gibt, die Irrealität markieren, ist von Bedeutung, weil diese Strukturen auch einige Besonderheiten aufweisen.
Bei der Bildung von einfachen Sätzen, die die Irrealität zum Ausdruck bringen sollen, müsste man den Gebrauch der Zeitformen beachten. Hier gilt folgende Regel: Möchte man über etwas Irreales berichten, was sich auf Gegenwart oder Zukunft bezieht, so sollte man sich für das Präteritum Konjunktiv oder den Konditionalis I entscheiden1. Bezieht sich das Mitgeteilte auf die Vergangenheit, sollte man das Plusquamperfekt oder den Konditionalis II2 wählen/bevorzugen:
(1) Er würde morgen spazieren gehen./Er ginge morgen spazieren.
(2) Er hätte gestern alles erledigt./Er würde gestern alles erledigt haben.
Der Konjunktiv wird in einfachen Sätzen relativ selten gebraucht, abgesehen von der würde-Form, die ziemlich oft verwendet wird, wenn es um Wünsche geht. Oder wenn man den Konjunktiv mit den Partikeln fast und beinahe3 kombiniert, wobei man den Lesenden/Hörenden auf eine Gefahr, Klemme, peinliche Situation o. Ä. aufmerksam macht, der man knapp entkommen ist. Die Stellung von fast bzw. beinahe kann der Sprechende/Schreibende selber bestimmen: Er könnte mit diesen Partikeln den Satz anfangen, aber auch sie in die Mitte stellen. Wichtig ist, dass die Sätze mit beinahe bzw. fast sich auf die Vergangenheit beziehen und dass in diesen Sätzen der Indikativ nicht ausgeschlossen ist:
(3) Fast hätte er den Zug verpasst.
(4) Beinahe wäre sie in falsche Richtung gefahren.
(5) Wir hätten beinahe das Spiel verloren.
(6) Sie wären fast an dem Widerstand ihres Gegners gescheitert.
(7) Wir haben unser Ziel fast erreicht.
(8) Ich habe das beinahe vergessen.
Neben den einfachen Sätzen wird der Konjunktiv in vielen Nebensatzarten gebraucht. Es sollte aber zuerst auf eine Struktur eingegangen werden, die in allen Grammatiklehrbüchern «Wunschsatz» genannt wird und einen gekürzten Nebensatz darstellt, sich aber von einem Nebensatz doch etwas unterscheidet. Den Unterschied macht nicht etwa der Gebrauch der Konjunktion oder die Wortfolge, sondern der Gebrauch von bestimmten Partikeln aus. Also, der Wunschsatz ist ein gekürztes Satzgefüge mit der Konjuktion wenn, in dem die Partikeln bloß, doch, nur auftauchen. Die­se werden obligatorisch gebraucht, stehen entweder allein oder lassen sich miteinander verbinden, sodass folgende Kombinationen entstehen können: bloß nur, bloß doch, doch nur. Für den Gebrauch der Zeitformen gilt dieselbe Regel, wie auch bei einfachen Sätzen: das Präteritum und der Konditionalis I stehen für die Zukunft und die Gegenwart, das Plusquamperfekt und der Konditionalis II – für die Vergangenheit:
(9) Wenn doch das Wetter morgen wieder gut wäre!
(10) Wenn es mir bloß gelingen würde, sie morgen zu sprechen!
(11) Wenn ich nur bis Mittwoch alles erledigen könnte!
(12) Wenn bloß nur meine Freunde mich letztes Mal mitgenommen hätten!
(13) Wenn sie mir doch bloß das Buch letzte Woche zurückgegeben hätte!
(14) Wenn ihr euch doch nur in diesem Punkt hättet einigen können!
Die Konjunktion wenn kann weggelassen werden. Dabei tritt das finite Verb an die Spitze des Satzes und der zweite infinite Teil des Prädikats kommt ans Ende:
(15) Hätte ich bloß mehr Zeit!
(16) Wäre ich doch nach links abgebogen!
Auch der Konditionalsatz lässt sich – was ganz logisch ist – in die Korrelation zweier irrealer Vorgänge umwandeln:
(17) Wenn er früher gekommen wäre, hätte er nichts verpasst.
(18) Wenn du ihm ein Fahrrad zum Geburtstag schenken würdest, wäre er froh.
Die Zeitformen werden wie in Wunschsätzen verwendet. Meistens ist der Konditionalsatz so aufgebaut, dass beide Teile zeitlich zusammenfallen, man sollte aber berücksichtigen, dass der Sprechende/Schreibende selber bestimmt, worauf sich zeitlich der Nebensatz und der Hauptsatz beziehen, sodass auch Konditionalsätze mit unterschiedlichen Konjunktivformen möglich sind:
(19) Wenn er gestern alles erledigt hätte, könnte er jetzt etwas ausruhen.
(20) Wenn er morgen zu mir käme, würden wir den Film zusammen sehen.
(21) Wenn man sie in ihrer Kindheit nicht erschreckt hätte, hätte sie jetzt keine Angst vor Dunkelheit.
(22) Wenn ich mich letztes Mal nicht verspätet hätte, würde ich nächste Woche auch nach Bulgarien abreisen.
Im Unterschied zu Wunschsätzen werden in Konditionalsätzen keine Partikeln verwendet, beide Strukturen haben aber noch etwas gemeinsam: Auch in Konditionalsätzen darf die Konjunktion wenn4 weggelassen werden. Die Stellung des Nebensatzes schränkt diese Möglichkeit etwas ein, schließt sie aber nicht aus:
(23) Hätte er mich im Voraus informiert, hätte ich jetzt nichts dagegen.
(24) Ich wäre auch mitgekommen, hätte ich meine jüngere Schwester vom Kindergarten nicht abholen sollen.
Möchte man zeigen, dass der im Satzgefüge beschriebene Sachverhalt fast ausgeschlossen und dessen Wahrscheinlichkeitsgrad sehr gering ist, greift man zum Modalverb sollen, das im Nebensatz auftaucht:
(25) Wenn er bei uns im Büro anrufen sollte, solltest du ihm sagen, dass ich verreist bin.
(26) Sollte der Sturm nachlassen, könnten die Schiffe den Hafen verlassen.
Der Gebrauch des Konjunktivs ist auch in Konzessivsätzen üblich. Man kombiniert aber den Konjunktiv nicht mit allen konzessiven Konjunktionen, sondern meistens mit der Konjunktion auch wenn (und wenn, sogar wenn)5. Der irreale Konzessivsatz bringt die Unwichtigkeit des möglichen Sachverhaltes zum Ausdruck, egal, ob der nicht eingetreten oder noch nicht abgeschlossen ist. Die Zeitformen unterliegen derselben Regel, die auch den Gebrauch der Zeitformen in Konditionalsätzen bestimmt. Im Vergleich zu Konditionalsätzen fallen aber beide Teile im Konzessivsatz zeitlich zusammen:
(27) Auch wenn sie ihr Bestes getan hätten, hätten sie verloren.
(28) Ich würde nach Hause fahren, auch wenn es spät sein sollte.

Auch der Konzessivsatz kann uneingeleitet sein, wenn man aber die Konjunktion weglässt, sollte man bedenken, dass die Partikel auch im Nebensatz bleibt. Die Unwichtigkeit des Sachverhaltes kann durch den Gebrauch des Modalverbs mögen (im Konjunktiv, aber auch im Indikativ) verstärkt werden. Dazu kommt noch eine besondere Wortfolge im nachgestellten Hauptsatz:
(29) Hätten wir uns auch beeilt, hätten wir unseren Zug nicht erreicht/wir hätten unseren Zug nicht erreicht.
(30) Möge er auch superklug sein, er könnte aber diese Aufgabe nicht lösen.
Neben der hypothetischen oder irrealen Bedingung sowie der irrelevanten Einschränkung/dem irrelevanten Widerspruch können im Deutschen mithilfe des Konjunktivs nicht eingetretene Folge und nicht ausreichendes Maß formuliert werden. In beiden Fällen handelt es sich um den Gebrauch des Konjunktivs in einem Konsekutivsatz, also dem Nebensatz der Folge:
(31) Das Haus ist baufällig, sodass es abgerissen werden sollte.
(32) Er trank ein Glas Wein nach dem anderen, ohne dass er sich betrunken hätte.
(33) Es war draußen zu kalt, als dass jemand Lust gehabt hätte, spazieren zu gehen.
In einem Satzgefüge mit dem sodass-Nebensatz gebraucht man den Konjunktiv II, wenn man unterstreichen will, dass trotz aller Erwartungen die Folge nicht eingetreten ist. Der Gebrauch des Konjunktivs (wichtig ist, dass nur im Nebensatz das Prädikat im Konjunktiv steht) markiert auch das Erstaunen des Sprechenden/Schreibenden darüber, dass etwas Erwartetes jedoch nicht geschehen ist. Der Nebensatz bleibt aber positiv:
(34) Er hat sich fast eine Woche auf die Prüfung vorbereitet, sodass er die Prüfung hätte bestehen müssen.
(35) Die Wohnung wurde letztes Mal vor zehn Jahren renoviert, sodass der Vermieter eine baldige Sanierung einplanen müsste.
In einem Satzgefüge mit dem ohne-dass-Nebensatz wird das Prädikat des Nebensatzes in den Konjunktiv gesetzt, wenn der Sprechende/Schreibende seine Verwunderung über das Nicht-Geschehene zum Ausdruck bringen will. Der Nebensatz im Indikativ unterscheidet sich von dem im Konjunktiv nicht etwa dadurch, dass ein Satz über das Nicht-Eintreten berichtet, sondern dadurch, dass der Nebensatz im Konjunktiv noch das Erstaunen darüber zusätzlich artikuliert:
(36) Eine Giftschlange hat ihn gebissen, ohne dass er gestorben ist.
(37) Eine Giftschlange hat ihn gebissen, ohne dass er gestorben wäre. (Man ist erstaunt darüber; das heißt eigentlich, dass Leute, die von dieser Schlange gebissen werden, meistens sterben.)
Beispiele 34–37 zeigen auch, dass der Gebrauch der Zeitformen von der schon erwähnten Regel kaum abweicht. Man sollte sich aber merken, dass in Konsekutivsätzen nur der Nebensatz im Konjunktiv steht.
Während die Nebensätze mit sodass und ohne dass keine besonderen Merkmale aufweisen, wird der Nebensatz mit der Konjunktion als dass im Deutschen nach einem bestimmten Muster gebildet. Erstens bezieht sich der Nebensatz, der durch die Konjunktion als dass eingeleitet wird, auf ein Adjektiv oder ein Adverb, das gerade das Maß angibt, das für die Ausführung einer Handlung nicht ausreicht. Zweitens soll vor/nach diesem Adjektiv bzw. Adverb eines der drei Einschränkungswörter auftauchen, und zwar zu, genug (in Verbindung mit einer Negation) und genügend (auch in Kombination mit einer Negation). Drittens wird im Nebensatz meistens (fast zu 95%) das Modalverb können gebraucht, das auch andere Modalverben ersetzen können. Der Gebrauch der Zeitformen unterliegt derselben Regel: Plusquamperfekt oder Konditiona­lis II gebraucht man, wenn man die Vergangenheit im Visier hat, und Präteritum oder Konditionalis I zieht man vor, wenn man etwas Gegenwärtiges oder Künftiges bespricht:
(38) Das Wasser ist zu kalt, als dass man baden könnte.
(39) Der Sprung ist nicht weit genug, als dass sie gewinnen könnte.
(40) Unser Auto ist nicht genügend schnell, als dass wir ihr Auto einholen könnten.
(41) Er gab sich zu wenig Mühe, als dass er eine gute Note hätte bekommen können.
(42) Er lief nicht schnell genug, als dass er als Erster hätte kommen können.
(43) Sie war nicht genügend gesund, als dass sie an diesem Wettkampf hätte teilnehmen können.
Im Prinzip wird in den Nebensätzen mit als dass auch der Indikativ gebraucht, aber ziemlich selten (etwa in 5% der Nebensätze).
Dem Konjunktiv im Deutschen kommt noch eine wichtige Funktion zu: Er dient auch der Wiedergabe der Vergleiche. Und zwar in den Nebensätzen mit den Konjunktionen als ob, als wenn, als:
(44) Sie sah so aus, als ob sie mich zum ersten Mal sähe/sehen würde.
(45) Sie sprach so schnell, als wenn sie es wollte, dass niemand sie verstand.
(46) Er lief so schnell, als hätte er etwas gestohlen und würde von der Polizei verfolgt.
Während die Nebensätze mit als wenn und als ob die für Nebensätze typische Wortfolge behalten, kommt im Nebensatz mit als das Prädikat (sein finiter Teil) gleich nach der Konjunktion, der infinite Teil steht am Ende:
(47) Er wirkte so, als ob/als wenn er die ganze Nacht wach geblieben wäre.
(48) Sie tat so, als hätte sie seinen Namen vergessen.
Der Gebrauch des Konjunktivs ist nur im Satzgefüge mit dem als-Nebensatz obligatorisch, in den Nebensätzen mit als ob und als wenn kann das Prädikat auch indikativische Formen haben6:
(49) Er ging so leise auf den Zehen durch das Zimmer, als ob jemand im benachbarten Zimmer schliefe/schlafen würde/schlief.
(50) Sie tat so, als wäre sie mit seiner Leistung zufrieden.
Komparativsätze unterscheiden sich von anderen Nebensätzen mit dem Konjunktiv dadurch, dass die Zeitformen des Konjunktivs hier nicht absolut, sondern relativ verwendet werden: Es ist nicht so wichtig, auf welchen Zeitabschnitt (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) sich der Nebensatz bezieht, sondern welche zeitlichen Relationen zwischen Neben- und Hauptsatz bestehen: Plusquamperfekt Konjunktiv und Konditionalis II markieren Vorzeitigkeit, Präteritum Konjunktiv und Konditionalis I signalisieren Gleichzeitigkeit und Zukunft:
(51) Er schrie, als ob ihn eine Tarantel gebissen hätte. (Zuerst biss ihn angeblich eine Tarantel, dann schrie er.)
(52) Sie tat so, als ob sie ihn nicht kennte/kennen würde. (Beide Vorgänge sind gleichzeitig.)
(53) Wir saßen still im Zimmer, als wären wir an nichts schuld. (Beide Vorgänge sind gleichzeitig.)
(54) Wir taten so, als hätten wir niemandem was verraten. (Zuerst verrieten wir was, danach versuchten wir es zu verbergen und nicht zu gestehen.)

Mögliche Übungen

1. Spielen Sie einen Dialog nach dem Muster. Gebrauchen Sie die in den Klammern angegebenen Wörter:

Dialog 1: (Film sehen, einladen, mitkommen)
A: Hast du den Film schon gesehen?
B: Nein, noch nicht, aber wenn du mich einladen würdest, würde ich gerne mitkommen.

Dialog 2: (schlafen, einschlafen, wecken, Lärm in der Küche)
A: Na, wie hast du geschlafen?
B: Ich wäre beinahe eingeschlafen, aber der Lärm in der Küche hat mich geweckt.

Dialog 3: (gratulieren, anrufen)
A: Hat er dir zum Geburtstag gratuliert?
B: Nein, noch nicht. Aber ich wünsche mir, er würde mich bald anrufen.

Dialog 4: (durchfallen, Prüfung)
A: Bist du denn in der Prüfung durchgefallen?
B: Du spinnst ja wohl. Gar nicht.
A: Aber du siehst so aus, als ob du in der Prüfung durchgefallen wärest!

Dialog 5: (Wanderung)
A: Na, wie war deine Wanderung gestern?
B: ’s gab keine. Es war gestern zu windig, als dass man hätte wandern wollen.

2. An seiner Stelle würde ich ... Setzen Sie die Sätze in den Konjunktiv nach dem Muster.
Muster: Er kommt immer etwas zu spät, (deshalb ärgert sich immer unser Professor). – An seiner Stelle würde ich immer rechtzeitig kommen, (damit sich unser Professor nicht mehr ärgert).
(Man könnte zuerst mit dem Präteritum Konjunktiv anfangen, also nur Sätze formulieren, die sich auf Gegenwart und Zukunft beziehen, dann könnte man zum Plusquamperfekt übergehen, anschließend könnte man eine Übung mit beiden Formen machen. Zusätzlich kann man auch den damit-Nebensatz üben.)

3. Formulieren Sie Wunschsätze nach dem Muster.
Muster: Das Wetter ist schlecht. – Wenn doch das Wetter gut wäre!
(Man könnte zuerst mit dem Präteritum Konjunktiv anfangen, nur Wunschsätze formulieren, die sich auf Gegenwart und Zukunft beziehen, dann könnte man zum Plusquamperfekt übergehen, anschließend könnte man eine Übung mit beiden Formen machen. Danach könnte eine Übung zum konjunktionslosen Wunschsatz gemacht werden. Man könnte auch in Klammern die zu gebrauchende Partikel angeben.)

4. Setzen Sie die Sätze in den Konjunktiv nach dem Muster.
Muster: Klaus kommt morgen nicht mit, deshalb wird morgen alles langweilig verlaufen. – Wenn Klaus morgen mitkommen würde, würde alles nicht so langweilig verlaufen.
(Man könnte zuerst mit dem Präteritum Konjunktiv anfangen, also nur Konditionalsätze formulieren, die sich auf Gegenwart und Zukunft beziehen, dann könnte man zum Plusquamperfekt übergehen, anschließend eine Übung mit beiden Formen machen. Weiter könnte man eine Übung zum konjunktionslosen Wunschsatz zusammenstellen. Man könnte auch Schüler die Sätze lexikalisch ändern lassen, dafür sollte man ihnen zusätzliche Lexik zur Verfügung stellen, z. B. für den Satz oben – geistreich, Witz, rechnen – Wenn ..., könnte man mit seinen geistreichen Witzen rechnen.)

5. Bilden Sie die Nebensätze mit als dass nach dem Muster.
Muster: Ich wollte ein neues Handy kaufen. Ich hatte aber wenig Geld mit. – Ich hatte zu wenig Geld mit, als dass ich ein neues Handy hätte kaufen können.
(Man könnte mit dem Präteritum Konjunktiv anfangen, nur Konsekutivsätze formulieren, die sich auf Gegenwart und Zukunft beziehen. Dann könnte man zum Plusquamperfekt übergehen und anschließend eine Übung mit beiden Formen machen. Man muss Schüler auf die Struktur des Satzgefüges mit als dass aufmerksam machen.)

6. Ergänzen Sie folgende Sätze nach dem Muster.
Muster: Klaus ist rechtzeitig erwacht, aber beinahe (sich verspäten). – Klaus ist rechtzeitig erwacht, aber beinahe hätte er sich verspätet.

7. Bilden Sie Komparativsätze nach dem Muster.
Muster: Er sieht blass aus. Er hat vermutlich ein Gespenst gesehen. – Er sieht so blass aus, als ob er ein Gespenst gesehen hätte.
(Man könnte mit dem Präteritum Konjunktiv anfangen, Komparativsätze formulieren, die Gleich- oder Nachzeitigkeit bedeuten. Dann könnte man zum Plusquamperfekt übergehen und anschließend eine Übung mit beiden Formen machen. Weiter stellt man kleinere Übungen zusammen, sodass man unterschiedliche Hauptsätze üben und auch auf Besonderheiten der Komparativsätze – Wortfolge im Nebensatz, Gebrauch des Indikativs, Gebrauch des Konjunktivs I – aufmerksam machen kann.)

8. Übungen zum schriftlichen und mündlichen Ausdruck.

a) Formulieren Sie 10 Neujahrswünsche. Erklären Sie sie nach dem Muster.
Muster: Ich wünsche mir, man würde mir nächstes Jahr einen Hund schenken, denn ich habe Hunde gern und habe lange von einem Hund geträumt. Und wenn ich einen hätte, dann würde ich mit ihm abends und morgens spazieren gehen ...
(Wichtig ist, dass man in dieser Aufgabe die zu gebrauchende Lexik und grammatische Strukturen im Voraus bestimmen kann.)

b) Wenn ich ein ... wäre, dann würde ich ... Schreiben Sie ein Essay zum Thema.
(Wichtig ist, dass man in dieser Übung Wortschatz zu verschiedenen Themen üben kann und dass die würde-Form im Essay dominieren wird, was den Schülern nicht so schwerfallen wird. Das Thema könnte auch anders lauten: «In meiner Welt würden ...»)

c) Wie sind Ihre Verwandten/Bekannten/Freunde? Üben Sie etwas Kritik an ihnen, gebrauchen Sie dabei Komparativsätze.
Muster: Mein Bekannter N. ist hochnäsig. Wenn ich etwas vorschlage, tut er so, als wäre das keine gute Idee. Er würde sich sicher was Interessanteres einfallen lassen.
(Man könnte auf diese Weise Charak­ter­eigen­schaftsbezeich­nungen üben und ziemlich viele Verben.)

d) Man könnte Schüler ihre Wünsche schreiben lassen (je zehn Wünsche). Danach sie alle sammeln und eine Liste zusammenstellen. Dann diese Liste an alle verteilen und zwei Strukturen üben: den Nebensatz mit als dass und die Konstruktion um + zu + Infinitiv nach folgendem Muster:
Ich glaube, ich könnte ..., ich bin ... genug, um ...
Ich glaube, ich könnte ... nicht, ich bin zu ... / nicht ... genug, als dass ich ...

e) Der Lehrer schreibt Sätze (z. B. «Er aß den Kuchen nicht» o. Ä.) auf Kärtchen und steckt sie in einen Briefumschlag. Ein Schüler zieht so ein Kärtchen raus und liest den Satz einem anderen Schüler vor. Der andere soll erklären, warum so etwas geschehen ist, und zwar mithilfe eines Nebensatzes mit als dass.
Muster: A. Er aß den Kuchen nicht.
B: Ich nehme an, der Kuchen war zu trocken, als dass er ihn hätte essen können.

9. Übersetzen Sie ins Deutsche:
Он чуть было не опоздал.
Я бы на твоем месте поторопился.
Если бы у меня была возможность, я бы поехал в этом году в Германию.
Даже если бы я вчера все сделал, он бы остался мною недоволен.
Он посмотрел на меня так, как будто я его предал.
(Man könnte auch die Übersetzung aus dem Deutschen ins Russische üben.)

Fragen und Aufgaben

1. Mithilfe von welchen Formen drückt man die Irrealität aus, die sich auf die Gegenwart oder Zukunft/auf die Vergangenheit bezieht?
2. Was signalisieren die Partikeln beinahe und fast in den Sätzen?
3. Was sind Wunschsätze? Führen Sie drei Beispiele an.
4. In welchen Sätzen wird in der Regel der Konjunktiv gebraucht?
5. Was sind Konditionalsätze?
6. Charakterisieren Sie Konzessivsätze.
7. Was sind Konsekutivsätze?
8. Erklären Sie den Gebrauch des Konjunktivs in Komparativsätzen.

Grammatisches deutsch-russisches Wörterbuch

der Imperativ: повелительное наклонение
der Indikativ: изъявительное наклонение
die Irrealität: ирреальность, нереальность
der Komparativsatz: сравнительное придаточное предложение
der Konditionalis: кондиционалис (особая форма сослагательного наклонения в немецком языке)
der Konditionalsatz: условное придаточное предложение
der Konjunktiv: сослагательное наклонение
der Konzessivsatz: уступительное придаточное предложение
die Modalität: модальность
der Modus: наклонение (грамматическая категория)
der Wunschsatz: предложение, выражающее желание

Verwendete Literatur

1. Dreyer, H., Schmitt, R.: Lehr- und Übungsbuch der deutschen Grammatik. Max Hueber Verlag, Ismaning 2006.
2. Dudenband 4. Die Grammatik. Hg. und bearb. von Günther Drosdowski in Zusammenarbeit mit Peter Eisenberg, Hermann Gelhaus, Helmut Henne et al. 5., neu bearb. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Leipzig 1995.
3. Dudenband 4. Die Grammatik. Hg. v.d. Dudenredaktion. 6., neu bearb. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Leipzig 1998.
4. Dudenband 4. Die Grammatik. Hg. v.d. Dudenredaktion. 7., völlig neu bearb. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Leipzig 2006.
5. Eisenberg, P.: Grundriss der deutschen Grammatik. Bd. 1, Das Wort; Bd. 2, Der Satz. Stuttgart, Weimar 1998/99.
6. Fritz, Th. A.: Wahr-Sagen. Futur, Modalität und Sprecherbezug im Deutschen. Hamburg, 2000.
7. Hall, K., Scheiner, B.: Deutsch als Fremdsprache. Übungsgrammatik für Fortgeschrittene. Max Hueber Verlag, Ismaning 2000.
8. Helbig, G., Buscha, J.: Übungsgrammatik Deutsch. Langenscheidt, Leipzig, Berlin, München, Wien, Zürich, New York 1997.
9. Helbig, G., Buscha, J.: Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Neubearb. Leipzig, Berlin, München 2001.
10. Heringer, J. H.: Fehlerlexikon. Deutsch als Fremdsprache. Cornelsen Verlag, Berlin 2001.
11. Latour, B.: Mittelstufen-Grammatik für Deutsch als Fremdsprache. Max Hueber Verlag, Ismaning 1999.
12. Weinrich, H.: Textgrammatik der deutschen Sprache. 2. Aufl. Wiesbaden, 2003.
13. Zielinski, W. D.: ABC der deutschen Nebensätze. Max Hueber Verlag, Ismaning 1994.

Abschlussarbeit/Итоговая работа

Оценка работы производится по системе «зачёт-незачёт».

Для получения зачёта необходимо выполнить одну из предложенных работ или провести другое мероприятие в рамках курса по своему усмотрению.

1. Составить комплекс упражнений (не менее десяти) по одной из тем курса. Наиболее удачные из них будут опубликованы в газете «Немецкий язык».

2. Провести анализ ошибок учащихся. Составить комплекс упражнений (не менее пяти) к двум наиболее часто встречающимся ошибкам.

Итоговую работу вместе с заполненной справкой о её выполнении, высланной в адрес каждого слушателя, нужно отправить в Педагогический университет «Первое сентября».



1 Was den Gebrauch des Präteritums Konjunktiv und des Konditionalis I angeht, ersetzt im heutigen Deutschen der Konditionalis regelmäßig:
– die Präteritumform regelmäßiger schwacher Verben, weil die in den meisten Fällen mit der Form des Indikativs zusammenfällt;
– die Präteritumform der meisten starken Verben und vieler Mischverben wie brennen, kennen, senden etc.
Man sollte auch bedenken, dass der Konditionalis I öfter in gesprochener Rede verwendet wird, während in der Schriftsprache der Deutsche ziemlich oft zum Präteritum Konjunktiv greift. Die Bildung und der Gebrauch des Konditionalis I von einigen Verben gilt nicht als standardsprachlich, sondern als umgangssprachlich. Das betrifft die Modalverben, die Verben haben und sein. Auch werden die Formen des Präteritums von folgenden Verben bevorzugt: lassen, wissen, brauchen, kommen, geben, stehen, finden, gehen, tun.

2 Die Form des Konditionalis II wird im Deutschen relativ selten verwendet, man bevorzugt die Form des Plusquamperfekts Konjunktiv, zumal die mit der Form des Indikativs kaum zusammenfällt.

3 Neben den Partikeln fast und beinahe kann im Deutschen auch die Wendung um ein Haar gebraucht werden:
Er hätte um ein Haar seinen Arm gebrochen.

4 Der Konjunktiv wird auch in einigen Umschreibungen mit konditionaler Bedeutung verwendet, wie z. B.: vorausgesetzt, (dass); angenommen, (dass); gesetzt den Fall, (dass), u. a.:
Angenommen, Sie wären Russlands Präsident, was würden Sie tun?

5 Auch in Konzessivsätzen mit der Konjunktion obwohl (und ihren Synonymen obschon, obgleich, obzwar) wird manchmal der Konjunktiv gebraucht:
Ich nahm ein Taxi, obwohl ich auch zu Fuß hätte gehen können. (Der Nebensatz nennt einen realen, aber unzureichenden Grund; also ich konnte zu Fuß gehen, aber auch wenn ich genug Zeit gehabt hätte, hätte ich mich dafür kaum entschieden.)

6 In Komparativsätzen mit als wenn, als ob und als wird auch der Konjunktiv I gebraucht, sodass der Sprechende/Schreibende in den meisten Fällen drei oder sogar vier Zeitformen zur Wahl hat:
Er strahlte, als ob er dieses Spiel gewonnen haben würde/gewonnen hätte/gewonnen habe/gewonnen hatte.
Sie sprach so leise, als wenn jemand in der Nähe schlafen würde/schliefe/schlafe/schlief.