Hauslektüre im Deutschunterricht
Didaktisierungsvorschlag zum Buch «Momo» von Michael Ende
Erstellt von Dr. Dana Bartosch, Ruth-Ulrike Deutschmann, Natalia Koslowa
Fortsetzung aus Nr. 01, 02, 03, 04, 05, 07, 08, 09, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18/2009, 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8/2010
Lesetext
Zwanzigstes Kapitel
Die Verfolgung der Verfolger
Als Erstes ging Momo nun hin und öffnete die kleine innere Tür, auf der Meister Horas Name stand. Dann lief sie geschwind durch den Gang mit den großen Steinfiguren und machte auch die äußere große Tür aus grünem Metall auf. Sie musste all ihre Kraft aufwenden, denn die riesigen Torflügel waren sehr schwer.
Als sie damit fertig war, lief sie in den Saal mit den unzähligen Uhren zurück und wartete, Kassiopeia auf dem Arm, was nun geschehen würde.
Und dann geschah es!
Es gab plötzlich eine Art Erschütterung, die aber nicht den Raum beben machte, sondern die Zeit, ein Zeit-Beben sozusagen. Es gibt keine Worte dafür, wie sich das anfühlte. Dieses Ereignis wurde von einem Klang begleitet, wie ihn zuvor noch nie ein Mensch gehört hat. Es war wie ein Seufzen, das aus der Tiefe von Jahrhunderten kam.
Und dann war alles vorüber.
Im gleichen Augenblick hörte das vielstimmige Ticken und Schnarren und Klingen und Schlagen der unzähligen Uhren ganz plötzlich auf. Die schwingenden Perpendikel blieben stehen, wie sie eben standen. Nichts, gar nichts regte sich mehr. Und eine Stille breitete sich aus, so vollkommen, wie sie nie und nirgends zuvor auf der Welt geherrscht hatte. Die Zeit hatte aufgehört.
Und Momo wurde gewahr, dass sie in ihrer Hand eine wunderbare, sehr große Stunden-Blume trug. Sie hatte nicht gefühlt, wie diese Blume in ihre Hand hineingekommen war. Sie war einfach ganz plötzlich da, als sei sie immer schon da gewesen.
Vorsichtig machte Momo einen Schritt. Tatsächlich, sie konnte sich bewegen, mühelos wie immer. Auf dem Tischchen standen noch die Reste des Frühstücks. Momo setzte sich auf eines der Polsterstühlchen, aber die Polster waren jetzt hart wie Marmelstein und gaben nicht mehr nach. In ihrer Tasse war noch ein Schluck Schokolade, aber das Tässchen war nicht mehr von der Stelle zu bewegen. Momo wollte den Finger in die Flüssigkeit tauchen, aber sie war hart wie Glas. Das gleiche war mit dem Honig. Sogar die Brotkrümchen, die auf dem Teller lagen, waren vollkommen unbeweglich. Nichts, nicht die winzigste Kleinigkeit konnte jetzt mehr verändert werden, wo es keine Zeit mehr gab.
Kassiopeia strampelte und Momo schaute sie an.
«ABER DEINE ZEIT VERLIERST DU!», stand auf ihrem Rückenpanzer.
Um Himmels willen, ja! Momo raffte sich auf. Sie lief durch den Saal, schlüpfte durch das kleine Türchen, lief weiter durch den Gang und spähte bei der großen Tür um die Ecke und fuhr im gleichen Augenblick zurück. Ihr Herz begann rasend zu klopfen. Die Zeit-Diebe liefen gar nicht fort! Im Gegenteil, sie kamen durch die Niemals-Gasse, in der ja nun auch die rückwärtslaufende Zeit aufgehört hatte, auf das Nirgend-Haus zu! Das war im Plan nicht vorgesehen gewesen!
Momo rannte zurück in den großen Saal und versteckte sich, mit Kassiopeia im Arm, hinter einer großen Standuhr.
«Das fängt ja schon gut an», murmelte sie.
Dann hörte sie die Schritte der grauen Herren draußen im Gang hallen. Einer nach dem anderen zwängte sich durch das kleine Türchen, bis ein ganzer Trupp von ihnen im Saal stand. Sie schauten sich um. «Eindrucksvoll!», sagte einer von ihnen. «Das ist also unser neues Heim.»
«Das Mädchen Momo hat uns die Tür geöffnet», sagte eine andere aschengraue Stimme, «ich habe es genau beobachtet. Ein vernünftiges Kind! Ich bin gespannt, wie sie es angestellt hat, den Alten herumzukriegen.»
Und eine dritte, ganz ähnliche Stimme antwortete: «Nach meiner Ansicht hat der Sogenannte selbst klein beigegeben. Denn dass der Zeit-Sog in der Niemals-Gasse ausgesetzt hat, kann nur bedeuten, dass er ihn abgestellt hat. Er hat also eingesehen, dass er sich uns fügen muss. Jetzt werden wir kurzen Prozess mit ihm machen. Wo steckt er denn?» Die grauen Herren sahen sich suchend um, dann sagte plötzlich einer von ihnen und seine Stimme klang noch eine Spur aschenfarbener: «Da stimmt was nicht, meine Herren! Die Uhren! Sehen Sie sich doch nur die Uhren an! Sie stehen alle. Sogar die Sanduhr hier.»
«Er hat sie eben angehalten», meinte ein anderer unsicher.
«Eine Sanduhr kann man nicht anhalten!», rief der erste. «Und doch, sehen Sie nur, meine Herren, der rinnende Sand ist mitten im Fall stehen geblieben! Man kann die Uhr auch nicht bewegen! Was bedeutet das?»
Noch während er redete, klangen laufende Schritte aus dem Gang herein, dann quetschte sich ein weiterer grauer Herr aufgeregt gestikulierend durch die kleine Tür und rief: «Soeben ist Nachricht unserer Agenten aus der Stadt gekommen. Ihre Autos stehen. Alles steht. Die Welt steht still. Es ist unmöglich, irgendeinem Menschen noch das kleinste bisschen Zeit zu entreißen. Unser gesamter Nachschub ist zusammengebrochen! Es gibt keine Zeit mehr! Hora hat die Zeit abgestellt!»
Einen Augenblick herrschte Totenstille. Dann fragte einer: «Was sagen Sie? Unser Nachschub ist zusammengebrochen? Aber was wird dann aus uns, wenn unsere mitgeführten Zigarren verbraucht sind?»
«Das wissen Sie selbst, was dann aus uns wird!», schrie ein anderer. «Das ist eine fürchterliche Katastrophe, meine Herren!»
Und nun schrien plötzlich alle durcheinander: «Hora will uns vernichten! – Wir müssen sofort die Belagerung abbrechen! – Wir müssen versuchen, zu unseren Zeit-Speichern zu kommen! – Ohne Wagen? Das können wir nicht rechtzeitig schaffen! Meine Zigarren reichen nur noch für siebenundzwanzig Minuten! – Meine für achtundvierzig! – Dann geben Sie her! – Sind Sie verrückt? – Rette sich, wer kann!»
Alle waren auf das kleine Türchen zugerannt und drängten gleichzeitig hinaus. Momo konnte aus ihrem Versteck beobachten, wie sie sich in ihrer Panik gegenseitig wegboxten, schoben und zogen und immer heftiger in ein Handgemenge gerieten. Jeder wollte vor dem anderen hinaus und kämpfte um sein graues Leben. Sie schlugen sich die Hüte von den Köpfen, sie rangen miteinander und rissen sich gegenseitig die kleinen grauen Zigarren aus den Mündern. Und jeder, dem das widerfuhr, schien plötzlich alle Kraft zu verlieren. Er stand da, die Hände ausgestreckt, mit einem greinenden, angstvollen Ausdruck im Gesicht, wurde rasch immer durchsichtiger und verschwand zuletzt. Nichts blieb von ihm übrig, nicht einmal sein Hut.
Schließlich waren nur noch drei der grauen Herren im Saal und denen gelang es nun doch, nacheinander durch das kleine Türchen hinauszuschlüpfen und davonzukommen.
Momo, unter einem Arm die Schildkröte, in der anderen Hand die Stunden-Blume, lief hinter ihnen her. Jetzt kam alles darauf an, dass sie die grauen Herren nicht mehr aus den Augen verlor.
Als sie aus dem großen Tor trat, sah sie, dass die Zeit-Diebe schon bis zum Anfang der Niemals-Gasse gelaufen waren. Dort standen in den Rauchschwaden andere Gruppen von grauen Herren, die aufgeregt gestikulierend aufeinander einredeten.
Als sie die aus dem Nirgend-Haus Gekommenen rennen sahen, begannen sie ebenfalls zu rennen, andere schlossen sich den Fliehenden an, und binnen kurzem befand sich das ganze Heer Hals über Kopf auf dem Rückzug. Eine schier endlose Karawane grauer Herren rannte stadteinwärts durch die seltsame Traumgegend mit den schneeweißen Häusern und den verschieden fallenden Schatten. Durch das Verschwinden der Zeit hatte nun natürlich auch hier die geheimnisvolle Umkehrung von schnell und langsam aufgehört.
Der Zug der grauen Herren führte vorbei an dem großen Ei-Denkmal und weiter bis dorthin, wo die ersten gewöhnlichen Häuser standen, jene grauen, verfallenen Mietskasernen, in denen die Menschen wohnten, die eben am Rande der Zeit lebten. Aber auch hier war nun alles starr.
In gebührendem Abstand hinter den letzten Nachzüglern folgte Momo. Und so begann nun eine umgekehrte Jagd durch die große Stadt, eine Jagd, bei welcher die riesige Schar der grauen Herren floh und ein kleines Mädchen mit einer Blume in der Hand und einer Schildkröte unter dem Arm sie verfolgte.
Aber wie sonderbar sah diese Stadt nun aus! Auf den Fahrbahnen standen die Autos Reihe neben Reihe, hinter den Steuerrädern saßen bewegungslos die Fahrer, die Hände an der Schaltung oder auf der Hupe (einer tippte sich gerade mit dem Finger an die Stirn und starrte wütend zu seinem Nachbarn hinüber), Radfahrer, die den Arm ausgestreckt hielten, um zu zeigen, dass sie abbiegen wollten und auf den Gehsteigen all die Fußgänger, Männer, Frauen, Kinder, Hunde und Katzen vollkommen reglos und starr, sogar der Rauch aus den Auspuffrohren.
Auf den Straßenkreuzungen waren die Verkehrspolizisten, ihre Trillerpfeife im Mund, mitten im Winken stehen geblieben. Ein Schwarm Tauben schwebte über einem Platz unbeweglich in der Luft. Hoch über allem stand ein Flugzeug wie gemalt am Himmel. Das Wasser der Springbrunnen sah aus wie Eis. Blätter, die von Bäumen fielen, lagen reglos mitten in der Luft. Und ein kleiner Hund, der gerade ein Bein an einem Lichtmast hob, stand, als wäre er ausgestopft.
Mitten durch diese Stadt, die leblos war wie eine Fotografie, rannten und jagten die grauen Herren. Und Momo immer hinterdrein, doch immer vorsichtig darauf bedacht von den Zeit-Dieben nicht bemerkt zu werden. Aber die achteten sowieso auf nichts mehr, denn ihre Flucht gestaltete sich immer schwieriger und anstrengender.
Sie waren ja nicht daran gewöhnt, so große Strecken im Laufschritt zurückzulegen. Sie keuchten und rangen nach Atem. Dabei mussten sie immer noch ihre kleinen grauen Zigarren, ohne die sie ja verloren waren, im Mund behalten. Manch einem entglitt die seine im Laufen und ehe er sie noch auf dem Boden wiederfinden konnte, löste er sich bereits auf.
Aber nicht nur diese äußeren Umstände machten ihre Flucht immer beschwerlicher, sondern mehr und mehr drohte jetzt schon Gefahr von Seiten der eigenen Leidensgenossen. Manche nämlich, deren eigene Zigarren zu Ende brannten, rissen in der Verzweiflung einfach einem anderen die seine aus dem Mund. Und so verringerte sich ihre Anzahl langsam, aber ständig.
Diejenigen, die noch einen kleinen Vorrat von Zigarren in ihren Aktentaschen trugen, mussten sehr Acht geben, dass die anderen nichts davon merkten, sonst stürzten sich die, welche keine mehr hatten, auf die Reicheren und versuchten, ihnen ihre Schätze zu entreißen. Es gab wilde Schlägereien. Ganze Haufen von ihnen warfen sich aufeinander um etwas von den Vorräten zu grapschen. Dabei rollten die Zigarren über die Straße und wurden im Tumult zertreten. Die Angst, von der Welt verschwinden zu müssen, hatte die grauen Herren vollkommen kopflos gemacht.
Und noch etwas bereitete ihnen immer zunehmende Schwierigkeiten, je weiter stadteinwärts sie kamen. An manchen Stellen der großen Stadt stand die Menschenmenge so dicht, dass sich die grauen Herren nur mühsam zwischen den Leuten durchschieben konnten, als seien diese Bäume in einem dichten Wald. Momo, die ja klein und schmal war, hatte es da natürlich bedeutend leichter. Aber selbst ein Flaumfederchen, das reglos in der Luft hing, war so unbeweglich, dass die grauen Herren sich fast die Köpfe daran einschlugen, wenn sie aus Versehen dagegenrannten.
Es war ein langer Weg und Momo hatte keine Ahnung, wie lang er noch sein würde. Besorgt blickte sie auf ihre Stunden-Blume. Aber die war inzwischen erst voll aufgeblüht. Noch bestand also kein Grund zur Sorge.
Doch dann geschah etwas, was Momo augenblicklich alles andere vergessen ließ: Sie erblickte in einer kleinen Seitenstraße Beppo Straßenkehrer!
«Beppo!», schrie sie, außer sich vor Freude und rannte zu ihm hin. «Beppo, ich hab dich überall gesucht! Wo warst du denn die ganze Zeit? Warum bist du nie gekommen? Ach, Beppo, lieber Beppo!»
Sie wollte ihm um den Hals fallen, aber sie prallte von ihm ab, als ob er aus Eisen wäre. Momo hatte sich ziemlich weh getan und die Tränen schossen ihr in die Augen. Schluchzend stand sie vor ihm und schaute ihn an.
Seine kleine Gestalt wirkte noch gebückter als früher. Sein gutes Gesicht war ganz schmal und ausgezehrt und sehr blass. Um das Kinn war ihm ein weißer, struppiger Stoppelbart gewachsen, denn zum Rasieren hatte er sich keine Zeit mehr genommen. In den Händen hielt er einen alten Besen, der schon ganz abgenützt war vom vielen Kehren. So stand er da, reglos wie alles andere und schaute durch seine kleine Brille vor sich auf den Schmutz der Straße.
Jetzt endlich hatte Momo ihn also gefunden, jetzt, wo es gar nichts mehr half, weil sie sich ihm nicht mehr bemerkbar machen konnte. Und vielleicht würde es das letzte Mal sein, dass sie ihn sah. Wer konnte wissen, wie alles ausgehen würde. Wenn es schlecht ausging, würde der alte Beppo in alle Ewigkeit so hier stehen.
Die Schildkröte zappelte in Momos Arm.
«WEITER!», stand auf ihrem Panzer.
Momo rannte auf die Hauptstraße zurück und erschrak. Keiner der Zeit-Diebe war mehr zu sehen! Momo lief ein Stück in der Richtung, in welcher vorher die grauen Herren geflüchtet waren, aber vergebens.
Sie hatte ihre Spur verloren!
Ratlos blieb sie stehen. Was sollte sie nun tun? Fragend blickte sie auf Kassiopeia.
«DU FINDEST SIE, LAUF WEITER!», lautete der Rat der Schildkröte.
Nun, wenn Kassiopeia vorherwusste, dass sie die Zeit-Diebe finden würde, dann war es ja auf jeden Fall richtig, ganz gleich, welchen Weg Momo einschlug.
Sie lief also einfach weiter, wie es ihr gerade in den Sinn kam, mal links, mal rechts, mal geradeaus.
Inzwischen war sie in jenen Teil am nördlichen Rande der großen Stadt gekommen, wo die Neubauviertel mit den immer gleichen Häusern und den schnurgeraden Straßen sich bis zum Horizont dehnten. Momo lief weiter und weiter, aber da ja alle Häuser und Straßen einander vollkommen glichen, hatte sie bald das Gefühl, gar nicht vom Fleck zu kommen und an der gleichen Stelle zu laufen.
Es war ein wahrer Irrgarten, aber ein Irrgarten der Regelmäßigkeit und Gleichheit.
Momo war schon nahe daran, den Mut zu verlieren, als sie plötzlich einen letzten grauen Herrn um eine Ecke biegen sah. Er humpelte, seine Hose war zerrissen, Hut und Aktentasche fehlten ihm, nur in seinem verbissen zusammengepressten Mund qualmte noch der Stummel einer kleinen grauen Zigarre.
Momo folgte ihm bis zu einer Stelle, wo in der endlosen Reihe der Häuser plötzlich eines fehlte. Stattdessen war dort ein hoher Bauzaun aus rohen Brettern errichtet, der ein weites Geviert umgab. In diesem Bauzaun war ein Tor, das ein wenig offen stand und dort hinein huschte der letzte Nachzügler der grauen Herren.
Über dem Tor befand sich ein Schild und Momo blieb stehen, um es zu entziffern.
ACHTUNG!
HÖCHSTE LEBENSGEFAHR
UNBEFUGTEN
IST DER EINTRITT STRENGSTENS
VERBOTEN!
(Aus: Michael Ende: Momo. K. Thienemanns
Verlag, Stuttgart 2002)
Didaktisierungsvorschlag
Kontrolle Leseverstehen – selektives Lesen
1. Ist das richtig [R] oder falsch [F]? Kreuzen Sie an.
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R |
F |
1. Als Erstes setzte sich Momo an den Tisch und frühstückte ein bisschen. |
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2. Es gab plötzlich eine Art Erschütterung, die die Zeit beben machte. Eine Stille breitete sich aus. Die Zeit hatte aufgehört. |
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3. Momo wurde gewahr, dass sie in ihrer Hand eine wunderbare, sehr große Stunden-Blume trug. |
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4. Als die Zeit aufhörte, liefen die Zeit-Diebe fort. |
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5. Aus der Stadt kam die Nachricht: Hora hat die Zeit abgestellt! |
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6. Die grauen Herren waren gar nicht aufgeregt. |
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7. Die grauen Herren mussten zu ihren Zeit-Speichern kommen; Momo lief hinter ihnen her. |
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8. Durch das Verschwinden der Zeit hat aber die geheimnisvolle Umkehrung von schnell und langsam nicht aufgehört. |
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9. Nicht nur die äußeren Umstände machten die Flucht von den Grauen beschwerlicher, sondern mehr und mehr drohte schon Gefahr von Seiten der eigenen Leidensgenossen. |
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10. Da die Straßen fast leer waren, bewegten sich die grauen Herren sehr schnell. |
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11. Der Weg zu den Zeit-Speichern war sehr lang und die Stunden-Blume begann schon zu verwelken. |
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12. Als Momo durch die Straße ging, erblickte sie in einer kleinen Seitenstraße Beppo Straßenkehrer. |
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13. Momo hat die Spur der grauen Herren verloren. |
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14. Kassiopeia wusste vorher, dass Momo die Zeit-Diebe finden würde. |
Leseverstehen – selektives Lesen
2. Wie sah die Stadt aus, nachdem Meister Hora die Zeit abgestellt hatte? Schreiben Sie alle Veränderungen in einen Wortigel.
Reflexion, Interpretation
3. Woran erinnert Sie das Motiv der «stehen gebliebenen» Stadt?
4. Warum findet Momo Beppo erst jetzt, als alles stillsteht? Begründen Sie Ihre Meinung.
5. Ist es richtig, dass Meister Hora ein Kind einer solchen Gefahr aussetzt? Nehmen Sie Stellung.
6. Erinnern Sie sich an die letzte Szene dieses Kapitels: Momo stand vor einem Tor, über dem sich ein Schild befand. Was befindet sich hinter diesem Tor? Äußern Sie Ihre Vermutungen.
Wortschatz
7. Erläutern Sie die Bedeutung der folgenden Redewendung:
mit jmdm. kurzen Prozess machen
In welchen Situationen könnte man diese Redewendung verwenden? Nennen Sie Beispiele.
8. Markieren Sie die Wörter aus der Wortliste im Text und überprüfen Sie, ob Sie ihre Bedeutung kennen. Wenn Sie ein Wort nicht kennen, schauen Sie im Wörterbuch nach und notieren Sie die Bedeutung.
9. Übersetzen Sie die Sätze ggf. ins Russische.
10. Schreiben Sie Beispielsätze. Versuchen Sie, so viele Vokabeln wie möglich in einem Satz zu verwenden, z. B.:
Kopflos stürzte er sich auf den Mann, der, begleitet von einem Komplizen, bei seiner Flucht auf dem abgenützten Gehsteig vergeblich um sein Gleichgewicht gekämpft hatte und nun wie leblos auf dem Asphalt lag.
Lernwortschatz
- geschwind
- jmdn. begleiten, begleitet von (Dat.)
- vorsehen
- mit jmdm. kurzen Prozess machen
- kämpfen um (Akk.)
- jmdn. aus den Augen verlieren
- der Gehsteig
- leblos
- die Flucht
- sich stürzen auf (Akk.)
- kopflos
- abgenützt
- ausgehen
Fortsetzung folgt